Angedacht: Andreas Moll
Von Einwechselbank Spiele entschieden

Andreas Moll | Foto: privat

Am Sonntagabend geht die vielleicht seltsamste Fußball-Europameisterschaft aller Zeiten zu Ende. Um ein Jahr verschoben und immer noch mit zahlreichen Einschränkungen wegen Corona, Austragung in elf Ländern, extrem viele Eigentore und anderes. Haben Sie bereits einen Tipp, wer neuer Europameister wird?

Elf Jünger - eine komplette Mannschaft

Zur Zeit Jesu gab es noch keine Fußballspiele. Irgendwie erinnert das Sonntagsevangelium jedoch daran, denn Jesus bestellt elf Jünger – also eine komplette Mannschaft – auf einen Berg in Galiläa. Es handelt sich dabei um den letzten Bericht, den der Evangelist Matthäus am Ende seines Evangeliums überliefert. Der Auferstandene erteilt einen Auftrag: Seine Jünger sollen durch die ganze Welt ziehen, allen Völkern von ihm erzählen, sie taufen und dadurch selbst zu Jüngern machen. Jesus verspricht wie ein guter Trainer seine volle Unterstützung: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Trotz dieser Zusage fühlen sich manche Jünger offensichtlich überfordert von dieser gewaltigen Aufgabe. „Einige aber zweifelten“, weiß Matthäus zu berichten. Es braucht also Unterstützung. Genau hier sind wir gefragt. Wir sind quasi die Ersatzbank. Als getaufte Christen sind wir aufgefordert, unseren Glauben nicht schamhaft zu verstecken, sondern uns offen und frei dazu zu bekennen und durch unser Verhalten und Tun als Christenmenschen erkennbar zu sein. So kann es gelingen, vollkommen zwanglos andere Menschen zu begeistern, so dass sie gerne auch selbst mitspielen möchten.

Laufen wir uns also warm und machen uns bereit für die Einwechselung. Jesus möchte, dass wir jetzt in seinem Team spielen. Übrigens wurden bei der EM einige Spiele durch die Tore von Einwechselspielern entschieden.
Andreas Moll, evangelischer Pfarrer, Renchen 

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