Sonntagsporträt Olaf Fütterer
"Ich lasse mich gerne auf Neues ein"

Olaf Fütterer ist Geschäftsführer des Soziokulturellen Zentrums im Kloster Erlenbad. Für ihn ist die Klosterkirche der Petersdom der Ortenau, in der er auch in Zukunft herausragende Veranstaltungen mit besonderer Strahlkraft organisieren will.  | Foto: Michael Bode
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  • Olaf Fütterer ist Geschäftsführer des Soziokulturellen Zentrums im Kloster Erlenbad. Für ihn ist die Klosterkirche der Petersdom der Ortenau, in der er auch in Zukunft herausragende Veranstaltungen mit besonderer Strahlkraft organisieren will.
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Sasbach "Anfang der 60er-Jahre gab es nicht genügend Kindergartenplätze, weshalb meine Mutter damals eigentlich nur eine sinnvolle Nachmittagsbeschäftigung für mich gesucht hat", erzählt Olaf Fütterer, Geschäftsführer des Soziokulturellen Zentrums Klosterkirche Erlenbad in Sasbach, mit einem Lachen seinen Weg zur Musik. Unterrichtet wird er in den Instrumenten Blockflöte und Orgel. "Das hat mir unglaublich viele Spaß gemacht und ich habe richtig Feuer gefangen und wollte immer mehr", erzählt Fütterer, der ursprünglich aus der Nähe von Hannover stammt. Die Liste der Musikinstrumente, die Fütterer spielt, wächst, am Ende fokussiert er sich aber auf die Orgel und das Klavier. "Ich hatte einen sehr guten Musiklehrer, der mich gefördert hat." Dieser ist es auch, der ihn von einem Musikstudium in Bremen überzeugt.

Wendezeit eröffnet neue Horizonte

Im Studium entdeckt Fütterer seine Leidenschaft fürs Dirigieren. Er macht einen Abschluss als Kapellmeister. Im Anschluss daran studiert er noch Musiktheaterregie in Hamburg.

Beruflich tritt das aktive Musizieren in den Hintergrund. "Nach dem Studium hatte ich Zweifel, ob es für eine professionelle Musikerkarriere reicht", gesteht er. "Mit dem Wissen von heute ist mir klar, dass die Angst unbegründet war." Fütterer steigt ins Kulturmanagement ein und die Wendezeit Mitte der 90er-Jahre verschlägt ihn nach Leipzig. Dort wird er Manager des Rundfunkblasorchesters Leipzig, die heutige Sächsische Bläserphilharmonie. "Ich hatte immer ein Faible für das Organisieren. Das ist mir zugeflogen", erzählt der sympathische 61-Jährige. "Das dafür notwendige Netzwerken habe ich dann mit der Zeit gelernt."
Über Kontakte zu den Ludwigsburger Schlossfeldspielen findet er den Weg in die Region, zunächst nach Baden-Baden, wo er zuerst Orchestermanager der Philharmonie und später Gesamtkoordinator des Festspielhauses wird. Dort geht es dann, nachdem sich die erste Trägergesellschaft auflöst, nicht weiter.

Daraufhin vollzieht Olaf Fütterer einen harten beruflichen Schnitt. Er macht sich selbstständig in der Personalunternehmensberatung für kreative Berufe und gibt Seminare zur beruflichen Neuausrichtung. "Ich lasse mich gerne auf Neues ein. Ich lerne unheimlich gerne dazu", so Fütterer. Fast 500 Unternehmensgründungen hat er begleitet. "Hierbei war ich ein wenig familiär vorgeprägt. Mein Vater war schon im Personalmanagement tätig."

Kloster Erlenbad in Sasbach entdeckt

Aufgrund des Nachwuchses will er mehr Zeit im mittlerweile heimischen Achern verbringen. Er gründet 2012 die Singakademie Ortenau und 2017 das Collegium Vocale Strasbourg-Ortenau, deren Leiter er bis heute ist, und entwickelt zahlreiche preisgekrönte Chorprojekte. Oft habe man sich die Frage gestellt, wo der Chor auftreten soll. "Bis dahin war die Klosterkirche Erlenbad ein geschlossenes Buch für mich. Aber sie hat mich ab 2013 wirklich umgehauen, der Petersdom der Ortenau", schwärmt Fütterer. Die Schwestern empfangen ihn mit offenen Armen. 2022 ziehen sie aus. Wie soll es weitergehen?
Mit dem Einstieg des Kehler Investors Jürgen Grossmann und der Neuausrichtung des Klosters wird Olaf Fütterer Geschäftsführer des neuen Soziokulturellen Zentrums. Er sei froh, dass der Investor die Chance erkannt habe. "Es ist eine klassische Win-win-Situation", findet Fütterer. Mit der Klosterkirche hat er noch viel vor, wenn die Gesundheit mitspielt, der Zehn-Jahres-Plan steht. Und das eigene Musizieren? "Ich spiele täglich mindestens zwei Stunden Musik", so Fütterer abschließend.

Olaf Fütterers persönliche Favoriten

Hobbys:

  • Gartenarbeit
  • Zeichnen und Malen

Lieblingsmusik:

  • Felix Mendelssohn Bartholdy
  • Venezianische Mehrchörigkeit
Olaf Fütterer ist Geschäftsführer des Soziokulturellen Zentrums im Kloster Erlenbad. Für ihn ist die Klosterkirche der Petersdom der Ortenau, in der er auch in Zukunft herausragende Veranstaltungen mit besonderer Strahlkraft organisieren will.  | Foto: Michael Bode
Olaf Fütterer an der Orgel | Foto: Michael Bode

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