Seit vielen Jahrzehnten schon gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche
Verlässliche Betreuung und Spaß in den Sommerferien
Ortenau (ds). Sie klettern, zelten, besuchen die Feuerwehr oder ein Museum – das Sommerferienprogramm ist bunt, vielseitig und spannend. Jede Stadt und fast jede Gemeinde in der Ortenau sorgt schon seit vielen Jahren dafür, dass bei daheimgebliebenen Kindern keine Langeweile aufkommt. Exemplarisch haben wir in einigen Städten und Gemeinden nachgefragt, wie sich das Ferienprogramm in den vergangenen Jahren entwickelt hat.
Mit 49 Angeboten ging die Stadt Lahr 2001 mit ihrem Sommerferienprogramm an den Start. Mittlerweile sind es 106 Angebote und 87 Veranstalter, deren Zahl ebenfalls gestiegen ist, darunter viele Vereine, soziale und städtische Einrichtungen, aber auch Firmen, Privatpersonen und Ortsverwaltungen. "Viele Angebote werden von Ehrenamtlichen durchgeführt, ohne deren großes Engagement ein so umfangreiches und vielseitiges Programm nicht möglich wäre", sagt Cornelia Gampper von der Abteilung Kinder, Jugend, Familien und Senioren. Die städtischen Kosten für die Erstellung, Herausgabe und Bewerbung des Lahrer Sommerferienprogramms belaufen sich in diesem Jahr auf rund 6.000 Euro. Die Altersspanne der Teilnehmer reicht von null Jahren – etwa in der Schnupperspielgruppe für Eltern und Kinder –, bis 20 Jahren im Treffpunkt Schlachthof. Die meisten Angebote finden ab sechs Jahren statt, viele sind kostenlos oder sehr kostengünstig. "Das Lahrer Ferienprogramm ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, neue Leute kennenzulernen und auch in Lahr tolle Ferien zu erleben. Durch das Sommerferienprogramm wird ein wichtiger Beitrag geleistet, Lahr für Familien lebendig und freundlich zu gestalten. Nicht zuletzt entlastet das Programm viele Eltern in der langen Ferienzeit", betont Gampper.
Schon in den 70er-Jahren hat die katholische Pfarrgemeinde in Seelbach ein Kinderferienprogramm angeboten. Nachdem die Gemeinde schon von Beginn an finanzielle Unterstützung leistete, übernahm sie 2002 die gesamte Verantwortung für das Sommerferienprogramm. 2.500 Euro lässt sich Seelbach das Freizeitvergnügen jährlich kosten. Vereine, Institutionen, Privatpersonen und die Schule bieten Jahr für Jahr zwischen 50 und 70 Programmpunkte an. 700 bis 900 Teilnehmer zwischen sechs und zwölf Jahren zählt die Gemeinde jährlich. Viele Angebote sind schnell ausgebucht, vereinzelt kommt es auch vor, dass einzelne Programmpunkte wegen mangelnder Beteiligung abgesagt werden müssen. "Wie wichtig es ist, ein Ferienprogramm anzubieten, zeigen zum einen die vielen Anfragen schon vor der Herausgabe des Ferienprogrammheftes, zum anderen die schon im Vorfeld ausgebuchten Zeltlager. Auch die Bereitschaft der Anbieter, sich jedes Jahr wieder mit einem Angebot am Ferienprogramm zu beteiligen, zeigt die hohe Akzeptanz im Ort", betont Christa Glatz, verantwortlich für das Seelbacher Ferienprogramm.
"Für die Eltern ist ein Ferienprogramm immer wichtiger, da heutzutage oft beide Elternteile arbeiten, während die Kinder Ferien haben", erklärt Isabelle Eschbach vom Jugendbüro Ettenheim. Startete man in der Rohan-Stadt vor vielen Jahren mit einem zweiseitigen Flyer, so umfasst das Ferienprogramm heute 80 Seiten mit 103 Angeboten von Vereinen, Privatpersonen, Institutionen und dem Jugendbüro. Zwischen vier und 18 Jahren alt sind die Teilnehmer, aber auch Veranstaltungen für die ganze Familie werden in Ettenheim angeboten.
