Zu Gast in Asien: Feines für Reisfans
Wer die asiatische Küche näher kennenlernen möchte, der kommt an Reis nicht vorbei. Das Korn schmeckt und gehört zu
den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Das weiß auch Wing Lau, Chef des
Chinarestaurants „Friends“ in Ortenberg. Für die Serie Küchen ABC
bereitet er Nasi Goreng zu.
In der Küche von Wing Lau herrscht reges Treiben. Während große gusseiserne Woktöpfe auf Temperatur gebracht werden, bereiten die Köche Reis, Gemüse und Fleisch zu. Kein
Wunder, es ist kurz nach elf Uhr und bald werden die ersten Gäste
eintreffen. Wing Lau ist gebürtiger Chinese, lebt aber bereits seit 40
Jahren in Deutschland. Ursprünglich stammt er aus Hongkong. Hier am
südchinesischen Meer wohnen auf gerade einmal 1085 Quadratkilometern
über sieben Millionen Menschen. Es ist nicht verwunderlich, dass in der
Metropole gerade zur Mittagszeit hektisches Treiben herrscht. „Die
Menschen sind hungrig und wollen alle schnell etwas zu essen“, weiß Lau.
Da bietet sich Nasi Goreng an. Es ist ein einfaches, leckeres und zügig
zubereitetes Gericht, dessen Name so viel wie gebratener Reis bedeutet.
Seinen Ursprung hat es in Indonesien, die Wurzeln jedoch in China. Die Indonesier entdeckten den gebratenen Reis der chinesischen
Einwanderer im zehnten Jahrundert für sich und entwickelten ihn zu Nasi
Goreng weiter. Heute ist das Gericht in nahezu jeder asiatischen Küche
zu finden. Und auch in den deutschen Chinarestaurants darf es auf keiner
Speisekarte fehlen.
Lau gibt verquirltes Ei in den Wok. Durch die große Hitze hat sich schnell eine Art Omelette gebildet. Dann kommt
der Reis hinzu. Aromatischer Duftreis, wie Lau betont. Immer wieder
drückt er das Ei-Reis-Gemisch mit einem Schöpflöffel in dem großen Wok
auseinander. „So klebt es nicht so sehr zusammen und alles wird
lockerer.“ Nachdem das Gemüse, Fleisch und Garnelen dazu gegeben wurden,
kommen noch etwas Curry und ein Teelöffel Sambal Oelek in den Wok. „In
China essen wir gerne scharf“, erklärt er. Nach gut zehn Minuten ist das
Essen fertig. Das beliebte Gericht kann sowohl warm als auch kalt,
vegetarisch oder in der Variante mit Fleisch gegessen werden.
In China essen die Menschen drei Mal am Tag warm, „damit man satt wird“,
klärt Lau auf. Bereits zum Frühstück gibt es Dim Sum, mittags ein
schnelles Reisgericht oder eine Suppe. Und am Abend? „Nach getaner
Arbeit setzten sich die Menschen gerne zusammen und essen in Ruhe. Im
Restaurant bestellt man in großer Runde. Das Essen wird dann auf dem
Rundtisch serviert“, sagt Lau und zeigt hinter sich auf einen Tisch mit
drehbarer Platte. „Jeder dreht dann das Gericht zu sich, von dem er
gerne etwas essen möchte und nimmt sich davon auf seinen Teller“. In
seiner Heimat sind die Tische überall zu finden, in Deutschland stehen
oft nur einer oder maximal zwei von ihnen in den Restaurants. „Die
Menschen bestellen hier häufig alle dasselbe Gericht, daher benötigt man
das Drehen hier weniger.“
Im hinteren Teil des Restaurants sitzt eine Mitarbeiterin. Wie in China üblich, isst sie zu Mittag eine Suppe. In der großen Schüssel vor ihr schwimmen Gemüse und Nudeln. Vor
mir steht ein großer Teller mit duftendem Reis, Garnelen, Rinder- und
Schweinefleisch. Einfach lecker.
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