Ausflug ins Deutsche Phonomuseum
Der Schwarzwald und Plattenspieler

Im Deutschen Phonomuseum in St. Georgen gibt es einiges zu entdecken. Einen Vorgeschmack bieten die weiteren Fotos unter guller-ortenau.de/ | Foto: Glaser
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  • Im Deutschen Phonomuseum in St. Georgen gibt es einiges zu entdecken. Einen Vorgeschmack bieten die weiteren Fotos unter guller-ortenau.de/
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St. Georgen (ag)Als Thomas Edison 1877 das Patent für den Phonografen anmeldete, ging es ihm vor allem darum, das gesprochene Wort aufzunehmen. Und die Tonqualität war mehr als lausig. Opernarien oder gar Sinfonien hörte man sich im Konzertsaal an. Der Erfinder arbeitete damals mit Tonwalzen und eine seiner Apparaturen kann heute noch im Deutschen Phonomuseum in St. Georgen begutachtet werden. Es ist nur eines von über 300 Exponaten dort.

Kurioses und Bekanntes

Man muss kein Technik-Freak sein, um Spaß in dem Museum zu haben. Denn auf der Reise durch die Geschichte der mechanischen Tonaufzeichnung gibt es einfach unglaublich viel zu entdecken. Darunter findet sich Erstaunliches, Kurioses, aber für manchen ebenfalls Bekanntes aus der Kindheit. Die Entwicklung ist nahezu lückenlos dargestellt – angefangen von Edisons Zinnfolien-Phonograph über Grammophone mit teilweise riesigen Trichtern bis heute.

Federwerke für Grammophone

Zu bestimmten Zeiten werden ausgesuchte Exponate zum Klingen gebracht. Dabei wird dann mehr als deutlich, dass die Klangqualität im Laufe der Jahrzehnte doch beachtliche Fortschritte gemacht hat. Übrigens kommt es nicht von ungefähr, dass es ein Phonomuseum in St. Georgen gibt. Die Phonoindustrie spielte hier eine wichtige Rolle. Den Grundstein hierfür legten die Gebrüder Steidinger, die eigentlich Spezialwerkzeuge für die Uhrenproduktion fertigten, später dann Federwerke für Grammophone. Sie gründeten 1907 die Firma Dual, die in ihren Hochzeiten, größter Hersteller von Plattenspielern war. Später trennten sich die beiden Brüder im Streit, woraufhin Josef Steidinger Perpetuum Ebner gründete. Unter PE wuchs das Unternehmen zu einem der größten Phonohersteller in Europa heran. Das Phonomuseum entstand 1972 nach der Zusammenlegung der Sammlungen von Gottlob Weißer, einem ehemaligen PE-Mitarbeiter, und Walter Grieshaber, der bei Dual beschäftigt war.
Anfahrt: Das Deutsche Phonomuseum am Bärenplatz 1 in St. Georgen ist von Offenburg aus mit der Schwarzwaldbahn zu erreichen oder mit dem Auto über die B33.
Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Di.-So. 11-17 Uhr, Dezember bis April: Mi.-So. 11-17 Uhr

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