Kriminalstatistik
Wohnungseinbrüche sind 2017 stark zurückgegangen
Ortenau (tf). „Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück“, sagte Polizeipräsident Reinhard Renter bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2017 am gestrigen Dienstag: „In allen für uns wichtigen Bereichen konnten wir Erfolge erzielen.“ Dies zeige sich in der um 1,7 Prozent gestiegenen Aufklärungsquote ebenso wie im eklatanten Rückgang der Wohnungseinbrüche um 26,6 Prozent. Hier greift laut Renter das neue Intensivkonzept der Polizei.
Bei der Straßenkriminalität sank der Anteil um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 664 Fälle. Im Ortenaukreis ging sie um 2,2 Prozent zurück. Gerade im Bereich der Fahrraddiebstähle zeigte sich eine Entspannung um zehn Prozent. „Wir freuen uns, dass unsere Beratung greift“, so Joachim Metzger, Leiter Direktion Polizeireviere. „Ein teures Fahrrad wird zunehmend auch mit einem teuren Schloss gesichert.“ Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums gab es einen leichten Anstieg bei der Gewaltkriminalität. Gegenüber 2017 stieg die Zahl der Delikte von 1.181 auf 1.197 um 1,4 Prozent an. „Allerdings haben wir hier eine Aufklärungsquote von 85 Prozent“, so Metzger. Insgesamt wurden in der Orten-au 26.165 Straftaten verübt, 1,6 Prozent weniger als 2016.
Weitere positive Ergebnisse sind in der Ortenau im Bereich Rauschgiftkriminalität zu vermelden. Dort sank die Zahl der Delikte um 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hier steht Cannabis mit einer Quote von 61 Prozent im Mittelpunkt, gefolgt von Amphetaminen und Kokain. Auch die Umweltkriminalität ist im Kreis um 11,6 Prozent gesunken ebenso wie die Wirtschaftskriminalität – hier sind es 22,7 Prozent.
Obwohl die Quote der Vermögens- und Fälschungsdelikte ortenauweit um 5,2 Prozent rückläufig ist, hat der Tankstellenbetrug um 12,2 Prozent zugenommen, was Arno Englen, Leiter der Kriminalpolizeidirektion, mit der neuen Mineralölsteuer in Frankreich in Verbindung brachte. Die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Polizisten ist zu 2016 in der Ortenau zwar um 11,5 Prozent gesunken, dennoch „mache dies betroffen“, so Polizeipräsident Reinhard Renter. Er appelliert deshalb an die Bürger, die Maßnahmen der Polizei nicht zu behindern oder die Einsatzkräfte zu beschimpfen, sondern vielmehr Verständnis aufzubringen: „Die Kollegen sind Tag und Nacht für die Bürger im Einsatz, das haben sie nicht verdient.“
Den Rückgang dieser Delikte gerade im Ortenaukreis führt Renter unter anderem auf die neue Konzeption der Staatsanwaltschaft Offenburg unter dem leitenden Oberstaatsanwalt Dr. Herwig Schäfer zurück, welche unter anderem eine schnelle Verurteilung und eine hohe Geldstrafe für beleidigende Aussagen enthält.
Von den 19.618 Tatverdächtigen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums in 2016 waren 49,6 Prozent Nichtdeutsche. Allerdings entfällt davon ein Drittel auf ausländerrechtliche Verstöße. Die weiteren Delikte liegen in den Bereichen Körperverletzung, Diebstahl, Ladendiebstahl, Rauschgift und Schwarzfahren. „Hier zählt jeder schwarzfahrende Franzose in Kehl mit“, so Englen. Delikte, die von Asylanten oder Flüchtlingen begangen werden, lägen überwiegend im Bereich des Schwarzfahrens oder seien dem beengten Zusammenleben geschuldet. „Im Schwerstkriminalitätsbereich kommen diese Gruppen nahezu gar nicht vor“, erklärte Englen.
Für 2018 hat sich das Polizeipräsidium Offenburg klare Ziele gesteckt. In den drei Hauptschwerpunkten Rauschgiftkriminalität, Straßenkriminalität samt Aggressionsdelikten sowie Wohnungseinbruch soll durch Prävention, Kontroll- und Verfolgungsdruck sowie die Verstärkung der Wahrnehmung polizeilicher Maßnahmen im öffentlichen Raum weiter ein positiver Trend nach unten erfolgen.
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