Fischtreppe ist weiter erreichbar
Besucherzentrum geöffnet trotz Brückenbauarbeiten
Rheinau/Gambsheim (gro). Seit 2007 gibt es das Besucherzentrum an der Fischtreppe am Rheinübergang Rheinau und Gambsheim. Träger ist der Verein Passage 309, der von den beiden Kommunen ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, das Rheinareal touristisch zu erschließen. Mit der Fischtreppe ist dies gelungen: Gab es zu Beginn für die Besucher nur den Blick durch die Glasscheibe auf den Wanderweg für Fische, so wurde Jahr für Jahr ein ansprechendes Rahmenprogramm entwickelt.
Stand 2018 gehören regelmäßige Sonderausstellungen im Besucherzentrum dazu. Diese drehen sich nicht nur um den Rhein und seine Bewohner, sondern ebenfalls um andere Auenbewohner. Aber auch Bilder von Künstlern aus der Region oder Fotografien wurden bereits gezeigt. Es wurde ein Fischberührungsbecken, in dem sich heimische Fischarten befinden, eingerichtet. Für Erwachsene gibt es schon seit einiger Zeit die Möglichkeit, sich per Audioguide durch die Ausstellung zu bewegen. Seit kurzem werden spezielle Audioguides für Kinder angeboten. Mit Fripon, dem Lachs, und Zélie, dem Aal, können die jungen Besucher nun die Fischtreppe, die Umgebung des Rheins und den Lebenzyklus der Wanderfische auf spielerische Weise entdecken.
Die aktuelle Sonderausstellung beschäftigt sich mit dem, was vor der Tür passiert. Seit dem 4. Juni sind die Brücken über die Schleusenanlage und damit auch der Grenzübergang für den Verkehr gesperrt. Neben der Erneuerung der Übergänge über die Schleusenanlage wird gleichzeitig eine neue Rad- und Fußgängerverbindung über den Rhein geschaffen. Die Bauarbeiten dafür hatten auf der deutschen Seite schon Ende 2016 begonnen und wurden pünktlich zum Beginn der Großbaustelle auf der französischen Seite abgeschlossen.
Diese Veränderung wird den Besuchern der Fischtreppe in einer Ausstellung näher gebracht: Acht Informationstafeln erklären das Projekt Schritt für Schritt. Die Sonderausstellung ist bis zur Eröffnung des neuen Übergangs, voraussichtlich Anfang September, zu besichtigen.
"Wir haben uns bewusst dafür entschieden, die Fischtreppe auch während der Brückensperrung für Besucher offen zu lassen", erklärt Markus Bogner, stellvertretender Hauptamtsleiter der Stadt Rheinau. Deshalb hat das Besucherzentrum weiterhin von Mittwoch bis Montag von 11 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Parkplätze, die sonst nur den Besuchern zur Verfügung stehen, müssen sich diese nun mit Pendlern, die die Hilfsbrücke über den Rhein nutzen, teilen.
Dank dieser Behelfsbrücke ist die Fischtreppe auch von der französischen Seite weiterhin zugänglich, wenn auch nur zu Fuß. Auf der französischen Rheinseite wurden zusätzliche Parkplätze eingerichtet. Sie sind zwar in erster Linie für die Berufspendler gedacht, die zu Fuß die Grenze passieren und dann in einen Shuttlebus auf der deutschen Seite, der sie zu ihren Arbeitsplätzen bringt, umsteigen. Aber auch Ausflügler können sie nutzen.
Wer motorisiert unterwegs ist, muss den Weg über die L87 auf deutscher Seite wählen. Die Besucherzahlen an der touristischen Einrichtung sind seit fünf Jahren stabil. "Im April dieses Jahres kamen 953 Interessierte", so Bogner. "Im Vorjahr waren im gleichen Monat 1.142 Besucher an der Fischtreppe."
Wer sich allerdings für die Schleusen- und Wehranlagen interessiert, der wird eine kleine Enttäuschung erleben. Durch die Bauarbeiten sowohl an der Wehranlage auf deutscher Seite als auch den Schleusen auf französischer Seite sind diese nicht zugänglich. "Die Sicht darauf ist vom deutschen Ufer nur teilweise möglich", weiß Bogner.
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