Minderjährige aus der Ukraine
Rust und Ringsheim nehmen Flüchtlinge auf

Erschöpft, aber in Sicherheit: Die ukrainischen Flüchtlingskinder bei deren Ankunft in Rust. Hier werden sie von Lukas Scheub, Europa-Park, und Bürgermeister Kai-Achim Klare in Empfang genommen. | Foto: Gemeinde Rust
  • Erschöpft, aber in Sicherheit: Die ukrainischen Flüchtlingskinder bei deren Ankunft in Rust. Hier werden sie von Lukas Scheub, Europa-Park, und Bürgermeister Kai-Achim Klare in Empfang genommen.
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Rust/Ringsheim (st). Am Dienstagmorgen, 15. März, kamen 22 minderjährige Geflüchtete und deren Betreuer sicher in der südlichen Ortenau an. Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen sind zwischen vier und 17 Jahren alt.

Anfrage aus Freiburg

Am vergangenen Donnerstag, 10. März, erreichte die Gemeinde Rust eine Anfrage aus dem Sozialdezernat der Stadt Freiburg. Dieses bat um Unterstützung bei der Aufnahme von minderjährigen Geflüchteten aus der Ukraine. Eine Abfrage bei den Gemeinden in der südlichen Ortenau ergab, dass Aufnahmemöglichkeiten für die 22 Flüchtlingskinder und deren vier Betreuer in Ringsheim und Rust zur Verfügung gestellt werden können. Beide Gemeinden konnten bei der Suche nach geeigneten Unterkünften auch auf die Hilfsbereitschaft ihrer Bürger zählen. So erhielten die Rathäuser in Ringsheim und Rust in den vergangenen beiden Wochen zahlreiche Wohnungsangebote zur Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten.

„Ohne diese großartige Unterstützung unserer Bürger wäre eine solch spontane Unterbringungsaktion niemals möglich gewesen“, weiß Rust Bürgermeister Kai-Achim Klare. Er schätzt die Hilfsbereitschaft genauso wie sein Ringsheimer Amtskollege Pascal Weber. Dieser ergänzt: „Es war für uns eine absolute und auch persönliche Herzensangelegenheit, diese Jugendlichen aufzunehmen. Auch wenn das für zwei kleine Kommunen wie uns eine große Herausforderung ist. Wir haben ja auch schon zusätzlich auch noch kleinere Familien in unseren Orten aufgenommen.“

Waisenkinder aus Kiew

Die minderjährigen Geflüchteten stammen aus Kiew und mussten dort jeweils ohne ihre leiblichen Eltern aufwachsen. Bis zum Kriegsbeginn lebten sie in Wohngruppen für Waisenkinder und besuchten eine staatlich technische Bildungseinrichtung. Die „Tribute to Bambi-Stiftung“ aus München unterstützt die ukrainischen Waisenkinder bereits seit einigen Jahren. Die Stiftung organisierte auch die Fluchtmöglichkeit nach Deutschland. So wurden die Kinder und Jugendlichen samt ihrer Betreuer von einem Münchner Busunternehmen am Sonntag an der slowakisch-ukrainischen Grenze abgeholt. Am Dienstagmorgen kam der Bus um 8.45 Uhr in Rust an.

Solange die privaten und gemeindeeigenen Unterbringungsmöglichkeiten bis voraussichtlich Donnerstag für die minderjährigen Geflüchteten vorbereitet werden, übernachten sie zunächst in Hotels des Europa-Parks. Für die Geschäftsführer-Familie Mack ist es eine Selbstverständlichkeit, die beiden Gemeinden bei der Aufnahme der Geflüchteten zu unterstützen.

„Millionen Menschen in der Ukraine befinden sich aktuell in einer humanitären Notlage. Die Betroffenen verdienen daher unsere Unterstützung“, so die einhellige Meinung des Europa-Parks sowie der Gemeinden Ringsheim und Rust. Gleichzeitig sind sich die beiden Kommunen bewusst, dass nach der Unterbringung auch die Frage der sozialen und sprachlichen Integration der Kinder und Jugendlichen zeitnah angegangen werden muss. Hier sind die zwei Gemeindeverwaltungen bereits in enger Absprache mit dem Landratsamt, den Schulen, Kindergärten und Vereinen.

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