23 Naturschutzgebiete in Ortenau
Was es beim Besuch zu beachten gilt

Das Regierungspräsidium kontrolliert regelmäßig den Zustand der Naturschutzgebiete - hier im Taubergießen. | Foto: RP (Archiv)
  • Das Regierungspräsidium kontrolliert regelmäßig den Zustand der Naturschutzgebiete - hier im Taubergießen.
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Ortenau (st). Im Ortenaukreis gibt es 23 Naturschutzgebiete, mit einer Fläche von insgesamt rund 3.110 Hektar, das entspricht etwa 1,67 Prozent der Kreisfläche. Die Naturschutzgebiete sind von der Rheinebene bis in die Höhenlagen des Schwarzwaldes zu finden.

Tier und Pflanzen unter besonderem Schutz

„In Naturschutzgebieten steht die Natur mit ihren Lebensgemeinschaften wildlebender Tier- und Pflanzenarten unter einem besonderen Schutz. Ausgewiesen wurden deshalb häufig Gebiete, die für die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt von besonderer Bedeutung sind und besondere Eigenarten aufweisen“, erklärt Anita Dinger, Leiterin des Amts für Umweltschutz.

Größtes: Taubergießen

Im größten Naturschutzgebiet des Ortenaukreises, dem Taubergießen bei Rust und Kappel-Grafenhausen, finden sich charakteristische Rhein-Auenlandschaften mit Auwäldern die von Hoch- und Niedrigwasser geprägt sind. Viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum, zum Beispiel seltene Orchideenarten wie die Spinnen-Ragwurz.

Zweitgrößtes: Elzwiesen

Ein ganz anderes Bild ergibt sich beispielsweise in den Elzwiesen, dem zweitgrößten Naturschutzgebiet der Region, nur etwas südöstlich des Taubergießens. Das Gebiet ist gekennzeichnet von feuchten Wiesen, die Zeuge einer Kulturart des 19. Jahrhunderts sind – der Wiesenwässerung. Durch regelmäßige Überflutung der Wiesen wurden Nährstoffe auf die Fläche gebracht, die Wiesen damit gedüngt. Diese Bewässerung wird heute fortgeführt, nicht mehr um die Erträge zu steigern, sondern um diesen wertvollen Lebensraum zu bewahren. Die Elzwiesen sind ein Paradies für selten gewordene Brutvögel wie den Kiebitz und den großen Brachvogel. Außerdem bieten sie Rückzugsorte für eine ganze Reihe von Heuschrecken, Käfern, Wildbienen, Schmetterlingen und vieles mehr.

Höchstgelegen: Hornisgrinde-Biberkessel

Im Nordschwarzwald liegt das Naturschutzgebiet Hornisgrinde-Biberkessel. Es erfasst einen Teil der Hornisgrinde selbst, dem höchsten Berg des Nordschwarzwaldes. Das Gebiet ist geprägt von überdurchschnittlich viel Niederschlag und kälteren Temperaturen. Es entstand eine einzigartige Fauna mit Hochmooren, naturnahen Waldbeständen und waldreien Steilhängen. Viele gebietsgebundene Arten finden hier ihr Habitat. Auch für Geologen ist dieses Gebiet hochinteressant – in der letzten Eiszeit vor etwa 11.700 Jahren wurden hier Kare und Karseen, wie zum Beispiel der Mummelsee, gebildet.

Regeln bei der Erholung

Besonders in den Sommermonaten zieht es zahlreiche Besucher in die Naturschutzgebiete. Dort gibt es jedoch einiges zu beachten. „In Naturschutzgebieten steht der Schutz der Natur im Mittelpunkt. Aber auch Erholungssuchende sind willkommen. Damit dies beides gut zusammen funktioniert, gibt es Regeln, die eingehalten werden müssen“, so Dinger. Was erlaubt ist und was nicht, wird in den jeweiligen Schutzgebietsverordnungen geregelt.

Die wichtigsten Verhaltensregeln werden auf Schildern erklärt. Üblich sind das Wegegebot, das verbietet, sich abseits der ausgewiesenen Wege aufzuhalten. Auch das Campieren, Lagerfeuer, freilaufende Hunde, Befahren außerhalb von Straßen sind verboten. Immer öfter sieht man auch einen neuen Trend: Das Befliegen mit Drohnen. So schön ein Selfie aus der Luft auch aussehen mag, Drohnen können besonders für Vögel eine neue Störung darstellen, die es unbedingt zu vermeiden gilt.

„Wir bitten bei Besuchen von Naturschutzgebieten um ein umsichtiges Verhalten und Rücksichtnahme auf die Natur. So kann Erholung und Naturschutz in Einklang gebracht werden“, appelliert die Amtsleiterin.

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