Taucher im Faulturm
Über Toiletten entsorgte Rückstände entfernt

Ein Taucher steigt aus dem Faulturm auf. | Foto: Stadt Rheinau

Rheinau (st). Im Faulturm der Kläranlage des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung Stadt Rheinau haben sich Ablagerungen aus Sand und anderen Feststoffen angesammelt. Der Faulturm auf der Kläranlage Rheinau hat ein Volumen von knapp 700 Kubikmetern. Hier wird der Schlamm behandelt, der nach der Abwasserreinigung übrig bleibt. Neben den Ablagerungen haben sich in den vergangenen Jahren aus Haaren, Wattestäbchen und weiteren Fremdkörpern, welche in den vorgelagerten Reinigungsstufen nicht vollständig herausgefiltert werden können, sogenannte Verzopfungen gebildet.

"Insbesondere Letztere können immer wieder zu Problemen beim Betrieb des Faulturms führen, wie beispielsweise Verstopfungen in den angeschlossenen Zu- und Ableitungsrohren“, so Sebastian Cott, Leiter des Eigenbetriebs. Um eine fachgerechte Abwasserreinigung für die angeschlossenen Haushalte und Betriebe der Stadt Rheinau sicherstellen zu können, muss der reibungslose Betrieb der Kläranlage rund um die Uhr gewährleistet sein.

Damit ein Ausfall der Anlage verhindert wird, saugen Berufstaucher der Firma TAA Wolfgang Dauth aus Eschau im laufenden Betrieb die Ablagerungen ab und entfernen die Verzopfungen. Die Arbeiten werden in völliger Dunkelheit und bei einer Temperatur von rund 37 Grad erledigt. Dabei entfernen die Taucher mit Hilfe eines Saugwagens zunächst Ablagerungen am Boden des Faulturms. Anschließend werden die Ablagerungen an den Innenwänden nach und nach durch die Taucher gelöst und über ein Rohr wieder abgesaugt. Schwimmende Verunreinigungen und Verzopfungen, die sich meist auch an oder in den Verrohrungen im Faulturm verfangen, werden händisch über einen Fangkorb von den Tauchern eingesammelt und entfernt.

„Die letzte Reinigung war vor etwa 13 Jahren. Leider setzt sich im Faulturm alles ab was durch die Toilette gespült wird und wir im Vorfeld nicht herausfiltern können. Gerade Feuchttücher und auch Wattestäbchen haben daher in der Toilette eigentlich nichts verloren. Insgesamt kamen so rund 20 Kubikmeter an Verunreinigungen zusammen, die wir nun abtrocknen lassen und anschließend noch entsorgen müssen“, so Stefan Päßler, Leiter der Kläranlage.

Die Arbeiten im Faulturm dauerten vier Tage. Dabei waren neben den Kollegen der Kläranlage vier Taucher der Firma Dauth, ein Mitarbeiter der Firma MAS zur Bedienung des Saugwagens und zwei Mitarbeiter der Firma omros mit einer mobilen Schlammpresse vor Ort. Wie bereits im Vorfeld, müssen wir nun auch im Nachgang noch mittels eines Kranwagens der Firma Mediaco den Deckel mit dem daran befestigten Krählwerk wieder auf dem Faulturm montieren. „Insgesamt gehen wir somit von einer Dauer von zwei Wochen zuzüglich der Vorbereitungszeit aus. Damit können wir sehr zufrieden sein“, resümiert Cott.

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