Wo drückt der Schuh, Herr Bürgermeister Pascal Weber?
Ringsheim sucht dringend einen Gastronomiebetrieb
Ringsheim (ds). Die ersten 100 Tage im Amt hat der neue Bürgermeister von Ringsheim, Pascal Weber, bereits hinter sich. Zum Beginn seiner Amtszeit wären die Antworten auf die Frage "Wo drückt der Schuh in Ringsheim, Herr Bürgermeister Weber?" noch anders ausgefallen. Beim jetzigen Besuch der Stadtanzeiger-Redaktion im Rathaus konzentrierte sich Weber auf sechs Themengebiete, die die Gemeinde, den Gemeinderat und die Bürger selbst derzeit beschäftigen.
"Wie viele andere Gemeinden ist in Ringsheim das Angebot an Bauland derzeit erschöpft", berichtet der Rathauschef. So hat der Gemeinderat erst jüngst die Weichen für das Baugebiet Obere Limbach III gestellt, wo in den kommenden Jahren auf drei Hektar Bauplätze erschlossen werden sollen. Keinen Grund zu klagen hat Ringsheim bei der Gewerbeentwicklung: Neben den bereits bestehenden zwei Hotels im Leimenfeld entstehen derzeit weitere Hotels, ein Feriendorf und eine große Ferienwohnanlage. "Wir sprechen hier von rund 800 weiteren Betten", betont Pascal Weber. Einziger Wermutstropfen: "Für diese große Bettenzahl sind wir gastronomisch schlecht aufgestellt", führt der Bürgermeister an. Er hofft aber, noch in diesem Jahr im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs, der im Frühsommer ausgeschrieben werden soll, einen Gastronomiebetrieb finden zu können. Das passende Grundstück jedenfalls ist vorhanden. In den kommenden Jahren soll das Gewerbegebiet dann noch weiter vergrößert werden.
Seit einigen Wochen drückt der Schuh im Bereich Flüchtlinge auch nicht mehr. "In den Vorjahren war es der Gemeinde nicht gelungen, Privatleute zu überzeugen, Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Innerhalb der ersten acht Wochen meiner Amtszeit konnte ich Platz für 14 Personen finden. Aktuell konnten wir noch ein Zwei- und ein Einfamilienhaus anmieten und können so die uns 24 zugewiesenen Flüchtlinge alle unterbringen", berichtet Pascal Weber. Das spart der Gemeinde immens viel Geld, die ansonsten ein Flüchtlingswohnheim für rund 1,4 Millionen Euro hätte bauen müssen. "Mit einer Zweidrittel-Mehrheit lässt uns ein Bürgerentscheid aber die Option offen, falls nötig, das Wohnheim zu bauen. Das sehe ich aber derzeit nicht", erläutert Weber weiter.
Des Weiteren ist es in den vergangenen Monaten gelungen, in das Thema Wasserversorgung wieder Fahrt reinzubringen. "Unsere Wasserversorgung ist an der Grenze angelangt. Seit Jahren wollen wir einen dritten Tiefbrunnen im Naturschutzgebiet Elzwiese bauen. In den nächsten Wochen können wir die wasserrechtliche Grundlage schaffen, um den Brunnen im Sommer in den Probebetrieb zu nehmen", freut sich Weber. Die ökologische Ersatzmaßnahme für das zwei Millionen Euro teure Gesamtprojekt jedenfalls ist bereits seit Ende März abgeschlossen.
Mitten in der Planung steckt derzeit die Umgestaltung des Ringsheimer Friedhofs. Hier sollen nicht nur neue Grabformen in der Westhälfte entstehen, auch das Kriegerdenkmal, das derzeit eingelagert ist und renoviert wird, soll auf dem künftigen "Ehrenplatz" einen neuen Standort bekommen.
Handlungsbedarf sieht Bürgermeister Pascal Weber bei Feuerwehr und Bauhof. "Letzterer ist wirklich in einem fürchterlichen baulichen Zustand", so Weber. Die Baukommission, bestehend aus Gemeinderat, Feuerwehr, Bauhof und Verwaltung möchte dieses Jahr nutzen, um optimale Standorte zu definieren.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.