Leerstände in der Innenstadt
Was getan wird, um Einzelhändler zu halten

Schuh Schäfer schließt in Achern (Foto), in Offenburg bleibt das Geschäft bestehen. | Foto:  mak
  • Schuh Schäfer schließt in Achern (Foto), in Offenburg bleibt das Geschäft bestehen.
  • Foto: mak
  • hochgeladen von Daniela Santo

Ortenau Mehr und mehr haben Innenstädte mit Leerständen zu kämpfen. Meist sind es wirtschaftliche Gründe, die den Einzelhändler zur Geschäftsaufgabe zwingen, Nachmieter sind schwer zu finden. Wir haben exemplarisch nachgefragt, was Städte in der Ortenau konkret gegen die Leerstände unternehmen, darunter auch Achern, wo mit Schuh Schäfer ein Traditionsgeschäft noch in diesem Jahr für immer schließen wird. Auf Nachfrage der Guller-Redaktion wollte Geschäftsführer Philipp Schäfer keine Stellungnahme abgeben.
Oberbürgermeister Klaus Muttach ist zuversichtlich, für die Räume von Schuh Schäfer eine adäquate Nachnutzung zu finden, denn eine Stadt wie Achern befinde sich immer im Veränderungsprozess, dies gelte auch für den Einzelhandel und die Gastronomie. "Nach der Schließung des 'Schwarzwälder Hofs' konnte ein neuer Betreiber gefunden werden, auch für das Bistro 'Tam-Tam' gibt es konkrete Pläne für eine Nachnutzung und für das ehemalige 'Café Mozart' eine Umnutzung", verweist Muttach auf Erfolge.

Große Herausforderungen

Man sei sich bewusst, dass der Einzelhandel aufgrund der Verschiebung von Umsätzen zum Onlinehandel vor großen Herausforderungen stehe, weshalb man Anstrengungen unternehme, um die Innenstadt attraktiv zu halten: "Parkplätze für Kunden wurden oder werden nahe zum Einkauf angelegt. Noch in diesem Jahr werden die ersten Mobilitätsdrehscheiben, an denen man leicht zwischen Bus, Fahrrad und Auto wechseln kann, in Betrieb gehen, damit alternative Fortbewegungsmöglichkeiten ausgebaut werden", nennt der OB Beispiele. Damit Achern aktiv als Zusammenschluss der Einzelhändler professionellere Strukturen entwickeln könne, sei außerdem die Stelle des Citymanagers geschaffen worden. Darüber hinaus erarbeite die IHK Südlicher Oberrhein aktuell ein Einzelhandelskonzept für die Stadt Achern – wie unter anderem auch für Haslach, Kehl oder Ettenheim.

Was vor der Corona-Pandemie kein Problem war, macht der Stadt Offenburg derzeit Sorgen: "Seit einigen Monaten beobachten wir, dass die Dauer der Leerstände zunimmt und Leerstände sich auch in Eins-a- und Eins-b-Lagen finden lassen", erklärt Pressesprecher Christoph Lötsch. Die Gründe hierfür seien unterschiedlich: fehlende oder aus Sicht der Eigentümer nicht passende Interessenten, Nachfolgeprobleme bei inhabergeführten Ladengeschäften, laufende Nutzungsänderungsverfahren oder zu hohe Mietpreisvorstellungen. Auf diese Umstände reagiert die Stadt mit verschiedenen Ansätzen. So werden etwa bilaterale Gespräche mit Eigentümern und Gewerbetreibenden geführt, um Hintergründe zu erfahren und Lösungsansätze zu finden. Mit dem Projekt "Stadtraum" wurde erst vor wenigen Wochen eine Anlaufstelle für Eigentümer und Gewerbetreibende geschaffen, die einen künftigen Standort in der Innenstadt suchen. Außerdem, so berichtet Lötsch, werden beispielsweise ein strukturiertes Leerstandsmanagement und -monitoring aufgebaut sowie Eigentümer eingeladen, um sich zu Themen rund um die Innenstadt(-entwicklung) auszutauschen und Lösungsansätze zu entwickeln.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.