Kandidatenvorstellung in Rheinau
Zwei Bewerber für das Bürgermeisteramt
Rheinau-Freistett(rek) Lange Zeit war Oliver Rastetter einziger Bewerber für die Wahl am 23. April um das Amt des Bürgermeisters in Rheinau. Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist meldete mit Andreas Keck ein zweiter Bewerber seine Ambitionen an, die Nachfolge von Michael Welsch, der nicht wieder kandidiert, anzutreten. Die Kandidatenvorstellung vor rund 500 Rheinauern in der Freistetter Stadthalle fand am Dienstag statt. 15 Minuten Redezeit hatte jeder Kandidat für seine Vorstellung, die gleiche Zeit stand dem Publikum für Fragen an den jeweiligen Bewerber zur Verfügung.
Oliver Rastetters Themen
Oliver Rastetter nannte als Motivation für seine Bewerbung, dass ihm das "gemeinsame Gestalten" mit den Bürgern fehle. 16 Jahre lang war er Bürgermeister in Lauf gewesen und nach eigener Aussage habe er in dieser Zeit alles für die Gemeinde erreicht, was der 43-Jährige sich vorgenommen habe. "Rheinau ist für mich daher eine reizvolle Herausforderung".
Die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl an Kindergarten-Plätzen nannte Rastetter als erstes seiner Themen. Zum Thema Bildung gehört für ihn auch die digitale Ausstattung der Schulen. Die Jugend benötige Rückzugs- und Kommunikationsorte. Zusammen mit dem Jugendgemeinderat wolle er mehr Freizeitangebote bieten. Für die Gruppe der Senioren gelte es, Konzepte für ein möglichst langes Wohnen im eigenen Umfeld zu schaffen. Rastetter nannte dazu das Stichwort Nachbarschaftshilfe.
Zu einer bestmöglichen Ausstattung der Feuerwehr gehöre auch ein gemeinsames Feuerwehrhaus. In der Diskussion wolle er Bürgerbeteiligung initiieren. Ein Wirtschaftsförderer im Rathaus erachtet er als nötig, um den Anliegen der Unternehmen gerecht zu werden. Beim Kiesabbau, der eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt Rheinau darstelle, sei ein Dialog für das weitere strategische Vorgehen samt einer Nachnutzung nötig.
Regenerative Energien will Rastetter fördern. Eine Absage erteilte er der Geothermie und der Aufsuchung für Lithium. Für ihn schließt sich beides im Rheingraben als Erdbebengebiet aus.
Andreas Kecks Bewerbung
"Ich laufe nicht weg. Wer mich am 23. April wählt, für den bin ich bis zu meinem Lebensende ansprechbar", spielte Andreas Keck, Meister im Metallbau bei den Badischen Stahlwerken, auf seine Wurzeln im Hanauerland an. Ehrlich miteinander umgehen, um gemeinsam Politik zu machen, betonte der 51-Jährige, sei sein Motto.
Er habe sich über Jahrzehnte auf verschiedene Weisen ehrenamtlich engagiert. Das verlange er auch von der heutigen Jugend, statt weitere Angebote für Freizeit anzubieten. Wenn man für Nachwuchs etwa auch bei der Feuerwehr sorge, brauche man kein gemeinsames Feuerwehrhaus. Zum Thema Umweltschutz sagte Keck, die Stadt könne nur das Geld ausgeben, das sie auch habe. Das gelte auch für weitere kostspielige Projekte.
„Wenn Ihr nicht bereit seid, mit mir diesen Weg zu gehen, bin ich vielleicht nicht der Richtige für Euch oder Ihr nicht die Richtigen für mich", merkte Keck abschließend an und betonte seine Verbundenheit mit seiner Heimatstadt.
Zum Abschluss rief Michael Welsche die über 9.300 wahlberechtigen Rheinauer auf, am 23. April zu wählen. Eine hohe Wahlbeteiligung sei wichtig für Städte wie Rheinau.
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