Landratsamts-Serie: Dezernat 2 „Infrastrukturen, Baurecht, Migration“
Teams für Flächennutzung, Denkmalschutz und Verkehr
Ortenau (gr). Er sei ihnen allen heilig, der Teamgedanke, betont Dezernent Michael Loritz. Schließlich könne man Hand in Hand besonders effektiv arbeiten, schnell mal nach links und rechts fragen – und damit die besten Antworten bekommen. Mit insgesamt 378 Mitarbeitern im Team leitet Loritz das zweitgrößte Dezernat des Landratsamts Ortenaukreis und bewirtschaftet ein Haushaltsvolumen von rund 80 Millionen Euro pro Jahr.
Baurechtsamt
Besonders anschaulich ist diese Arbeitsform im Baurechtsamt. 20 Kollegen bilden mehrere Teams aus Technik und Verwaltung, inklusive Recht, und sind zuständig für 29 von 51 Gemeinden im Ortenaukreis, vorrangig im ländlichen Raum. „Der Schwerpunkt liegt bei der Prüfung und Genehmigung von Bauvorhaben, rund 1.200 im Jahr. Dazu gehören auch Umbauten und Erweiterungen im Bestand. Dabei beraten wir den privaten Bauherren ebenso wie die Planer und Gemeinden“, sagt Amtsleiter Thomas Schaub.
Bauleitplanung
Im Sachgebiet Bauleitplanung, wo es um die Prüfung und Genehmigung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen geht, achten Schaub und Kollegen zum Beispiel auf flächenschonende Bauweise und Rechtssicherheit der Bebauungspläne. Momentan liege das Augenmerk auf der Innenverdichtung, um möglichst viele landwirtschaftliche Flächen zu erhalten und freie Flächen innerhalb der vorhandenen Bebauung zu nutzen. Was außerdem zum Portfolio gehört? Unter anderem alles rund um den Denkmalschutz, Baukontrollen, das Schornsteinfegerwesen sowie die Wohnraumförderung – „hier prüfen wir Anträge auf zinsgünstige Darlehen bei der Landes-Bank für Wohnbauzwecke“, erklärt Schaub.
Straßenbauamt
Grünpflege im Sommer, Streudienst im Winter – die orangefarben gekleideten „Engel“ von der Straßenmeisterei unterstützen das Straßenbauamt bei seinem großen Aufgabenfeld „Straßen planen, bauen und erhalten“. Das Ganze betrifft immerhin ein Netz von 260 Kilometer Bundes-, 360 Kilometer Landes- und 374 Kilometer Kreisstraßen. Nicht zu unterschätzen: das Radnetz außerhalb der Ortschaften. Ende 2018 umfasste es im Ortenaukreis 164,2 Kilometer, pro Jahr soll es um jeweils sechs Kilometer erweitert werden. „Ein spannendes Projekt sind auch die vier Meter breiten, möglichst kreuzungsfreien Radschnellwege“, so Loritz. Sie sollen zwischen Offenburg und Gengenbach verlaufen, zwischen Offenburg und Straßburg sowie zwischen Offenburg und Lahr.
Amt für Straßenverkehr
Alle Themen rund um den Straßenverkehr ist die Sache vom Amt für Straßenverkehr und Öffentlichen Personen-Nahverkehr, kurz: ÖPNV. Nicht ganz so beliebt sind die Radartrupps für die Geschwindigkeitskontrollen. Allseits begehrt siind dafür Dienstleistungen wie das Zulassen von Fahrzeugen und Ausstellen von Führerscheinen. Momentan hält die „Aktion Führerschein-Umtausch“ die betreffenden Mitarbeiter in Trapp: „Da gibt es einen Stau, Wartezeiten auf den neuen Führerschein sind nicht zu vermeiden“, bedauert Loritz. Doch auch wer nichts mit Führerschein und Auto zu tun hat, profitiert von der Arbeit des Amtes: Nahverkehrsplanung und der gesamte Bereich des ÖPNV sind wichtige Themen. „Allein für die Schülerbeförderung wenden wir 13,5 Millionen pro Jahr auf“, sagt Loritz.
Migrationsamt
Als viertes Amt leistet das Migrationsamt im Dezernat 2 seine Arbeit und ist in vielfältiger Weise Anlaufstelle für alle Menschen mit nicht deutschem Pass. Dass das Amt hier angesiedelt ist, sieht Loritz als Glücksfall: „Menschen brauchen eine Unterbringung, und Unterbringung ist auch ein Thema fürs Bauamt“. Wo darf ein Container stehen, wie wird das Hotel unter bautechnischen Aspekten zur Unterbringung. Vor allem 2015, als es darum ging, Flüchtlingen schnell ein Dach über dem Kopf zu besorgen, sei die enge Zusammenarbeit mit dem Bauamt sehr positiv gewesen.
Soviel zum Stichwort Teamgeist: nicht nur innerhalb eines Amtes, sondern auch zwischen den Ämtern und im gesamten Dezernat zahlt er sich aus.
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