Trotz Hitzewelle 2018
Wasserversorgung sichergestellt

In Hochbehältern wie diesem wird das Trinkwasser der öffentlichen Wasserversorgung gespeichert. | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • In Hochbehältern wie diesem wird das Trinkwasser der öffentlichen Wasserversorgung gespeichert.
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Ortenau (st). Trotz des heißen Sommers 2018 konnten die Ortenauer Kommunen stets ausreichend Wasser in der öffentlichen Wasserversorgung bereitstellen. Darüber informiert das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Landratsamt Ortenaukreis anlässlich des diesjährigen Weltwassertags am 22. März. Dennoch hat das Hitzejahr 2018 gerade bei Eigenwasserversorgern gezeigt, dass es auch hierzulande keine Selbstverständlichkeit ist, Trinkwasser jederzeit und in unbegrenzter Menge zur Verfügung zu haben. „Insofern ist das Motto des Weltwassertags ‚Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle‘ auch für uns aktuell“, so Amtsleiter Bernhard Vetter.

Rückgang der Wassermengen

Wie eine Befragung der Wassermeister im Landkreis ergeben hat, gab es im vergangenen Sommer zwar keinen akuten Wassermangel, allerdings stellte jede dritte Kommune in der Ortenau einen teils erheblichen Rückgang der Wassermengen in den Brunnen und Quellen fest. Da die Städte und Gemeinden in der Regel über ein sogenanntes „zweites Standbein“ in der Wasserversorgung verfügen, waren die Wassermengen trotzdem ausreichend. So haben viele Kommunen im Kinzigtal einen Anschluss an den Wasser-Versorgungs-Verbund Kleine Kinzig. Damit steht ihnen bei Bedarf Wasser aus der Talsperre in Alpirsbach zur Verfügung. Andere haben Reservebrunnen oder Verbundleitungen mit Nachbarkommunen, die im Hitzesommer 2018 vermehrt in Anspruch genommen wurden.

Wasserknappheit

Anders als in der öffentlichen Wasserversorgung stellte sich die Situation bei vielen Eigenwasserversorgern dar. So kämpften insbesondere Privatbrunnenbesitzer in der Vorbergzone und im Schwarzwald mit Wasserknappheit, da die Hitze und der ausbleibende Regen deren Quellen versiegen ließen. Sie mussten teilweise Wasser von ihren Nachbarn oder aus dem öffentlichen Trinkwassernetz zu ihren Anwesen transportierten. Mancherorts waren auch das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr oder die Fachdienstgruppe Trinkwasser des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz.

Klimawandel

„Der Hitzesommer hat gezeigt, dass die Ortenauer Kommunen gut aufgestellt sind, Grund zum Zurücklehnen gibt es aber nicht“, appelliert Vetter. Denn jede fünfte Kommune befürchte, dass es in den kommenden Jahren durch den Klimawandel in der öffentlichen Versorgung zu Wassermangel kommt. Deswegen erarbeiten aktuell die Städte und Gemeinden im Landkreis und das Landratsamt gemeinsam zukunftsfähige Lösungen. „Die Ortenauer Kommunen haben die Zeichen des Klimawandels erkannt und stellen sich ihrer Verantwortung für die öffentliche Wasserversorgung“, lobt der Experte. So erstellen derzeit 14 Gemeinden sogenannte Strukturgutachten zur nachhaltigen Sicherstellung der Wasserversorgung bzw. planen dies für das Jahr 2019. Das Land fördert diese Gutachten mit 50 Prozent im Rahmen des Programms zur Förderung wasserwirtschaftlicher Vorhaben.

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