Landschaftsrahmenplan Südlicher Oberrhein
Start der Offenlage

Die Offenlage und das Beteiligungsverfahren für den Entwurf des Landschaftsrahmenplans hat begonnen. | Foto: Regionalverband Südlicher Oberrhein
  • Die Offenlage und das Beteiligungsverfahren für den Entwurf des Landschaftsrahmenplans hat begonnen.
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Freiburg/Ortenau (st) Das Offenlage- und Beteiligungsverfahren zum Entwurf des Landschaftsrahmenplans Südlicher Oberrhein wurde am Montag, 28. August, gestartet, teilt der Regionalverband Südlicher Oberrhein mit. Während der kommenden zwei Monate hätten Gemeinden, Träger öffentlicher Belange sowie die Öffentlichkeit Gelegenheit, zu diesem Umweltfachplan Anregungen und Hinweise einzubringen.

Welche Böden sind in der Region durch Erosion gefährdet und welche Maßnahmen können vorbeugend ergriffen werden? In welchem Umfang ist das Grundwasser im Oberrheingraben mit Nitrat belastet und wo ist eine Minderung der Belastung vordringlich? Welche Gebiete müssen erhalten oder aufgewertet werden, damit ein großräumiger und grenzüberschreitender Biotopverbund funktionieren kann? Der Entwurf des Landschaftsrahmenplans Südlicher Oberrhein liefere Antworten auf diese und viele andere Fragestellungen zu raumbezogenen Themen von Umwelt, Natur und Landschaft in der Region zwischen Achern und Auggen.

Umweltfachplan

Der Landschaftsrahmenplan sei ein rechtlich unverbindlicher Umweltfachplan, dessen Aufstellung und Fortschreibung wie jene des Regionalplans gesetzliche Aufgabe des Regionalverbands sei. Im Betrachtungsfokus stünden dabei neben dem Arten- und Biotopschutz auch die „unbelebten“ Umweltmedien Boden, Wasser und Klima/Luft sowie das Landschaftsbild und die landschaftsbezogene Erholung. Eine umfassende Analyse des Zustands und der Entwicklungstendenzen von Natur und Landschaft würden die Grundlage eines fachlichen Zielkonzepts für die einzelnen Naturräume der Region bilden. Darauf aufbauend würden in einem Maßnahmenkonzept für ausgewählte Themenbereiche Handlungsmöglichkeiten zum Schutz- und zur Entwicklung von Natur und Landschaft aufgezeigt werden. Die wesentlichen Inhalte des Landschaftsrahmenplans seien in über 50 großformatigen digital verfügbaren Karten dargestellt. Dem regionalen Planungsmaßstab 1:50.000 entsprechend, liege der Schwerpunkt dabei auf überörtlich-großräumigen Zusammenhängen sowie regional bedeutsamen Werten, Gefährdungen und Entwicklungspotenzialen von Natur und Landschaft.

Der Landschaftsrahmenplan basiere auf der Zusammenschau einer Vielzahl regionaler Umweltdaten sowie Beiträgen verschiedener Fachstellen und Experten. Er richte sich in erster Linie an die Planungs- und Vorhabenträger sowie Fach- und Genehmigungsbehörden in der Region, denen er orientierende Planungs- und Abwägungsgrundlagen bereitstelle. Darüber hinaus biete das Planwerk auch allen interessierten Bürgern Informationen zu einem breiten Spektrum umwelt- und naturschutzbezogener Themen.

Aktuelle Bestandaufnahme

„Mit dem neuen Landschaftsrahmenplan werden wir nicht nur über eine umfassende aktuelle Bestandsaufnahme von Natur und Landschaft zwischen Schwarzwald und Rhein, sondern auch über ein strategisches Handlungskonzept zu wesentlichen Umweltproblemen in der Region verfügen“, betont der Verbandsvorsitzende Otto Neideck. Und er ergänzt: „Der Plan hilft uns auch bei unseren aktuellen regionalplanerischen Aufgaben, vor allem der schnellen, sachgerechten und gleichzeitig rechtssicheren Flächensicherung für die Umsetzung der Energiewende.“

Verbandsdirektor Wolfgang Brucker hebt zudem hervor, dass der Landschaftsrahmenplan zahlreiche Anknüpfungspunkte an die Herausforderungen des Klimawandels und die im Oberrheingebiet erforderlichen Anpassungsmaßnahmen bieten wird. Dies betriffe beispielsweise die Entwicklung von Mooren als CO2-Senken sowie das Themenfeld Starkregengefahren. Und ein weiterer Punkt ist ihm wichtig: „Es freut uns, dass wir mit dieser umfassenden Aufbereitung von Grundlagen zu ganz unterschiedlichen Themen von Umwelt, Natur und Landschaft gerade den kommunalen Planungsträgern ein umfassendes Informationsangebot bereitstellen und auf diese Weise die Vertiefung der Themen auf örtlicher Ebene unterstützen können“, so Verbandsdirektor Wolfgang Brucker.

Anregungen möglich

Vom 28. August bis einschließlich 27. Oktober 2023 hätten Gemeinden, Träger öffentlicher Belange, in ihren Aufgaben berührte Verbände sowie die Öffentlichkeit Gelegenheit, zum Entwurf des Landschaftsrahmenplans Anregungen und Hinweise vorzubringen. Alle Dokumente des Planentwurfs (Textfassung, Karten) sowie eine Kurzfassung sind auf der Homepage des Regionalverbands  digital verfügbar und würden in den Landratsämtern, der Stadt Freiburg sowie in der Geschäftsstelle des Regionalverbands in Freiburg in gedruckter Form zur Einsichtnahme ausliegen. Eine Rückäußerung ist sowohl schriftlich wie elektronisch möglich.

Die Endfassung des Landschaftsrahmenplans werde nach Abschluss des Offenlage- und Beteiligungsverfahrens von der Verbandsversammlung beschlossen und danach veröffentlicht.

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