Vier Ortenauer Impfzentren eröffnet
Start ist am Freitag um 12 Uhr
Offenburg (rek). Das Tempo der Impfkampagne nimmt kurz vor Weihnachten nochmal richtig Fahrt auf: Seit Freitag hat das Landratsamt die vier Impfzentren in Offenburg, Lahr, Oberkirch und Haslach geöffnet. Bei einem Pressegespräch haben Dezernentin Diana Kohlmann, Projektleiterin Impfen im Ortenaukreis, Dr. Doris Reinhardt, Pandemie-Beauftragte der Ortenauer Ärzte, sowie Vertreter der unterstützenden Organisationen von Deutschem Roten Kreuz sowie der Malteser die Einzelheiten vorgestellt.
Wo sind die vier Impfzentren des Ortenaukreises?
In Offenburg wird wie bereits bis September die Halle 1, die Eislauf- und Freizeitarena, genutzt. In Lahr wird die Rheintalhalle reaktiviert. Die zwei neuen Zentren sind in Oberkirch in dem Gebäude des früheren Ortenau Klinikums sowie in Haslach in der Stadthalle.
Wie sind die Öffnungszeiten?
Die Öffnungszeiten sind an allen vier Standorten identisch: Montag bis Freitag von 12 bis 20 Uhr und an den Wochenenden von 8 bis 16 Uhr. "Wir wollen das niederschwellige Angebot erhalten: Das Angebot gilt ohne Terminvereinbarung", erklärt Reinhardt. Besondere Zeiten gelten am 26. Dezember – von 14 bis 18 Uhr – und an Silvester – von 8 bis 16 Uhr. Es gibt drei Tage, an denen die vier Impfzentren geschlossen sein werden: an den Weihnachtsfeiertagen 24. und 25. Dezember sowie am 1. Januar, dem Neujahrstag.
Ist eine ausreichende Menge an Impfstoff gesichert und wie viele Impfungen sind möglich?
In Offenburg können rund 2.000 Impfungen und in den Städten Haslach, Lahr und Oberkirch 800 Impfungen täglich angeboten werden. Damit könnte eine Zahl von über 30.000 Impfungen wöchentlich erreicht werden. "Wir haben für die kommenden Wochen ausreichend Impfstoff bestellt und dieser ist uns auch zugesagt worden", entgegnet Kohlmann Befürchtungen, dass es knapp werden könne.
Was ist möglich: Erst-, Zweit- und Booster-Impfung?
Grundsätzlich sind alle Impfungen in den vier Zentren möglich. Für die Erst- und Zweitimpfung sowie Booster-Impfungen für unter 30-Jährige wird das Biontech-Vakzin eingesetzt. Die Gruppe der über 30-Jährigen erhält für die dritte Impfung Moderna. Bei der Frist zwischen Zweit- und Drittimpfung wird die Empfehlung von fünf Monaten aus der Landesverordnung angewandt.
Wie sieht es mit Impfungen für Kinder aus?
Das Impfen von Kindern soll vorerst weiter in den Praxen der Kinderärzte und damit dezentral und unter der Aufsicht der Fachärzte ablaufen. "Erst wenn die Kinderärzte Signale senden, dass die Nachfrage zu groß wird, ziehen wir unseren Plan B aus der Schublade", so die Pandemie-Beauftragte.
Wie viele Impfstraßen gibt es?
Während in Offenburg 18 Impfstraßen aufgebaut sind, gibt es an den anderen drei Standorten Lahr, Oberkirch und Haslach je sechs Impfstraßen.
Wie sieht es mit Kreuzimpfungen aus?
Es gibt nicht nur Fälle, in denen der Wirkstoff von Biontech und Astrazeneca verabreicht wurde, sondern auch die Impffolge mit Astrazenca, Biontech und Moderna ist nun verbreitet. Dieses "badische Dreierlei", wie Ärztin Reinhardt es bezeichnet, bietet nach wissenschaftlichen Untersuchungen einen guten, teilweise sogar besseren Schutz vor einer Infektion oder zumindest einem schweren Verlauf einer Erkrankung. "Wir wissen von vielen Schutzimpfungen, dass drei Impfungen nötig sind", zählt Reinhardt etwa die Tetanus- oder FSME-Impfungen auf. Zudem werden Kreuzimpfungen auch für Reisen ins Ausland, wie in die USA, anerkannt.
Wer lässt sich derzeit impfen?
Es sind, so Reinhardt, vor allem Booster-Impfungen, die nachgefragt werden. Der Anteil von Erstimpungen liegt nach den Erfahrungen der Pandemie-Beauftragten zwischen zehn und 30 Prozent. Skeptiker – "ich spreche ausdrücklich nicht von Leugnern" – fragen bei den verschiedenen Angeboten nach und lassen sich ausführlich beraten, berichtet Reinhardt.
Wurde die Organisation verändert?
Ja. Zu Beginn findet zwar weiterhin die Fiebermessung statt, aber exakte Werte werden nicht mehr notiert. Nur wer eine erhöhte Körpertemperatur hat, darf das Impfzentrum nicht betreten. Für Booster-Impfungen mit Moderna gibt es in Offenburg acht sogenannte Schnellstraßen, in Lahr, Oberkirch und Haslach je eine. Diese Gruppe wünsche eine deutlich weniger aufwendige ärztliche Beratung, gibt Reinhardt die Erfahrungen der vergangenen Wochen wieder. Dadurch könne die Zahl der Impfungen deutlich erhöht werden.
Wie viele Ärzte und medizinisches Fachpersonal ist im Einsatz?
In Offenburg sind neun Ärzte, an den anderen Standorten je drei Ärzte anwesend. Das Landratsamt hat für die vier Zentren 150 Menschen (wieder-)eingestellt. Hinzu kommen über 400 Helfer und medizinisches Fachpersonal vom Deutschen Roten Kreuz, das in Lahr und Haslach, sowie der Malteser, die in Offenburg und Oberkirch im Einsatz sind.
Welche Unterlagen müssen mitgebracht werden?
Neben dem gelben Impfbuch sind die Krankenkassen-Versichertenkarte und der Personalausweis mitzubringen.
Gibt es in den Impfzentren gleich den digitalen QR-Code?
Ja, bestätigt Reinhardt. Der wird am Ausgang ausgehändigt, wenn die Impfung auch wirklich erfolgt ist.
Wie lange werden die Impfzentren Angebote machen?
Bis Ende Januar, so Dezernentin Kohlmann, hat das Land eine Finanzierungzusage gegeben. Ob diese Frist verlängert wird, entscheide das Land sicher kurzfristig.
Gibt es weiterhin Impfangebote in anderen Städten und Gemeinden?
Die zehn Mobilen Impfteams (MIT) sind weiterhin aktiv und bieten vor Ort Aktionen an. Die können nun wieder ausgeweitet werden, da etwa die MIT, die den Impfstützpunkt in Offenburg bisher versorgten, wieder für lokale Aktionen eingesetzt werden können.
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