Neues Exemplar kommt 2026
Historischer Hahn wieder im Gemeindeeigentum
Ringsheim (st) Im Jahr 1912, also vor 112 Jahren, wurde auf dem Ringsheimer Rathaus (damals noch Schulhaus), ein Wetterhahn/Feuerhahn befestigt, vor Jahrzehnten aber wieder abgebaut. Lange war er verschollen und außerhalb der Gemeinde, nun wurde er der Gemeinde wieder übergeben.
Feuerwehrmann Volker Kern und Herr Wolfgang Sievers bei der Übergabe: „Wir freuen uns, dass die Gemeinde den Hahn wieder in ihr Eigentum bekommt. Hinten ist 1912 eingestanzt, somit konnten wir gut die Entstehung datieren. Er ist, auch wenn nicht ganz so schön, Teil der Ringsheimer Geschichte.“
Für die Gemeinde nahm Bürgermeister Weber das „alte Stück“ im Empfang und meinte: „Ich danke Herrn Sievers als letztem Eigentümer und Herrn Kern als Vermittler. Der Hahn kann aufgrund seines Zustandes nur noch ins Archiv, er ist nicht mehr reparabel. Aber 2026 haben wir ja 800 Jahre Ringsheim. Wir werden bis dort, so zumindest meine Idee, eine moderne/andere Variante machen lassen. Diese kommt im Jubiläumsjahr dann wieder auf das Dach, dazu laden wir Herrn Sievert und Herrn Kern ein. Das ist dann eine runde Sache.“
Die Anekdote zur „Hahn-Geschichte“, die man sich erzählt, die aber nicht ganz gesichert ist:
Der Hahn war nicht von größter Schönheit jedoch von einer gewissen Robustheit geprägt. Die Jahre hinterließen Spuren und so wurde er von Gewehrkugeln durchsiebt (wohl im Krieg) und der Zahn der Zeit (Rost) nagte an ihm. Nach dem Krieg sollte er dann ersetzt oder repariert werden. Der damalige Feuerwehr-Gruppenführer Franz Herbstritt „de Blechner Franz“ sah es als Ehrensache an, diesen wieder in Stand zu setzen. Der Hahn wurde mit der damals ganz neuen Drehleiter der Feuerwehr Ettenheim im Rahmen einer Übung abgebaut.
Man setzte in diesem Zuge einen alternativen, gerade vorhandenen Hahn an dessen Stelle. Der alte Hahn sollte aber nach der Reparatur eigentlich wieder zurück auf das Dach. Beim genauen besichtigen wurde aber klar, dass der Hahn nicht mehr reparabel war. Also blieb vorerst der Übergangshahn auf dem Dach. Dieser wurde jedoch auch wieder entsorgt, weil er sich nach kurzer Zeit nicht mehr bewegte.
Doch wo war der alte Hahn? Dieser hatte zwischenzeitlich wohl eine kleine Reise angetreten. Franz Herbstritt ging wohl ab und an mit ihm auf die Jagd und nutze ihn zu Übungszwecken. Ein Jagdkollege hatte einen Hühnerstall und die beiden besprachen wohl, dass dort ein Hahn fehle. Gesagt, getan, der Hahn war ab sofort im Hühnerstall. Der Hausbesitzer verkaufte vor einigen Jahren das Haus samt Hühnerstall, ein Ringsheimer Feuerwehrmann, Volker Kern, war dabei behilflich und hörte von der Geschichte.
Das Haus wurde erfolgreich verkauft und der bisherige Eigentümer, Wolfgang Sievers, brachte den Hahn wieder nach Ringsheim zu Feuerwehrmann Volker Kern zurück.
Ob es sich haargenau so zugetragen hat, kann man nicht mehr genau sagen, schreibt die Gemeindeverwaltung abschließend.
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