Pflegeheim in Moldawien
Inventar der Wagner-Kliniken findet Verwendung
Sasbachwalden (st). Nachdem bereits im Herbst zwei große Lastwagen mit Inventar und Pflegeartikel in die Ostländer gingen, wurde in diesen Tagen ein weiterer Lastzug von Mitgliedern der evangelischen Freikirche im Elsass beladen. Bei Sabine Koch war die Anfrage eingegangen, nachdem die Firma Buchholz aus Baden-Baden den Kontakt hergestellt hatte. Etienne Steinmann hat sich mit seinen Glaubensbrüdern und -schwestern zur Aufgabe gemacht, ein Teil eines alten Krankenhauses im Norden von Moldawien zu renovieren und dort ein Altersheim für etwa 20 Personen einzurichten. Bereits 2019 wurde mit dem Projekt in vielen ehrenamtlichen Stunden begonnen und dank der rund 30 Helfer aus dem Elsass so weit hergerichtet, dass nun mit der Einrichtung begonnen werden kann.
Umso erfreuter war Etienne Steinmann, als er erfuhr, dass in den ehemaligen Wagner-Kliniken neben Tischen und Stühlen aus den Pflegezimmern auch Spiegel und Garderoben vorhanden sind, die sich bestens für die Wiederverwendung in einem Pflegeheim eignen.
So trafen zwischen den Jahren 15 Frauen und Männer mit einem Sattelzug vor den Wagner-Kliniken ein, um die Einrichtungsgegenstände aus den Zimmern in den Sattelzug zu räumen. Unterstützt wurden sie von Sabine Koch, die nicht nur organisierte, sondern immer wieder selbst mit anpackte. Zuvor hatte sich Bürgermeisterin Sonja Schuchter mit dem neuen Eigentümer, Dr. Wolfgang Blechschmitt aus Heilbronn, abgestimmt und seine Zustimmung eingeholt. Er war sofort begeistert von der Idee und sagte zu, für soziale und karitative Zwecke das noch vorhandene Mobiliar weiterhin kostenlos abzugeben. Etienne Steinmann kündigte mit dieser Zusage bereits einen weiteren Besuch mit seinen Helfern und dem Lastzug an.
Einrichtungen auch an Flutopfer gespendet
Bevor die Ladung in den Norden Moldawiens transportiert wird, werden die Gegenstände in die Nähe von Köln gebracht. Dort wird alles für den Zoll ausgefertigt, neu geladen und schließlich auf die über 1.200 Kilometer lange Strecke geschickt. Die ehrenamtlichen Helfer werden dann wieder ihren Urlaub in Moldawien verbringen, um das Pflegeheim vollständig einzurichten und seinem Zweck zu übergeben.
Bürgermeisterin Sonja Schuchter bedankte sich bei den Anwesenden für ihren uneigennützigen und großherzigen Einsatz. So könne „mit einem Stück Sasbachwalden“ auch in Moldawien, einem der ärmsten Länder, viel Gutes getan werden. Es brauche nur der richtigen Menschen am richtigen Ort, so die Bürgermeisterin.
Neben Moldawien konnten auch die Menschen in Ahrweiler bereits von den Einrichtungsgegenständen der ehemaligen Wagner-Kliniken profitieren. Stefan Doll aus Sasbachwalden war bereits mehrfach als ehrenamtlicher Helfer im Hochwassergebiet, um aus Solidarität selbst mit anzupacken. „Auch wenn ich nicht selbst vor Ort mithelfen kann, bin ich stolz, als Gemeinde auf diese Weise Menschen in Not helfen zu können“, so Schuchter abschließend.
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