Bauhöfe für Winterdienst gerüstet
Rufbereitschaft seit November
Ortenau (ds). Jederzeit können Frost und Schnee für gefährliche Straßenverhältnisse sorgen Sind die Gemeinden vorbereitet? Noch hat es der erste Schnee der Saison nicht bis ins Flachland geschafft, doch die Gemeinden haben den Wetterbericht fest im Blick. Schon meist Mitte November beginnt in den Städten und Gemeinden der Ortenau die Rufbereitschaft der Winterdienste. Unisono gibt es eine Rückmeldung: "Wir sind bestens vorbereitet."
Kappel-Grafenhausen
"Die gesamte Bauhofmannschaft ist für den Winterdienst einsatzbereit. Unterstützung erhält sie von Mitarbeitern von der Abteilung Forst, somit sind sieben Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin ständig im Einsatz. Schulen und Hallen werden zum Teil von den jeweiligen Hausmeistern geräumt", berichtet die Gemeinde Kappel-Grafenhausen auf Anfrage der Stadtanzeiger-Redaktion. Der Fuhrpark für den Winterdienst umfasst drei Schlepper, ein Kommunalfahrzeug und einen Kleintransporter. Zum Einsatz kommen in Kappel-Grafenhausen je nach Straßenbelag und Witterungsbedingungen Streusalz, Splitt, Sole und Taugranulat. Insgesamt elf Mal war der Winterdienst in der vergangenen Saison im Einsatz – zum ersten Mal am 4. Dezember 2017, zum letzten Mal am 18. März.
Seelbach
Die Gemeine Seelbach hat in den vergangenen beiden Jahren nahezu den kompletten Fuhrpark erneuert und ist mit den insgesamt sieben Einsatzfahrzeugen auf dem neuesten Stand der Technik, heißt es aus dem Rathaus. Die Ortslage und das Litschental mit dem Hasenberg werden vom Bauhof Seelbach, die Ortsteile Schönberg und Wittelbach werden von beauftragten Landwirten geräumt und gestreut. So sind in Seelbach zwölf Mitarbeiter vom Bauhof und je ein Mann in den Ortsteilen im Winterdienst tätig. "Das Vorratsdepot auf dem Bauhof Seelbach wurde aufgrund unerfreulicher Erfahrungen mit Lieferengpässen auf ein Vorratsvolumen von 75 Tonnen Streusalz verdoppelt. Das Depot wurde im Sommer komplett aufgefüllt", so Wolfgang Singler vom Bau- und Umweltamt. Auf der Gemarkung Seelbach setzt man hauptsächlich auf Streusalz. "Der Bauhof ist aus Gründen des Umweltschutzes angewiesen, sparsam mit dem Streusalz umzugehen", betont Singler. Zehn Mal war der Winterdienst 2017/2018 in Seelbach und Wittelbach im Einsatz, 14 Einsätze waren in Schönberg nötig.
Gengenbach
"Wir sind bereits seit dem 16. November in Alarmbereitschaft", verrät die Stadt Gengenbach auf Anfrage. Schon im Mai und Juni sei das Streugut für die anstehende Wintersaison bestellt worden. Wenn es denn zum Wintereinbruch komme, stünden der Stadt zwei Großfahrzeuge, zwei Kleinfahrzeuge, vier Kleintraktoren und drei Fremdfahrzeuge zur Verfügung. Alle seien natürlich bereits für den Einsatz gerüstet. Das gelte auch für die 21 Personen, die bei Eis und Schnee ausrückten, um die Straßen zu räumen. "Die Winterdienst- und Personalpläne wurden frühzeitig aufgestellt, die Mitarbeiter und Fremdfahrer, die im Winterdienst eingesetzt werden, sind unterwiesen", so die Stadt.
In Gengenbach gebe es sehr unterschiedliche Straßenverhältnisse in der kalten Jahreszeit. "Bei einem Höhenunterschied von bis zu 650 Metern in der Stadt ist es nicht einfach, die Straßenverhältnisse zu beurteilen", stellt die Stadt Gengenbach fest. Heikel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt könne es in gewissen Talabschnitten in den Ortsteilen werden. Aber auch Straßenbereiche, die in Schattengebieten verliefen, könnten bereits betroffen sein, selbst wenn es an anderen Stellen in der Stadt noch keine Probleme gebe.