Seit 1979 bietet die Stadt Kehl ein Sommerferienprogramm an, doch auch in den den Oster-, Pfingst- und Herbstferien gibt es mittlerweile kleinere Ferienprogramme. "Das Ferienprogramm ist ein wichtiger Bestandteil, gerade für berufstätige Mütter und Väter, auf eine verlässliche Betreuung, vor allem während eines Teils der langen Sommerferien, zurückgreifen zu können", betont Annette Lipowsky, Pressesprecherin der Stadt Kehl. Früher waren es bis zu 130 einzel buchbare Einzelangebote, die überwiegend nur stundenweise angeboten wurden. Dabei konnten sich Vereine wie beispielsweise der Aero Club, das THW, das Tierheim oder auch die Kleintierzüchter präsentieren. Bis zu 350 Kinder haben an den Programmen teilgenommen. "Der zentrale Unterschied heute besteht darin, dass bereits seit 2005 Komplettwochen angeboten werden. Die Kinder haben die Möglichkeit, eine Woche lang täglich zwischen 7.30 und 17 Uhr am Ferienprogramm zu partizipieren, inklusive Mittagstisch. Das ist besonders für berufstätige Eltern ein Highlight. Außerdem bieten heute fast alle Ortschaften ebenso Ferienprogramme an", so Lipowsky.
Vor 20 Jahren rief die Stadt Rheinau ihr Sommerferienprogramm ins Leben. Waren es die ersten Jahre nur vier bis fünf Veranstaltungen, variiert die Zahl seit 2010 zwischen 70 und 100. Die städtischen Kindergärten, die Bibliothek und die Jugendarbeit sowie Firmen, Vereine und Privatpersonen sorgen für jede Menge Spaß und Unterhaltung für Kinder und Jugendliche zwischen vier und 16 Jahren, in diesem Jahr sind es rund 280. "Für eine Stadt wie Rheinau ist es schon eine schöne Sache, dass sich so viele Ehrenamtliche finden, welche Kindern und Jugendlichen in den Ferien etwas Abwechslungsreiches bieten. Insgesamt unterstreicht das Ferienprogramm die Vielfalt in Rheinau", betont Hauptamtsleiter Thomas Bantel.
"Das Sommerferienprogramm ist ein festes und wichtiges Angebot in der Jugendarbeit", weiß Holger Hemler, Pressesprecher der Gemeinde Willstätt, die seit 1993 ein Ferienprogramm anbietet. Es soll die Eltern während der Ferien im täglichen Alltag entlasten und sicherstellen, dass ihre Kinder und Jugendlichen ihre Freizeit sinnvoll verbringen. "Der Inhalt der Programmpunkte soll neben Spaß und Spiel auch pädagogische Ziele in der Entwicklung der Teilnehmer fördern", so Hemler. Dabei stellt das Sommerferienprogramm keine Konkurrenz zu Aktionen anderer Institutionen und Vereine dar, sondern soll vielmehr eine Ergänzung und Bereicherung der Angebotsvielfalt für die Kinder und Jugendlichen in Willstätt sein. Eingebunden sind die örtlichen Vereine, Gruppierungen und Privatpersonen. "Ergänzend hierzu bietet das Jugendzentrum ebenfalls einiges in den Ferien an", berichtet Holger Hemler. In diesem Jahr zählt das Willstätter Ferienprogramm 70 Programmpunkte. Schon seit Jahren liegt die durchschnittliche Teilnehmerzahl bei 250 bis 300 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren. Ein komplettes Programm mit zusätzlichen externen Angeboten gibt es nur in den Sommerferien. Darüber hinaus werden seit 2009 auch Abenteuerfreizeiten angeboten. Die Sommerfreizeit ging schon mal nach Kiel oder an den Bodensee. In der Winterfreizeit geht es zum Skifahren meist in den Schwarzwald oder andere große Skiregionen.
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