Betriebsleiter Stephan Hercher im Europa-Park
Dekoration ist sein Fachgebiet
Rust. Für Insider ist er „der Christo“, der Mann, der alles verhüllen kann. Die große Eurosat-Kugel wurde von Stephan Hercher schon als Fußball zur WM im eigenen Land, als Kürbis zu Halloween eingepackt oder einfach zum 40. Geburtstag mit einer Geschenkschleife verziert. Stephan Hercher schmunzelt, wenn er in die Anfangsjahre seiner Tätigkeit im Europa-Park zurück blickt. Vor 31 Jahren kam er als Bauzeichner in das Baubüro des Europa-Parks und sein Chef war damals Günter Stumpf. Heute sitzt der 53-Jährige als „Betriebsleiter Dekoration“ beim Interview im Besprechungsraum und ist selbst Chef von 39 Festangestellten, im Winter wächst diese Schar durch freie Mitarbeiter oder Leiharbeiter auf 90 Personen an. „Der Winter ist für uns die arbeitsreichste Zeit“, sagt Hercher, der vom Start der Winteröffnung an für die Dekoration verantwortlich zeichnete.
Filmarchitekt Ulrich Damrau
Stephan Hercher erlebte noch Filmarchitekt Ulrich Damrau, der dem heutigen Europa-Park zu Lebzeiten seinen künstlerischen Stempel aufdrückte. Von der Gestaltung von Bühnenbildern damals wurde Hercher immer mehr verantwortet. Heute sitzt seine Abteilung mit den autarken Werkstätten in der ehemaligen Mühle des Barons und schafft dort auf mehreren Etagen Illusionen und Träume, aber auch ganz banale praktische Dinge. Es gibt eine eigene Druckerei für Bilder, eine Schneiderei für die Kleidung der animierten Puppen oder auch von Vorhängen oder Tischdecken, eine Abteilung zur Herstellung von Gegenständen aus Polyester und letztlich auch eine kreative Künstlerwerkstatt, wo Dinge aus Holz oder Ton entstehen.
Die größte Herausforderung für Stephan Hercher? Als er das Oktoberfest in die neue Europa-Park-Arena „transplantieren“ musste. Es kam darauf an, die Atmosphäre und die Stimmung des alten Festzeltes in die neue Veranstaltunshalle zu bringen. Und natürlich ist jedes Jahr die große Herausforderung die Winteröffnung, wo sehr viel organisiert und gemanagt werden muss. Schon jetzt sind 1.600 Nächte für die zusätzlichen Mitarbeiter und Künstler gebucht, die im Vorfeld der Winteröffnung tätig werden. Und dann sollte man bei allem nicht die Wartung der bestehenden Dinge vergessen: Die „Puppendoktoren“ der Deko betreuen 1.600 Figuren, die im Park stehen, sich bewegen und angezogen werden müssen.
Roland Mack bringt viele Ideen ein
Was macht den Ehemann und Vater von inzwischen drei erwachsenen Kindern am meisten glücklich? Wenn sich die Tore zu einer Veranstaltung oder zur Winteröffnung öffnen und er strahlende Augen und die Menschen glücklich lächeln sieht, in der Welt, die von seiner Abteilung realisiert wurde. Und dann ist ihm natürlich auch besonders die Zufriedenheit der Familie Mack wichtig. „Gerade Roland Mack ist ein sehr emotionaler Mensch mit viel Erfahrung, der besonders viele Ideen in die ganze Dekoration mit einbringt“, betont Hercher.
Bernhard Rein
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