´Tabak einst bedeutende Erwerbsquelle
Denkmalgeschützte Wahrzeichen
Ringsheim (krö). Lange ist es her, dass der Tabakanbau in der Region eine bedeutende Erwerbsquelle gewesen ist. Noch erinnern die beiden Ringsheimer Tabakschöpfe an den einst florierenden Tabakanbau, der den Landwirten lange Zeit ein gesichertes und gutes Einkommen bescherte. Der Tabakanbau ist seit mehr als drei Jahrhunderten in der Region beheimatet. Mit rund 560 Hektar Anbaufläche ist die Ortenau die Region mit der weitaus größten Tabakanbaufläche in Baden-Württemberg. Tabakanbau war früher im Bauerndorf Ringsheim in den landwirtschaftlichen Kleinbetrieben eine wichtige Erwerbsquelle. Und die Ringsheimer Tabakbauern waren erfolgreich: So hatte der Tabakanbauer Georg Köbele 1855 auf der Pariser Weltausstellung sogar einen ersten Preis für seinen Tabak erhalten.
Mit dem Tabakanbau kamen die Zigarrenfabriken nach Ringsheim – in den 50er-Jahren gab es derer fünf im Dorf. Die Arbeit in den Zigarrenfabriken war mit Zigarren- und Stumpenwickeln hauptsächlich Frauenarbeit. 1985 stellte die letzte Zigarrenfabrik ihre Produktion ein. Von dieser Zeit künden noch zwei Tabakschöpfe am Grasweg, in denen früher Tabak luftgetrocknet wurde. Die beiden denkmalgeschützten Tabakschöpfe aus dem Jahr 1939, ein Wahrzeichen der Gemeinde, wurden inzwischen an einen privaten Investor veräußert. Ein möglichen Ankauf des Ringsheimer Kulturerbes durch die Gemeinde wurde per Gemeinderatsbeschluss abgelehnt.
Der Tabakanbau florierte lange und brachte gutes Geld in die Kasse. Das Ernteergebnis 1987 beispielsweise war so gut, dass der Kirche sogar eine Glocke gestiftet wurde. Mittlerweile gibt es mit der Familie Kreis nur noch einen Tabakanbauer in Ringsheim. Diese pflanzt die Tabaksorte Virgin an. Diese helle Tabaksorte wird jedoch nicht wie früher in Tabakschöpfen an der Luft, sondern in Heißluftöfen getrocknet.
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