Nach Geldautomatensprengungen
Vermieter der Immobilien sind besorgt

Am 19. Oktober wurde der Geldautomat bei Edeka-Kohler in Niederschopfheim in die Luft gesprengt. | Foto: Christina Häußler/EinsatzReport24
  • Am 19. Oktober wurde der Geldautomat bei Edeka-Kohler in Niederschopfheim in die Luft gesprengt.
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Ortenau Eine leicht grünliche Rauchwolke über dem Edeka-Markt in Niederschopfheim und der angrenzenden B3 (wir berichteten): Ein Augen- und Ohrenzeuge hat unmittelbar nach der Sprengung des Geldautomaten ein Video vom jüngsten Fall einer Serie dieser Straftaten in der Ortenau aufgenommen. Wie der Fall zeigt: Auch Immobilien, die nicht Eigentum der Geldinstitute sind, werden durch Sprengungen in Mitleidenschaft gezogen. Das hat Konsequenzen. Am Beispiel des Fachmarktzentrums in Lahr-Mietersheim werde deutlich, dass Vermieter Abstand davon nehmen, Geldautomaten in ihren Objekten zu betreiben, teilt die Volksbank Lahr auf Anfrage mit.

Gespräche mit Eigentümern

Ein anderes Beispiel ist in Offenburg-Bühl. Dort betreibt Werner Maier eine Filiale seiner Gottswaldbäckerei mit einem SB-Automaten am Gebäude. "Zu möglichen Gefahren habe ich mir ehrlich gesagt bisher keine Gedanken gemacht", erklärt Maier. "Unsere Verkäuferinnen räumen ab 4.30 Uhr die Backwaren ein. Dadurch ist alles hell erleuchtet und zudem liegt die Filiale an der Hauptstraße." Allerdings ist er dort Mieter. Der Gebäudeeigentümer Arnold Witt jedenfalls hat sofort reagiert: "Die Gebäudeversicherung würde eine solche Sprengung abdecken", ist er erstmal erleichtert. Doch nach den Ereignissen in Niederschopfheim und Lahr würde er gerne den Automaten entfernt wissen.

"Es wird Gespräche mit Vermietern geben. Wir schließen nicht aus, dass einzelne Standorte geschlossen werden", so die Volksbank Lahr. "Umso schwieriger wird es künftig, geeignete Standorte zu finden", nennt die Volksbank Konsequenzen für Kunden. Wie reagieren Versicherungen? "Jeder weiß, je höher die Schadensfälle und das Risiko sind, umso teurer kann auch die Versicherungsprämie werden. Wir gehen davon aus, dass die Vorfälle Auswirkungen haben werden", so die Volksbank Lahr zur Entwicklung. Geldinstitute sind in Sicherheitsfragen grundsätzlich sehr vorsichtig in ihren Äußerungen und nennen kaum Details – seit den jüngsten Fällen erst recht. Aufgezählt werden daher die allgemeinen Vorkehrungen aus Alarmanlage, Videoüberwachung, Farbpatronen bei Sprengungen oder die Schließung von SB-Standorten über Nacht. In dieser Aufzählung sind sich die Sparkassen Offenburg/Ortenau, Kinzigtal und die Volksbank Lahr einig.

Überprüfung aller Standorte

Alle verweisen darauf, sämtliche SB-Standorte auf das Gefährdungspotential zu überprüfen. Dabei, so die Volksbank Lahr, ist das Schließen einzelner Standorte eine Option. Die beiden Sparkassen erklären, dass derzeit keine Schließungen geplant seien.
Unterdessen laufen die Ermittlungen weiter, zum Teil unter Federführung des Landeskriminalamts. Die Grenznähe und die A5 als Fluchtweg erschweren die Fahndung.

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