Land fördert Sanierung Kloster Erlenbad
Zuschuss für barocke Türen

Eine der historischen Türen | Foto: Jürgen Grossmann

Sasbach-Obersachbach Das Land Baden‐Württemberg fördert die Ertüchtigungsmaßnahmen im Kloster Erlenbad in Obersasbach. Das ehemalige Franziskanerinnenkloster Erlenbad wird derzeit umgebaut. Ein privater Investor, Grossmann-Group, entwickelt die denkmalgeschützte Anlage zu einem Resort mit Wohnungen, Gesundheitszentrum, Wellness, Restaurant und Kulturräumen. Die Ertüchtigung von 150 historischen Türen fördert die Denkmalstiftung Baden‐Württemberg mit einem Zuschuss von 120.000 Euro.

Neue Nutzung

Die neue Nutzung überwiegend zum Wohnen und für Praxisräume bringt unter anderem neue Anforderungen an die Innentüren mit sich. Künftig müssen diese modernem Brand- und Schallschutz genügen. Dazu wird jede einzelne der 150 aufwendig gestalteten, mehrfach gefederten Rahmenfüllungstüren mitsamt dazugehörigem geschosshohen, profilierten Zierrahmen überarbeitet, um entsprechende technische Anforderungen einzuhalten.

„Es ist ausgesprochen erfreulich, dass es dem Bauherrn ein Anliegen ist, dem Denkmalschutz Rechnung zu tragen und dafür Mehrkosten in Kauf zu nehmen“, erklärt Roland Bürkle, Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung Baden‐Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags vor Ort. „Die historisch überlieferte hochwertige Innenausstattung einer der schönsten Klosteranlagen Süddeutschlands auch bei einer modernen Nutzung so gut es geht zu erhalten, ist allerdings auch jede Mühe wert. Als Denkmalstiftung unterstützen wir dies gerne.“

Die Klosteranlage

Die Anlage besteht aus vier Flügeln samt integrierter Kirche und wurde 1924 bis 1926 nach den Plänen der Architekten Prof. Josef Graf aus Karlsruhe und Adolf Graf aus Achern gebaut – im Auftrag der 1859 gegründeten Kongregation der Franziskanerinnen von Erlenbad. Nachdem die Zahl der Schwestern zuletzt allerdings immer weiter zurückgegangen war, bezogen die verbliebenen Nonnen 2022 ein deutlich kleineres Domizil und verkauften ihr Mutterhaus. Die Kirche wurde 2023 profaniert. Der monumentale Hauptbau ist ein durchweg dreigeschossiger Putzbau mit gaubenbestücktem Mansarddach. Seine Fassaden in neobarocker Gestaltung haben Gliederungen und Rahmungen in Sandstein, den vorspringenden Kirchenbau ziert ein Dachreiter mit Welscher Haube. Auch die umliegenden Gartenanlagen sind an Gestaltungsideen aus dem Barock und Rokoko orientiert.

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden‐Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 51 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt.

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