Fantasy-Autor Manuel Neff
"Beim Schreiben bin ich ganz nah bei mir"

Der Autor Manuel Neff aus Renchen hat mittlerweile 17 Bücher veröffentlicht und mit ihnen eine spannende Fantasy-Welt geschaffen. | Foto: Michael Bode
  • Der Autor Manuel Neff aus Renchen hat mittlerweile 17 Bücher veröffentlicht und mit ihnen eine spannende Fantasy-Welt geschaffen.
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Renchen (mak). Angefangen hat es mit Rollenspielen. Der damals zehnjährige Manuel Neff und seine drei besten Freunde tauchen ab in eine spannende Fantasy-Welt. "Wir haben damit einfach nicht mehr aufgehört", erzählt der heute 48-jährige Renchener mit einem Lachen. "Und dann gingen uns irgendwann die Abenteuer aus und wir haben angefangen, die Geschichten selber zu schreiben." Zuerst probiert sich Neff im High Fantasy- und Magiegenre aus. "Das ist dann später auch in meine Bücher eingeflossen." Mittlerweile hat Neff 17 Bücher veröffentlicht – Kinder- und Jugendbücher, Dystopien und Urban-Fantasy sind die Genres, denen er sich widmet.

Doch bevor er als Autor durchstartet, vergeht noch einige Zeit. "Während meines Abiturs habe ich eine erste Kurzgeschichte geschrieben und dann ist das Schreiben jahrelang in Vergessenheit geraten. Und Deutsch war in der Schule alles andere als mein Lieblingsfach", so der sympathische Schriftsteller mit einem Schmunzeln.
Nach dem Abitur nimmt Neff ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Saarbrücken auf. Mit dem erfolgreichen Abschluss zieht es ihn dann aber doch wieder zurück in die Heimat. Er arbeitet als Projektmanager bei einem Automobilzulieferer, heiratet und wird Vater eines Sohnes.

Als dieser acht Jahre alt ist, überlegt sich Neff, einen Adventskalender für ihn zu basteln. Hinter jedem der 24 Türchen steckt das Kapitel einer Geschichte, die er für seinen Sohn geschrieben hat. "Meine Frau fand die Geschichte so toll, dass sie mich ermutigt hat, weiterzuschreiben. So ging es dann los mit der Schriftstellerei und mein erstes Buch ist daraus entstanden", erzählt Neff stolz. Insgesamt drei Jahre arbeitet er an dem Werk.
Während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 ordnet Neffs Betrieb Kurzarbeit an. Er nutzt die Zeit zum Schreiben, die Ideen sprudeln, erste Erfolge stellen sich ein. Nur die Zeit zum Schreiben ist nach wie vor ein rares Gut.

Arbeitsleben umgestellt

Vor rund zweieinhalb Jahren, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, stellt Manuel Neff sein Arbeitsleben um, um mehr Zeit für die Schriftstellerei zu haben. Als Projektmanager ist er jetzt nur noch in Teilzeit beschäftigt. Die entstandenen Freiräume nutzt er zum Schreiben und für seine zweite großen Leidenschaft: Yoga. Hierbei ist er auch als Trainer aktiv und gibt Kurse – sowohl in Präsenz als auch in Form von Online-Seminaren. Sein Rücken habe sich gemeldet und er sei unbeweglich gewesen, gesteht er.

"Montags bis Mittwochmittag bin ich Projektmanager, ab Mittwochmittag dann Schriftsteller und die Abende am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gehören dem Yoga", so Neff über seine durchtaktete Woche. Die Kombination funktioniere gut. Manuel Neff ist ein gut organisierter und strukturierter Mensch, der seine Zeit effektiv auszunutzen weiß. "Meine Frau ist immer schon früh aus dem Haus. So sitze ich morgens zwischen 6 und 7.30 Uhr am Esstisch und schreibe", erzählt er. An besonders guten Tagen schreibe er rund 5.000 Wörter. Im Schnitt haben seine Bücher etwa 300 Seiten. "Davon gehen am Ende rund 60 wieder in den Papierkorb und 80 neue Seiten kommen dafür hinzu. Meine Bücher befinden sich in ständiger Bearbeitung", erzählt Neff über seine Arbeitsweise. "Das Schöne am Schreiben ist, dass ich dann ganz nah bei mir bin." Sein Werk "Element High – Die Schule der magischen Kinder" wurde mittlerweile auch als Hörbuch vertont.

Testleser helfen ihm herauszufinden, ob eine Geschichte funktioniert und stimmig ist. "Einige Testleser achten auf Formalismus, andere beschreiben wie sie auf bestimmte Szenen emotional reagieren. Deren Feedback ist mir sehr wichtig."
Als Inspirationsquelle für seine Bücher dient ihm auch das Yoga. "Dahinter steckt eine ganze Philosophie, die mal bewusst oder unbewusst eine Idee entstehen lässt."

Auch wenn Manuel Neff mit seiner Schriftstellerei erfolgreich ist und schon viel erreicht hat, hat er dennoch einen Traum. "Das Computerspiel 'League of Legends' wurde jetzt auch als Serie verfilmt und die Macher haben eine ganz fantastische Welt kreiert. Dafür mal eine Geschichte beisteuern zu können, wäre großartig", so Neff begeistert.

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