Der Rheinauer Maik Förster organisiert europaweit Events
Begonnen hat er mit zwei Plattenspielern
Rheinau. Wenn das Licht stimmt, der Ton optimal ist und die Gäste von der Veranstaltung begeistert sind, dann weiß Maik Förster, dass er gute Arbeit geleistet hat. Der 41-jährige Rheinauer organisiert Veranstaltungen europaweit und hat sich mit seiner Firma "Stage Concept" in die erste Liga gespielt: Ob Konzerte, Firmenveranstaltungen, Messen, Formel-1, Champions League oder DFB-Pokal – Maik Förster und sein Team setzen die Wünsche ihrer Kunden um, egal ob im intimen Rahmen oder in einem Stadion.
Angefangen hat alles mit zwei Schallplattenspielern und genau zwei Lautsprechern. "Ich war 14 Jahre, als ich die erste Schuldisco organisiert habe", erinnert sich Maik Förster. Da war er noch Schüler und offensichtlich bewies er Talent, denn von diesem Augenblick an, war er immer für diese Veranstaltungen in der Realschule Rheinau zuständig. "Ich hatte über 100 Schallplatten", so Förster. "Dafür ging mein ganzes Taschengeld drauf." Noch heute erinnert er sich an den Namen des Versenders, bei dem er für wenige Cent Singles bestellte. "Maxi-Singles waren schon zu teuer", sagt er und grinst bei der Erinnerung. Natürlich gehörten zu seiner Ausstattung die legendären Technics-Plattenspieler, die alle DJs haben wollten. "Die Plattenspieler und die Lautsprecher gibt es noch", so Förster. Sie stehen im Archiv.
Auch wenn ihm sein Hobby viel Spaß machte, nach der Schule lernte er erst einmal etwas vollkommen anderes: "Ich habe eine Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker bei der RMA hier in Rheinau gemacht." Doch auch während dieser Zeit organisierte er Veranstaltungen für die Jugend in der Region.
An die Lehrzeit schloss sich der Zivildienst: "Ich hatte Glück und eine Stelle, bei der ich viel Freizeit hatte." Zeit, die der begeisterte DJ in eine rollende Disco investierte. Schnell war er in den 90er-Jahren zu einer festen Größe im Hanauerland geworden. "1995 habe ich bereits ein Gewerbe angemeldet", so Maik Förster. Doch selbstständig machte er sich erst 1999. Vorher arbeitete er noch einmal kurzzeitig in seinem Beruf: "Nach einem Jahr wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit." Einen Schritt, den der Rheinauer noch nie bereut hat.
Von der 90er-Party hin zum Firmenevent
Standen zu Beginn noch klassische Jugendevents auf dem Plan, kamen immer mehr Firmenveranstaltungen hinzu. "Im Gegensatz zu meinen eigenen Partys waren Firmenevents kalkulierbarer, es war für mich nicht entscheidend, ob Gäste kommen oder nicht." Förster weiß wovon er spricht, schließlich veranstaltete er einmal im Jahr ein großes Sommerevent am Rheinauer Baggersee mit allem, was in den 1990ern dazu gehörte: Bungeespringen, DJ-Acts und sogar schon mit einem Foodtruck. "Das war ein großer umgebauter US-Truck, an dem es klassisches Fastfood gab", erzählt er leicht amüsiert, bei dem Gedanken, welchen Erfolg diese zwischenzeitlich haben.
Die Zeiten, in denen Maik Förster selbst Platten auflegte, sind "definitiv vorbei". Aus dem Hobby-DJ ist ein Unternehmer geworden, der über den eigenen Tellerrand hinausschaut. "Mein Unternehmen ist einfach organisch gewachsen", sagt er schlicht, wenn er nach dem Grund für seinen Erfolg gefragt wird. "Man wächst selber mit, so wie die Technik und die Zahl der Mitarbeiter." Und die der Niederlassungen, denn neben dem Unternehmen in Rheinau hat Förster weitere Landesgesellschaften in Frankreich, der Schweiz und Österreich gegründet. 750 unterschiedliche Projekte organisiert die Firmengruppe europaweit im Jahr.
Da bleibt wenig Zeit für anderes: "Die Firma stand viele Jahre im Fokus", stellt Förster fest. Seine Frau Annika kennt er bereits seit neun Jahren, aber erst vor einem Jahr haben sie sich das Ja-Wort gegeben. Wenn er entspannen will, dann mit seiner Familie. "Ich fahre Fahrrad in der Freizeit, aber nicht sportlich, dafür bin ich zu faul", gibt er ungeniert zu. Menschen zu treffen, ist ihm nach wie vor wichtig – privat wie auch beruflich. "Ich lerne gerne nette Leute kennen", stellt Förster fest. Er engagiert sich in den regionalen Netzwerken WRO, IHK, so gehörte er viele Jahre zu den Wirtschaftsjunioren, oder Rotarier: "Ich bin gerne dort, dort bekomme ich Ratschläge, höre andere Meinungen und kann Erfahrungen austauschen."
Christina Großheim
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