Sicherer Schulweg
Polizei verstärkt Kontrollen und gibt Tipps
Mittelbaden (st). Zehntausende Schüler aus den Stadt- und Landkreisen Baden-Baden, Rastatt und Ortenaukreis starten in den kommenden Wochen ins neue Schuljahr 2020/21 und sind täglich auf den Straßen unterwegs, so eine Presseinformation der Polizei.Das Polizeipräsidium Offenburg wird daher in seinem Zuständigkeitsbereich auch dieses Jahr wieder in den ersten Schulwochen täglich im Rahmen der Aktion `Sicherer Schulweg´ mit Polizeibeamten der Polizeireviere und Verkehrspolizeidienststellen zu den relevanten Zeiten verstärkte Kontrollen durchführen. Die Schulwegunfälle - also Unfälle bei denen Schüler bis 17 Jahre als aktive Verkehrsteilnehmer auf dem Weg von oder zur Schule durch einen Verkehrsunfall verletzt werden - sollen dadurch weiter verringert werden.
Zahl der Unfälle gesunken
Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Gesamtzahl der Unfälle zurückging, ist die Anzahl derer im vergangenen Schuljahr deutlich von 68 auf 37 Unfälle zurückgegangen. Der überaus starke Rückgang ist mit Sicherheit in den behördlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu finden. Im vergangenen Schuljahr wurden durch Schulwegunfälle 32 Schüler leicht verletzt, in fünf Fällen kam es zu schweren Verletzungen. Tödliche Unfälle waren nicht zu beklagen.
Selbstverschuldete Unfälle
Die Quote der selbstverschuldeten Unfälle durch Schüler sank von 64 (2019/20) auf 38 Prozent. Beteiligt waren dabei im Wesentlichen Radfahrer (78 Prozent), PKW (59 Prozent) und Fußgänger (14 Prozent). Nahezu die Hälfte der Unfälle ist auf den Ursachenkomplex "Vorfahrt, Abbiegen, Ein- und Anfahren" zurückzuführen. Weitere Ursachen waren Fahrfehler oder die regelwidrige Nutzung des Verkehrsraums. Im regionalen Vergleich sank die Zahl der Schulwegunfälle im Landkreis Rastatt von 15 auf 9. Der Ortenaukreis kam auf ein Minus von 35 auf 27 Fälle, während die Zahl in Baden-Baden von drei auf eins zurückfiel.
Keine Unfallhäufungsstellen
Die meisten Unfälle hatten Offenburg (sieben) und Ettenheim (vier) zu verzeichnen. In Achern, Bühl, Kehl und Rheinau wurden jeweils drei Unfälle erfasst. Wie auch in den vergangenen Jahren waren dabei innerhalb der Städte keine Unfallhäufungsstellen auszumachen.
Konkrete Maßnahmen
Zu den polizeilichen Maßnahmen, die im Rahmen der Aktion "Sicherer Schulweg"
durch die Beamten in den kommenden Wochen verstärkt durchgeführt werden, gehören unter anderem:
Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht
Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhten
Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche und im Bereich der Schulwege
Kontrolle des Verhaltens von Kraftfahrzeugführern gegenüber
öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulbussen sowie an Bushaltestellen, Fußgängerfurten und -überwegen
Ahndung von Verstößen gegen Park- oder Haltverbote sowie die
Nutzung von Mobiltelefonen im Umfeld von Schulen, Kindergärten oder geschützten Überwegen
Überprüfung der technischen Sicherheit der von
Schülern genutzten Verkehrsmittel im Straßenverkehr, insbesondere der Fahrräder
Überwachung des Verhaltens von Schülern auf denSchul- und Radschulwegen
Tipps Ihrer Polizei
Das können Eltern tun:
Laufen Sie anfangs mit Ihrem Kind ein paar Mal den Schulweg ab -
hin und zurück. Dabei bietet es sich auch an, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht der beste und sicherste sein. Querungshilfen wie Mittelinseln, Zebrasteifen oder Fußgängerlichtzeichenanlagen sind nützliche Stellen zum sicheren Überqueren der Fahrbahn. Ein kleiner Umweg kann hier das Risiko minimieren. Sichere Schulwege findet man in den Schulwegplänen der jeweiligen Schule. Der Schulwegplan ist eine kartografische Darstellung des Umfeldes einer Schule, die sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung sowie günstige Wege von Wohnort der Kinder zur Schule aufzeigt.
Achten Sie gerade in der kommenden Jahreszeit auf helleKleidung. Reflektierende Sicherheitswesten erhöhen die Erkennbarkeit und damit die Verkehrssicherheit. Immer nach dem Motto: "Sehen und gesehen werden."
Wenn Sie Ihr Kind oder Kinder aus der Nachbarschaft zur Schulefahren, sichern sie die Kinder mit den vorgeschriebenen Kindersitzen.
Fahren sie in der Nähe von Kindergärten- und Schulwegen langsamund rechnen Sie mit spontanen Handlungen von Kindern am Fahrbahnrand
- zum Beispiel plötzliches Losrennen auf die Fahrbahn. Seien Sie bremsbereit.
Bedenken Sie: Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr, wie Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen.
Lassen Sie die Kinder auf der Fahrbahn abgewandten Seite ein-und aussteigen. Halten sie mit ihrem Fahrzeug nicht auf dem Gehweg.
Auch für "Eltern-Taxis" gilt: Im Absoluten Halteverbot darf mannicht anhalten. Auch nicht nur für kurze Zeit. Diese Bereiche sind vor Kindergärten und Schulen eingerichtet, um Autofahrern und Kindern die Sicht nicht zu versperren und ein sicheres Queren der Fahrbahn zu ermöglichen.
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