Ortenau Klinikum

Höchsten Zertifizierungsstandards für die Neubauten

Offenburg Um eine flächendeckende Patientenversorgung im Ortenaukreis nachhaltig zu sichern, soll die Agenda „Ortenau 2030“ die Zukunftsfähigkeit des Ortenau Klinikums, zu dem aktuell fünf Kliniken mit acht Häusern gehören, als kommunale Einrichtung sichern.Die im Rahmen „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“ geplanten Klinikneubauten in Achern und Offenburg werden in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz den aktuell höchsten Zertifizierungsstandards entsprechen, teilt das Ortenau Klinikum auf Anfrage der Guller-Redaktion mit.

Mehrkosten bereitgestellt

Die Energiekonzepte für beide Neubauten werden nach dem Zertifizierungsstandard „Bundesförderung für effiziente Gebäude 40“ (BEG 40) ausgerichtet. Der Kreistag stellt für die Mehrkosten zur Umsetzung dieses Niedrigenergiestandards insgesamt zwölf Millionen Euro zur Verfügung.
Für den Klinikneubau in Achern besteht das Energiekonzept zudem auf der Grundlage einer Grundwasserwärmepumpe, die den Gesamtenergiebedarf des Klinikums in Achern abdecken wird. Damit kann der Neubau im störungsfreien Normalbetrieb unabhängig von fossilen Energieträgern betrieben werden. Nur die redundante Versorgung bei möglichen Ausfallszenarien würde dann durch einen Brennheizkraftwerk abgesichert werden.
Für den Klinikneubau in Offenburg sowie Nebengebäude auf dem Klinik-Campus besteht das Energiekonzept auf der Nutzung von Fernwärme. Das Ortenau Klinikum ist damit für beide Klinikneubauten Vorreiter in Sachen Energieeffizienz und Gebäudestandard und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz.
Für den noch in Planung befindlichen Klinikneubau in Lahr ist von einem analogen Energiekonzept auszugehen.Die Energieeffizienz ist seit vielen Jahren, zum einen aus wirtschaftlichen Gründen zum anderen aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes, ein wichtiges Thema für das Ortenau Klinikum. In den vergangenen Jahren wurden an den einzelnen Betriebsstellen zahlreiche Projekte umgesetzt. So wurden beispielsweise Heizungsanlagen optimiert oder komplett ausgetauscht. Teilweise kommen moderne Blockheizkraftwerke in den Kliniken zum Einsatz, die in den vergangenen Jahren energetisch auf den neuesten Stand gebracht wurden.

Energiebilanz optimiert

Im Zuge von Gebäudesanierungen wurde die Wärmedämmung von Fassaden oder Dächern verbessert, Fenster ausgetauscht und damit die Energiebilanz der Gebäude optimiert. Ein weiteres Beispiel ist die flächendeckende Umstellung auf LED-Leuchten. Am Ortenau Klinikum Wolfach wurde im vergangenen Jahr eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, die einen Großteil des Strombedarfs der Betriebsstelle in Wolfach deckt.

Moderne Lüftungsanlage

Ein weiteres Beispiel: Im Zuge des Neubaus des OP-Bereichs am Ortenau Klinikum in Offenburg kommt eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. Unter Berücksichtigung der verbleibenden Nutzungsdauer und wirtschaftlicher Aspekte sind die Maßnahmen zur Energieeffizienz im alten Gebäudebestand somit weitgehend ausgeschöpft.
Auch im Bereich der Müllvermeidung engagiert sich das Ortenau Klinikum im Umweltschutz und handelt nach dem Vorsatz „Vermeiden kommt vor Entsorgen“. Durch eine gezielte, ökologische Auswahl beispielsweise von Medizinprodukten durch den Einkauf nutzt das Ortenau Klinikum die Möglichkeit, Abfallmengen zu reduzieren. Gleichzeitig steht die Sicherheit der Patienten immer im Vordergrund, sodass etwa Einwegprodukte nicht in allen Bereichen vermieden werden können. 1,06 Milliarden Euro werden laut Kostenschätzung in die Neubauten in Achern, Offenburg und Lahr fließen
Von Anita Mertz