Die Glosse im Guller
Etwas wenig Bewegung bei der Deutschen Bahn
Keine Frage, die Deutsche Bahn, kurz DB, bewegt die Menschen. Im Augenblick aber mehr im übertragenen Sinne als tatsächlich. Denn viel Bewegung gab es diese Tage auf der Schiene nicht.
In Sachen Schuldfrage zeigte das DB-Management mit dem Finger auf die streiklustige Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Deren Chef Claus Weselsky fuchtelte giftig zurück. Die "Nieten in Nadelstreifen" müssten doch nur "Ja" zu seinen Forderungen sagen. Immerhin soll weiter verhandelt werden und der Verkehr angeblich heute Abend wieder rollen. Wahrscheinlich aber nur ein kurzes Stückchen bis als nächstes die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) streikt. Oder es tritt mal wieder ein technischer Defekt auf. Und das Wetter muss mitspielen. Bei Schnee und Eis bleiben moderne Züge nämlich lieber im Depot. Zunehmend auch bei Gewitter, wahrscheinlich fürchten sie sich vor Blitz und Donner.
Streikrecht beschneiden
Für Eisregen und Windböen in der Natur können Politiker natürlich nichts. Allerdings provozieren vor allem Oppositionsparteien gerne mal einen Sturm im Wasserglas. Ohne dabei zu bedenken, dass mancher das Potential zu einem Tornado hat – beispielsweise der nicht neue Gedanke in der CDU/CSU, das Streikrecht zu beschneiden. Selbstverständlich wird dabei betont, welch hohes Gut es ist. Aber wenn es um kritische Infrastruktur geht, dann ist die Hemmschwelle, es einzuschränken, wohl niedrig. Okay, es ist bislang "nur" eine Idee der Opposition. Aber so nachdenklich entrückt, wie die Liberalen diese betrachten, sehe ich schon das Sturmtief aufziehen.
Nein, das geht nicht gut. Sollte wirklich jemand einen solchen Gesetzesentwurf einbringen, würden alle Gewerkschaften gemeinsam Deutschland mit einem Generalstreik lahmlegen. Von mir aus verbeamtet alle Bahnmitarbeiter wie zu Zeiten der Bundesbahn. Die dürfen nicht streiken. Und mal ehrlich, sehr viel beweglicher ist die Bahn durch die Privatisierung sowieso nicht geworden.
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