Ehemaliger Präsident der Handwerkskammer verstorben
Trauer um Paul Baier
Renchen-Ulm (hk). In Windeseile verbreitete sich in Ulm die Nachricht vom plötzlichen und unerwarteten Tod des Unternehmers Paul Baier, der im Alter von 70 Jahren verstorben ist. Dies löste zugleich Bestürzung, Sprachlosigkeit und große Trauer weit über den Ortsteil hinaus aus. Über viele Jahrzehnte hat sich Paul Baier für das Gemeinwesen eingesetzt, so auch als Handwerkspräsident. Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet am heutigen Mittwoch um 15.30 Uhr in der Ulmer Pfarrkirche statt.
Paul Baier wurde am 26. Oktober 1947 als Sohn des Bundesbahnbeamten Otto Baier und seiner Frau Frieda in Zusenhofen geboren. Mit drei Schwestern und einem Bruder ist er aufgewachsen. Nach dem Besuch der Schule in Zusenhofen absolvierte er bei der Deutschen Bundesbahn in Offenburg eine Ausbildung als Maschinenschlosser, wo er sich auch anschließend zum technischen Assistent weiterbildete. Von 1966 bis 1971 sammelte er in verschiedenen Firmen Berufserfahrung als Betriebsschlosser, Bauschlosser und im Metallbau. Es folgte eine Umschulung und Ausbildung als Versicherungskaufmann. Im August 1967 heiratete er die aus Ulm stammende Luise Krechtler, mit der Paul Baier im vergangenen Jahr goldenen Hochzeit feiern konnte. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und zwei Söhne hervor.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Luise gründete er im Jahre 1974 in Ulm die Firma Baier, Bauelemente und Metallbau. Ein prägendes Ereignis, welches die beiden mit großem persönlichen Einsatz und Engagement zu einem namhaften Unternehmen aufbauten. Im Laufe der Jahre gab es eine ganze Reihe von Patenten unter anderem für Dachfensterrolladen. Vor 25 Jahren wurde in den neuen Bundesländern, in Röhrsdorf, eine weitere Firma gegründet. Das Unternehmen in Ulm wurde 2003 an den Sohn Dieter übergeben, welches heute in Ulm 100 Mitarbeiter und in Röhrsdorf weitere 38 Mitarbeiter zählt. Bis zuletzt war Paul Baier mit viel Herzblut mit dem Unternehmen verbunden, in welchem alle vier Kinder beschäftigt sind.
Trotz der großen beruflichen Inanspruchnahme engagierte sich Paul Baier in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl – von 1975 bis 1989 und von 1994 bis 1999 im Ortschaftsrat Ulm und von 1989 bis 1994 im Gemeinderat der Stadt Renchen. 2005 zählte er zu den Gründungsmitgliedern des kirchlichen Baufördervereins Ulm, wo er von Beginn an das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden inne hatte und vergangenes Jahr zum Vorsitzenden gewählt wurde. Zugleich war er ein großer Freund und Förderer der örtlichen Vereine.
Das ehrenamtliche Engagement von Paul Baier war auch sehr eng mit seinem Beruf verbunden. So war er von 1987 bis 1997 stellvertretender Obermeister und Vorstandsmitglied, anschließend bis 2009 Obermeister der Metall-Innung Ortenau. In der Kreishandwerkerschaft Ortenau war er von 2000 bis 2014 Mitglied im Vorstand. In der Handwerkskammer Freiburg wurde er 1999 Vollversammlungsmitglied, ab 2004 war er Mitglied des Vorstands und von 2009 bis 2014 fungierte er mit viel Umsicht und Tatkraft als Präsident der Handwerkskammer Freiburg.
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