Zeitaufwändige Bekämpfung
Tigermücken weiter auf dem Vormarsch

Xenia Augsten von der KABS zeigt die Problematik bei der Bekämpfung der Tigermücke auf. | Foto: Claudia Boos
  • Xenia Augsten von der KABS zeigt die Problematik bei der Bekämpfung der Tigermücke auf.
  • Foto: Claudia Boos
  • hochgeladen von Christina Großheim

Ortenau Seit einigen Jahren ist die Tigermücke auf dem Vormarsch in der Ortenau. So bittet die Stadt Lahr seit Mai darum, Sichtungen der Asiatischen Tigermücke über zu melden. 2023 war vor allem die Stadt Kehl von der eingewanderten Stechmückenart betroffen. Was diese so gefährlich macht, ist nicht nur die Tatsache, dass sie mehrmals hintereinander sticht, sondern auch gefährliche Krankheiten wie das West-Nil-Virus, aber auch das Dengue-Virus übertragen kann.

Weiter verbreitet

"Die Asiatische Tigermücke hat sich im vergangenen Hochsommer etwas weiter verbreitet", stellt Xenia Augsten von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. – kurz KABS – fest. Die Mitgliedskommunen können diese mit der Bekämpfung der Mückenart beauftragen. "Die Populationen konnten dank des sehr warmen Sommers 2023 weiter anwachsen. Im September und Oktober wurden uns Tigermücken aus sieben neuen Kommunen im Ortenaukreis zugesendet. Je mehr es von ihnen gibt, umso leichter können diese im Auto in den Nachbarort verschleppt werden", warnt die Spezialistin. Die gute Nachricht am eher mäßigen Sommer: "Dank des bisher kühlen Einstiegs erhöht sich die Tigermückendichte 2024 etwas langsamer."

Die starken Regenfälle sorgen allerdings für ideale Brutbedingungen. "Der Tigermücke stehen eine große Bandbreite von geeigneten Wassergefäßen für die Eiablage zur Verfügung", erklärt Augsten. Übervolle Regentonnen und Gießkannen seien gern genutzte Brutstätten. Deshalb lautet ihre Empfehlung: "Regentonnen sollte man abdecken, Gießkannen trocken lagern. Bei schlechtem Wetter bleiben aber auch Blumentopfuntersetzer und Vogeltränken dauerhaft mit Wasser gefüllt. Es ist wichtig, an das regelmäßige Ausleeren zu denken." Doch selbst ohne Regen würde die Tigermücke zur Zeit ausreichend Wasser finden. "Schon ein bis zwei Zentimeter Wassertiefe genügen ihr für die Larvenentwicklung", so Augsten.

Die Bekämpfung der Einwanderin sei ausgesprochen personal- und zeitintensiv, denn auf einem Grundstück müssten alle potentiellen Tigermückenbrutstätten gefunden werden. "Die Behandlung muss zweiwöchentlich wiederholt werden, um sicherzustellen, dass keine Larven bei heißen Sommertagen durchkommen. Pro Grundstück rechnen wir anfangs mit ungefähr 15 Minuten, je nachdem wie viele Wassergefäße wir dort finden. Bei mehreren hundert Grundstücken im Verbreitungsgebiet gibt es also entsprechend viel zu tun." Eine weitere Herausforderung seien die Grundstücke, die nicht betreten werden dürften. Gibt es dort unbehandelte Brutstätten, werde der Erfolg im Umkreis verringert.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.