Erweiterung des Kieswerks
Verlegung der Yachtstraße
Rheinau (job). Mit einer öffentlichen Präsentation im Foyer der Mehrzweckhalle Memprechtshofen informierte die Firma Hermann Peter KG über die Erweiterungspläne für das Kieswerk in Freistett. Konkret geht es dabei um die Erweiterung der Kiesabbaufläche im Südosten des Petersees, wo sich aktuell noch eine Waldfläche befindet. Gleichzeitig sollen Feinsedimente in den Nordbereich des Baggersees umgelagert werden. Aus der Präsentation, die von Volker Stehlin, Rechtsanwalt aus Freiburg, moderiert wurde, ging hervor, dass der Kiesabbau bis Ende 2023 bereits genehmigt ist.
Wie den weiteren Ausführungen zu entnehmen war, soll angesichts des zu erwartenden relativ langen Genehmigungsverfahren und der entsprechenden Vorlaufzeit für die allgemeine Vorbereitung des Abbaus in der Erweiterungsfläche bereits zeitnah der wasserrechtliche Antrag gestellt werden. Der Antrag beinhaltet die Erweiterung der Abbaufläche von rund 13,6 Hektar im Südosten und die Feinsedimentumlagerung im Nordbereich. Dabei wird aber nicht die komplette Fläche, die im Regionalplan bereits für den Kiesabbau vorgesehen ist, in Anspruch genommen. Durch die Umlagerung soll die spätere Entnahme von derzeit überdeckten Kiesen ermöglicht werden. Insgesamt gehe man von einem Genehmigungszeitraum von 15 Jahren aus. Dabei soll die erste Abbauphase, nach dem Jahr 2023, etwa zehn Jahre betragen und in der zweiten Ausbauphase zunächst etwa sieben Jahre. Die Abbaumasse in der Erweiterungsfläche liegt nach Berechnungen des beauftragten Ingenieurbüros bei rund acht Millionen Kubikmeter, inklusive der derzeit noch gewinnbaren Restvorräte bei etwa zehn Millionen Kubikmeter, so die Berechnungen der Ingenieure.
Straßenverlauf wird verändert
Auswirkungen hat die geplante Erweiterung auf den bisherigen Verlauf der Yachtstraße. Diese führt von der Brücke über den Rheinseitenkanal zunächst gerade durch den Wald und dann entlang des Sees zu den Bootsanlegern der Bootswerft Krieg bis hin zur DJK Freistett/Sasbach. Laut aktueller Planung soll die Yachtstraße dann auf einer Länge von 650 Metern in nördlicher Richtung verlegt werden und direkt hinter dem bestehenden Betriebsgelände der Bootswerft Krieg, im rechten Winkel, wieder auf das Seeufer treffen. Wegfallen werden dann auch Steganlagen im Bereich des Vereinsgeländes des Segelclubs und Motoryachtclubs.
Auf Nachfrage eines Bootseigentümers stellte Bauamtsleiter Mündel klar, dass die Firma Peter dafür entsprechende Ersatzflächen am Westufer zur Verfügung stellen muss. Ausgleich in verschiedenster Form, nach den naturschutzrechtlichen Bestimmungen, muss auch für die Erweiterungsflächen geleistet werden, so die Erhebungen der Experten vom Planungsbüro, zuständig für naturschutzrechtliche Prüfung und Umweltplanung im Antragsverfahren. Auf Nachfrage von Bern Urban, Fischereipächter im Petersee, wurde zugesichert, dass die hydrologische Funktion der Schluten, der ehemaligen Rheinseitenarme, im verbleibenden Auwald erhalten werden soll und auch weitere naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen sind. Gerd Körber aus Helmlingen, Mitglied im Gemeinderat, hatte eine Frage zur maximalen Tiefe der Ausbaggerung. Wie die Geschäftsführer Hans-Martin und Michael Peter dazu erläuterten, wird die Maximaltiefe der Baggerung in diesem Bereich bis etwa 60 Meter betragen. Ob die Erweiterung der Abbauflächen planmäßig erfolgen kann, werden die nächsten Jahre zeigen, wenn das umfangreiche Antragsverfahren von den verschiedensten Behörden geprüft wird.
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