"Märchen und Demenz“
Pilotprojekt im Europa-Park vorgestellt

Britta March, Leiterin Referat Pflege bei der AOK Baden-Württemberg, Miriam Mack, Vorstandsvorsitzende Märchenland, Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer AOK Baden-Württemberg, Monika Panse, Geschäftsführerin Märchenland (von links) | Foto: Sandra Decoux-Kone
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  • Britta March, Leiterin Referat Pflege bei der AOK Baden-Württemberg, Miriam Mack, Vorstandsvorsitzende Märchenland, Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer AOK Baden-Württemberg, Monika Panse, Geschäftsführerin Märchenland (von links)
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Rust (sdk). „Es war einmal“, so beginnen Märchen und jeder Mensch verbindet mit diesem Satzanfang Kindheitserinnerungen. Dass man mit Märchen demenzerkrankte Menschen erreicht, war bei der AOK Infoveranstaltung für Pflegekräfte in Einrichtungen im Europa-Park in Rust zu erfahren.

Infoveranstaltung

Die Infoveranstaltung zum Thema „Es war einmal – Märchen und Demenz“ startet als Pilotprojekt in Baden-Württtemberg. Die Bezirksdirektion südlicher Oberrhein und das Deutsche Zentrum für Märchenkultur Märchenland hatten zu dieser Präventionsmaßnahme eingeladen. Vorstandsvorsitzende des Europäischen Zentrums für Märchenkultur ist Miriam Mack, Ehefrau des Europa-Park-Geschäftsführers Michael Mack. "Märchen haben auch immer ein Happy End", sagte Wolfgang Schweizer, Geschäftführer AOK Baden-Württemberg, "weshalb auch diese Präventionsmaßnahme sicherlich zu einem Happy End führt."

Positive Wirkung

Märchen sollen in Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden, da sie laut AOK eine nachweislich positive Wirkung auf Menschen mit Demenz haben. Regelmäßiges Erzählen von Märchen aktiviere das Langzeitgedächtnis, was wiederum einen positiven Einfluss auf die Stimmung des Demenzerkrankten habe. "Es klingt so einfach wie wirkungsvoll", betonte Monika Panse, Geschäftsführerin von Märchenland: Die Erkrankten fänden wieder Ruhe, würden lachen, wieder zu sprechen beginnen oder bekannte Verse mitsingen. Die Erinnerungen an das Märchen sei nicht nur durch den Handlungsverlauf geprägt, sondern auch durch emotionale Komponenten. „Sie sind Nahrung für die Seele“, betonte Panse. Die wohltuende Wirkung sei wissenschaftlich von Märchenland im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend belegt worden.

Demenzerzählerin Annika Hofmann

Wie ein Märchen emotional erzählt wird, demonstrierte die Demenzerzählerin Annika Hofmann den anwesenden Pflegekräften. Wie alle professionellen Demenzerzählerinnen arbeitet sie auf Grundlage von Schauspiel und Erzählqualifikationen.

Koffer und Box 

In Schulungen sollen die Pflegekräfte in Einrichtungen für das Märchenerzählen fit gemacht werden. Jede teilnehmende Einrichtung erhält eine Märchenland-Box und einen Märchenland-Koffer. Die Box mit Buch, Film, Hörbuch, Memory, Puzzle und Ausmalbildern steht unter dem Motto "sehen, hören, fühlen, merken, malen, spielen" und soll das Gedächtnis unterstützen und Emotionen aktivieren. Der Märchenland-Koffer für die Märchenerzählerinnen beinhaltet ein Märchenbuch, einen Märchenmantel und eine Märchenglocke. Jeweils zum Beginn der Erzählstunde soll das Glöckchen geläutet werden. Die Präventionsmaßnahme wird von der AOK Krankenkasse unterstützt und voll finanziert. Märchenland – Europäisches Zentrum für Märchenkultur hat seinen Sitz in Grimms Märchenwald im Europa-Park. Vorstandsvorsitzende Miriam Mack ist es eine Herzensangelegenheit, Märchen und Kulturgeschichte weiter zu geben. Sämtliche Aspekte des Märchens sollen sowohl regional als auch weltweit in Bildung, Kunst, Wissenschaft, Religion, Sport, Politik und Wirtschaft vermittelt werden.
Das deutsche Zentrum für Märchenkultur haben Silke Fischer und Monika Panse im Jahr 2004 gegründet und nutzten den Kulturträger Märchen als emotionale und innovative Kraft in der Altenpflege.

Britta March, Leiterin Referat Pflege bei der AOK Baden-Württemberg, Miriam Mack, Vorstandsvorsitzende Märchenland, Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer AOK Baden-Württemberg, Monika Panse, Geschäftsführerin Märchenland (von links) | Foto: Sandra Decoux-Kone
Demenzerzählerin Annika Hofmann | Foto:  Sandra Decoux-Kone

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