Eine Frage, Herr Böttinger
Streit und Stress an Feiertagen

Ullrich Böttinger

Ullrich Böttinger Weihnachten ist das Fest der Liebe, doch nicht selten kommt es zwischen den Familienmitgliedern zum Streit. Christina Großheim sprach mit Ullrich Böttinger, Leiter des Amts für Soziale und Psychologische Dienste des Ortenaukreises, wie sich Streit und Stress an den Feiertagen vermeiden lassen.

Was sind häufigsten Ursachen für Streit?
Weihnachten ist das Familienfest Nummer eins, das unbedingt gelingen und besonders schön sein soll. Durch die große emotionale Bedeutung werden die Festtage häufig mit hohen Erwartungen überfrachtet, das Risiko von Enttäuschungen ist relativ groß. Ein mögliches Streitthema kann schon die Frage sein, wer eingeladen oder wer besucht wird. Eine besondere Herausforderung gibt es in Patchworkfamilien: Die Frage, bei wem die Bescherung stattfindet oder wo die Kinder Weihnachten verbringen, sorgt oft für Streit. Mein Rat: Die Eltern sollten aus der Sicht der Kinder entscheiden und nicht sich selbst in den Vordergrund stellen. 

Wie lässt sich der Feiertagsstress vermeiden?
Das beste Mittel gegen Stress ist Prävention. Hektische Last-Minute-Aktionen sollten möglichst vermieden werden. Und: Auch an Weihnachten darf die "Freizeit" nicht zu kurz kommen. Es ist gut, Zeiten einzuplanen, in der nichts geplant ist.

Wie können schwierige Situationen aufgelöst werden?
Ein bisschen Humor darf auch an Weihnachten nicht fehlen. Dass nicht alles perfekt klappt, gehört einfach dazu. Wenn es kritisch wird, sollte man die Ruhe bewahren und lieber mal rausgehen, bevor die Situation eskaliert, und zu einem späteren Zeitpunkt das Gespräch miteinander suchen.

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