Rheinbrücke bei Gamsbheim
Sperrung steht fest - Behelfsbrücke wird nicht gebaut
Rheinau/Gambsheim (st). Die französischen Rheinbrücken zwischen Gambsheim und Rheinau (Ortenaukreis) müssen auf der Schleusenseite im Sommerhalbjahr dringend saniert werden. Die
notwendige Sanierung lässt sich nur mit einer Vollsperrung realisieren. Details werden durch den technischenDienstleistungsbetrieb des DepartementsBas-Rhin bei einem Medientermin am 4. April und bei einer Infoveranstaltung für die Bevölkerung am 10. April um 19 Uhr in Gambsheim im „Ec’Rhin“ mitgeteilt.
Von den zahlreichen Brücken im Zuge der deutsch-französischen Rheinüberquerung bei Gambsheim sind drei auf französischer Seite in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand. Dies hat aber zunächst einmal nichts mit dem geplanten Bau des grenzüberschreitenden Radwegs zu tun. Die Brücken, die dem französischen Staat gehören, sind schlichtweg in die Jahre gekommen. Die französischen Behörden planen, diese Brücken im Jahr 2017 zu sanieren und dabei die Überbauten komplett auszutauschen. Der Radweg wird hierbei auf den neuen Brücken gleich mit angelegt.
Es ist wesentlich effektiver, die beiden Projekte gemeinsam anzugehen und damit Straße und Radweg auf einer gemeinsamen Brücke zu bündeln. Auch ohne den Bau des Radwegs wäre also eine Vollsperrung zwischen Rheinau und Gambsheim notwendig gewesen.
Um die Arbeiten zu optimieren und die Mindestdauer der Schließung der Brücke zu verringern, haben das Departement Bas-Rhin und die Behörden des französischen Staates vereinbart, den Bau und die Überwachung der Arbeiten dem Departement Bas-Rhin anzuvertrauen. Um die Brücke so kurz wie möglich zu sperren, hat das Departement du Bas-Rhin in Absprache mit dem staatlichen Dienstleistungsbetrieb auf Basis von vorgefertigten Modulen ein Sanierungsverfahren ausgewählt. Dieses ermöglicht es, die Dauer der Sperrung von einem Jahr auf drei Monate zu reduzieren.
Detaillierte Infos zu den Auswirkungen werden die französischen Behörden bei einem Medientermin am 4. April erläutern. Ergänzt wird das Ganze durch den Infotermin am 10. April, bei dem auch Fragen zum Projekt gestellt werden können. Das Regierungspräsidium Freiburg wird bei dieser Gelegenheit seinen Teil der Bauarbeiten vorstellen, die aber erst im Anschluss an die Vollsperrung zur Ausführung kommen werden. Im Gegensatz zu den Arbeiten auf französischer Seite ist für den Bau der deutschen Brücke über den Wehrkanal keine mehrtägige Vollsperrung erforderlich. Die neue Brücke wird in Einzelteilen neben der bestehenden Straßenbrücke gebaut. Für deren Montage genügen nächtliche Vollsperrungen sowie halbseitige Sperrungen am Tage, was die Einschränkungen für Verkehr, Pendler und Handel deutlich geringer hält.
Die Autofahrer müssen während der Vollsperrungen des Rheinübergangs hierbei leider Umwege in Kauf nehmen: Die schnellste Umfahrung ist die Brücke bei Iffezheim – das sind maximal 35 Kilometer mehr und bedeutet einen Zeitverlust von knapp 20 Minuten. Für den Verkehr bis 3,5 Tonnen (Pkw und Kleintransporter) steht zwischen 6 und 20 Uhr die Fähre zwischen Drusenheim und Greffern als Alternative zur Verfügung - das sind 20 Kilometer mehr und bedeutet einen Zeitverlust von ungefähr 15- 20 Minuten je nach Wartezeit auf die Fähre. Die französischen Behörden haben auch Alternativen wie eine Behelfsbrücke geprüft, aber sind zu dem Ergebnis gelangt, dass diese leider nicht realisiert werden kann – aus baulichen, technischen und finanziellen Gründen.
Für den Schleusenbetrieb und den Zugang zum Kraftwerk wird für das Personal eine provisorische Fußgängerbrücke errichtet. Die Brücke wird für den öffentlichen Fußgänger- und Radfahrerverkehr offen sein. Wenn jedoch die generellen Sicherheitsregeln nicht eingehalten werden - zu viel Verkehr oder Personen auf der Brücke, zu wenig Sichtweite auf
die Schleusen-, kann das Departement Bas-Rhin, Voies Navigables de France
(Schifffahrtsverwaltung) oder das Bauunternehmen die Brücke jederzeit vorübergehend schließen, um den reibungslosen Betrieb von Baustelle, Schleuse und Kraftwerk zugarantieren.
Das Departement Bas-Rhin wird die Sperrungnutzen, um Wartungsarbeiten an der Ill-Brücke durchzuführen und den Asphalt der gesamten D2 zwischen Gambsheim und der Autobahn A35 zu erneuern. Die Qualität der Straße und die Sicherheitsvorkehrungen werden dadurch verbessert.
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