Polizeirevier Haslach
Kriminal- und Unfallstatistik für das Jahr 2022
Mittlerer Schwarzwald(ag) Es ist gute Tradition, dass die polizeiliche Kriminal- und Unfallstatistik des Polizeireviers Haslach nicht nur der Presse vorgestellt wird, sondern ebenfalls die Vertreter der Städte und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich eingeladen werden. Tatsächlich nehmen nach Möglichkeit sogar die Bürgermeister persönlich teil. Nachdem dies während der Corona-Pandemie nicht möglich war, konnte Revierleiter Simon Schmitt dieses Jahr wieder ein volles Haus begrüßen.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Thema Reichsbürger blieb am Donnerstag außen vor. Zwar schlug die Polizei im Rahmen einer Großrazzia im gesamten Bundesgebiet vergangenes Jahr auch in Oberharmersbach zu. Der Einsatz fiel aber nicht in die Zuständigkeit des Präsidiums Offenburg oder gar des Reviers Haslach, weshalb Revierleiter Simon Schmitt in Bezug auf Auskünfte hierzu schlicht nicht der richtige Ansprechpartner ist. Abgesehen von diesem spektakulären Einsatz ging es im Mittleren Schwarzwald aber vergangenes Jahr wie gewohnt eher ruhig zu.
Niedrige Zahlen
Das zeigen schon die Häufigkeitszahlen. Um die Städte und Gemeinden besser vergleichen zu können, werden Häufigkeitszahlen ermittelt. Es ist die Zahl der bekanntgewordenen Fälle bezogen auf 100.000 Einwohner. "Spitzenreiter" im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers ist Haslach mit 4.810, gefolgt von Hausach mit 3.887. Beide liegen weit unter der Häufigkeitszahl des Ortenaukreises, die bei 6.204 liegt. Am wenigsten Arbeit hatte die Polizei 2022 in Hofstetten (721) und Mühlenbach (951). Es sind laut Schmitt im Ortenaukreis die beiden einzigen Kommunen mit einer Häufigkeitszahl nur im dreistelligen Bereich.
Bevor Simon Schmitt und seine Kollegen bei der Vorstellung ins Detail gingen, fasste der Revierleiter die wichtigsten Aussagen zusammen: Die Betrugsfälle sind mit 172 auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Außerdem gab es im vergangenen Jahr deutlich weniger Schwerverletzte im Straßenverkehr und glücklicherweise keinen tödlichen Unfall. Mit 1.570 Straftaten insgesamt bewegt man sich wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie und auch die Gesamtzahl der Unfälle liegt im Schnitt der Vorjahre. Mit 55,1 Prozent ist die Aufklärungsquote gesunken. "Massiv in die Höhe geschossen sind die Fahrraddiebstähle", so Schmitt. 151 waren es 2022, der höchste Wert seit fünf Jahren. Ebenfalls stark gestiegen sind die Sachbeschädigungen mit 248 Fällen.
Fahrraddiebe
Die gesunkene Aufklärungsquote hängt laut Simon Schmitt vor allem mit den gestiegenen Fahrraddiebstählen zusammen, bei der sie naturgemäß niedrig sei. Der Revierleiter versprach aber: "Das Thema werden wir angehen." Tatschwerpunkte sind Schwimmbäder und Bahnhöfe. Die Polizei möchte hierzu mit Infoständen zum Beispiel an verkaufsoffenen Sonntagen Radler über Sicherungsmaßnahmen aufklären. Außerdem ist sie auch schon mit Kommunen im Gespräch. So zeigt das Beispiel Hausach, dass entsprechende Boxen und die Möglichkeit, sein Rad an Vorrichtungen anzuketten, ein guter Schutz sein können.
Nachdem 2022 Diskotheken und Gaststätten wieder öffnen sowie Feste stattfinden konnten, sind auch die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum gestiegen. Im Ortenaukreis im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 1.023, im Revierbereich um 18,8 Prozent auf 57.
Der Anstieg der Sachbeschädigungen um 65,3 Prozent ist zwei Serien geschuldet. Unter anderem waren im Schwarzwald-Baar-Kreis Reifenstecher unterwegs, die auch in Hornberg 14 Fahrzeuge beschädigten.
Bei den Unfallzahlen gibt es bei den Pedelecs eine Steigerung von 20 (Fünf-Jahres-Schnitt) auf 26, so der stellvertretende Revierleiter Matthias Bruder, was sich durch die höheren Verkaufszahlen erklärt.
Der Hausacher Bürgermeister Wolfgang Hermann bedankte sich auch im Namen seiner Kollegen für die gute und engagierte Arbeit der Polizei. Insgesamt stimmten alle Revierleiter Simon Schmitt zu, der erklärte: "Wir leben sicher im Kinzigtal."
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