„Luzi“ kommt bei Lehrern, Eltern und Schülern an
Erste Erfahrungen der Realschule Freistett mit dem neuen Raummodell

In der Realschule Freistett haben die Lehrer feste Unterrichtszimmer, die Schüler „wandern“.  | Foto: Foto: gro
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Rheinau-Freistett. Klassenzimmer war gestern an der Realschule Freistett. Seit diesem Schuljahr gibt es
Lehrerunterrichtszimmer, kurz Luzi genannt. Nicht mehr die Lehrer kommen
in die Klassen, die ihre festen Räume haben, sondern die Schüler gehen
zu den Lehrern, die nun eine feste Bleibe haben.

„Es ist besser angelaufen als gedacht“, sagt Rektor Gebhard Glaser zufrieden. Ganz
fremd war das Konzept nicht – schon andere Realschulen in
Baden-Württemberg haben „Luzi“ eingeführt. „Durch den Wahlpflichtbereich
fand mehr als die Hälfte des Unterrichts außerhalb des Klassenzimmers
statt“, so Glaser. Außerdem ist das „Luzi“ als eine Weiterentwicklung
des bestehenden Schulkonzeptes zu sehen. Die offene Ganztagsschule mit
ihrem vielseitigen Angebot benötigte eine andere Rhythmisierung als der
herkömmliche Unterricht. Deshalb gab es schon vor diesem Schuljahr
Unterricht in Doppelstunden an der Realschule in Freistett.

„Wir hatten zu Beginn des Schuljahrs einen Planungsschritt mehr“, erklärt
Glaser. Neben den klassischen Stundenplänen musste eben auch ein
Raumplan erstellt werden. „Wir waren gut vorbereitet“, stellt Glaser
erfreut fest. Dazu kommt, in Reinform findet das Lehrerunterrichtszimmer
in Rheinau nicht statt: „Dann müsste ich für jeden Lehrer ein eigenes
Zimmer haben.“ Das gibt zum einen die räumliche Situation der Schule
nicht her, aber vor allen Dingen arbeiten auch einige Lehrer nicht
Vollzeit. Deshalb teilen sich manche Lehrer ein Unterrichtszimmer,
andere unterrichten in zwei Räumen – fächerabhängig.

Bei den Lehrern kommt das neue Konzept gut an. Vor allen Dingen in den Fächern,
wo viele Unterrichtsmaterialien mitgebracht werden müssen. Alles, was
der Lehrer für seinen Unterricht benötigt, befindet sich in seinem
Zimmer. Bei den Elternabenden kam keine Kritik, im Elternbeirat wurde
darauf aufmerksam gemacht, dass Schließfächer für die Schüler fehlen.
„Die Schüler haben es sehr positiv aufgenommen, über die
Schülermitverwaltung haben sie nur um mehr Möglichkeiten gebeten, Dinge
aufbewahren zu können.“ Dazu zählen Sportsachen, die sonst in einem
„Luzi“ vergessen werden könnten, aber vor allen Dingen Fahrradhelme und
Jacken, die in einem Spind gut aufgehoben sind.

„Wir wollen das Lehrerunterrichtszimmer beibehalten und weiterentwickeln“, so Glaser.
Ende des Schuljahres wird Bilanz gezogen und geschaut, was sich am
System noch in Zukunft verbessern lässt.

Autor: Christina Großheim

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