Der Linxer Fertighaus-Unternehmer der ersten Stunde feiert Geburtstag
Hans Weber – 80 Jahre und noch kein bisschen müde
Rheinau-Linx. „Natürlich mit Freunden, Bekannten und Verwandten feiern“, antwortet Hans Weber auf die Frage, wie er seinen 80. Geburtstag am Mittwoch, 28. September,
verbringt. „Und mit den Vereinen, bei denen ich schon immer aktiv war.“
Der Unternehmer aus Rheinau-Linx hat in den 80 Lebensjahren viel erreicht:
Er machte aus einem Ein-Mann-Betrieb, den er 1960 gründete, ein
innovatives und renommiertes Familienunternehmen, das bereits über 34000
Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Objektbauten erstellt hat.
„WeberHaus“ beschäftigt heute 1100 Mitarbeiter und hat 2015 einen Umsatz
von rund 225 Millionen Euro erwirtschaftet. Stets war er ein fester
Teil der Dorfgemeinschaft und engagierte sich für seine Heimatstadt. So
war er von 1959 bis 1997 erster Vorsitzender und von 1992 an Präsident
des SV Linx, ist seit 1949 aktiver Musiker und war einer der Initiatoren
der Bürgerstiftung Rheinau.
Was den Jubilar schon immer auszeichnete, war und ist sein Gespür für Innovationen. Das begann schon
mit der Firmengründung, als er mit einem Startkapital von 800 Deutschen
Mark einen Zimmermannbetrieb übernahm. Ein Jahr später baute er die
ersten drei Häuser in Fertigbauweise. 1970 beschloss Hans Weber, sich
ausschließlich auf den Fertighausbau zu konzentrieren. Lange vor jeder
staatlichen Vorgabe setzte Weber auf energiesparende, ökologische und
nachhaltige Konzepte.
Woher kommen seine Ideen? „Vieles fällt mir beim Autofahren ein“, erzählt der Unternehmener. Aber so manche gute
Idee sei ihm auch nachts im Bett gekommen. „Für mich war ökologisches
Bauen immer klar. Schon mein erstes Haus verbrauchte ein Drittel weniger
Heizmittel als konventionelle Häuser zu dieser Zeit. Es war Zufall,
dass dann alle danach schrien. Ich habe einfach von Anfang an darauf gesetzt.“
Stolz macht ihn, dass seine Mitarbeiter stets mit an einem Strang gezogen haben. „Letztendlich war ich es nicht allein,
sondern auch die Mitarbeiter, die mitgedacht haben.“ War er zu Beginn
noch alleine mit seiner Idee, Häuser in Holzbauweise zu bauen, tummeln
sich heute viele Unternehmen in diesem Bereich. „Als ich damit anfing,
haben viele Zimmerleute noch gelacht und gesagt, das wird nichts. Ihre
Söhne und Enkel machen das inzwischen alle.“
Bei soviel Unternehmergeist und Innovation blieben die Auszeichnungen nicht aus.
Von Zertifikaten über Gütesiegel bis hin zum Bundesverdienstkreuz oder
der Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Rheinau reicht die Palette. „Ich
freue mich immer wieder, wenn ich oder das Unternehmen ausgezeichnet
werden“, sagt Hans Weber. „Das zeigt doch, dass wir auf dem richtigen
Weg sind und wir vieles richtig gemacht haben. Denn sonst würde man
solche Ehrungen nicht bekommen.“ Lebt es sich als Ehrenbürger anders als
vorher? Mit einem Augenzwinkern räumt Weber ein: „Man sieht sich schon
ein bisschen vor. Man achtet die Ehrenbürgerwürde selbst und deshalb
auch auf seine Bewegungen.“
Obwohl er 2004 nach 44 Jahren die operative Geschäftsführung an seine Tochter Heidi Weber-Mühleck
abgegeben hat, ist er weiter als Berater in der Firma aktiv. Müde ist er
nicht: „Das Geschäft ist gleichzeitig mein Hobby und deshalb bin ich
gerne weiterhin hier. Auch wenn ich nicht mehr morgens der Erste und
abends der Letzte bin. Ich bin schon noch sichtbar im Unternehmen.“
Zufrieden ist er, dass seine Tochter die Nachfolge selbstverständlich
angetreten hat. „Wir haben eine tolle Führungsmannschaft in den
vergangenen vier Jahren aufgebaut. Durch die junge Mannschaft, die wir
jetzt haben, ist das Unternehmen auch für die Zukunft gut aufgestellt.“
Zumal ihm selbst die Ideen nicht ausgehen: „Wir werden weiter ausbauen,
so wie wir es immer getan haben. Und wir werden weiterhin auf den
Fortschritt setzen.“
Kann er sich den Tag vorstellen, an dem er sich völlig aus dem Geschäft zurückzieht und Privatier wird? „Solange ich fit bin, wird das nicht der Fall sein. Ich hoffe, dass ich es merke,
wenn es soweit ist“, gibt er ohne Zögern zur Antwort.
Autor: Christina Großheim
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