Die Depots in Gengenbach seien auf jeden Fall gefüllt: Mit 200 Tonnen Streusalz auf Lager und weiteren 100 Tonnen auf Abruf sieht sich die Stadt gut gerüstet. Weiter seien acht Tonnen Siedesalz sowie 20 Tonnen Streusplitt eingelagert worden. "Wir setzen überwiegend auf eine Kombination von Streusalz und Sole, um die Straßen befahrbar zu machen", so die Stadt Gengenbach.
Wie gut es sei, vorbereitet zu sein, zeige ein Blick auf die vergangene Saison: 36 Einsätze hätten für die Gengenbacher Mitarbeiter in der Saison 2017/18 gehabt. Davon seien zehn Mal alle Fahrzeuge unterwegs gewesen. 19 Mal sei der Winterdienst zu sogenannten Teileinsätzen in die Täler oder auf Teilstrecken ausgerückt. Außerdem seien sieben Mal nur Brückenbereiche gestreut worden – und das in nur zweieinhalb Wochen von Mitte November bis Anfang Dezember.
Achern
"Die Streugutbehälter sind gefüllt und an die festgelegten Standorte verteilt", meldet die Stadt Achern bereits seit Mitte November. Ebenso stünden die Fahrzeuge für den Winterdienst bereit: Sie seien gereinigt und die Winterdienstgeräte probeweise angebaut worden. "Nach einem Probelauf und der damit verbundenen Prüfung der Funktionsfähigkeit wurden die Geräte mit einem Konservierungsmittel bearbeitet", schildert die Stadt die Vorbereitungen. Nun stünden die Anbaugeräte einsatzbereit in einer Box.
Ebenso startklar seien die für den Winterdienst eingesetzten Fahrzeuge: ein Unimog, zwei große Traktoren, zwei Ladog-Geräteträger und sechs kleinere Kommunaltraktoren. "Diese Fahrzeuge werden auf den Straßen und Geh- und Radwegen eingesetzt", so die Stadt Achern. Darüber hinaus werde der städtische Bauhof derzeit noch durch einen Landwirt mit seinem Traktor beim Winterdienst auf den Straßen unterstützt.
Wie bei anderen Kommunen auch, sei das notwendige Streumittel – in Achern werde Salz verwendet – zu Vorzugspreisen im Frühbezug gekauft und eingelagert worden. Bereits ab November gebe es einen Einsatzplan beim Bauhof für den Winterdienst, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Die planmäßige Einsatzbereitschaft in Achern erstreckt sich vom 1. November bis zum 31. März.
Rust
"In diesem Jahr können wir auf Salzvorräte zurückgreifen, da der vergangene Winter mild war", berichtet Gabriele Häcker, Pressesprecherin der Gemeinde Rust. Prinzipiell sei im Bauhof stets genügend Streusalz – in Säcken zu je 25 Kilogramm – vorhanden. "Lediglich im Winter 2012/2013 wurde das Salz knapp, das war aber überall so, weil der Winter so knackig war. Im schlimmsten Fall können wir immer auf Reserven bei unserem Lieferanten zurückgreifen. Es braucht sich also niemand Sorgen zu machen", so Häcker. Die Gerätschaften für den Winterdienst stehen seit dem 1. November einsatzbereit im Bauhof: "Sollte der Winter überraschend einbrechen, kann die Mannschaft jederzeit ausrücken", erklärt Gabriele Häcker auf Anfrage. Für Räumarbeiten mit insgesamt drei Fahrzeugen setzt die Gemeinde fünf, bei Glatteis vier Mitarbeiter ein. Die Einsätze beginnen um 4.30 Uhr. Im Winter 2017/2018 musste der Ruster Bauhof 14 Mal ausrücken, das erste Mal am 1. Dezember wegen glatter Straßen, das letzte Mal am 18. März, da hatte es über Nacht geschneit. Im Winter vorher waren es dagegen 31 Einsätze. "In der Saison 2015/2016 gab es nur einen einzigen Einsatz. Und im Jahr vorher gab es nur Kontrollen, keine Wintereinsätze", zitiert sie die Gemeindestatistik.
Kehl
Um 4 Uhr morgens beginnt in Kehl der Bereitschaftsdienst der 24 Mitarbeiter des Betriebshofs, die in sechs Gruppen eingeteilt sind. Dazu kommen weitere acht Mitarbeiter in zwei Gruppen, die dort im Einsatz sind, wo von Hand gestreut werden muss. Bereits frühzeitig finden die Überprüfungen der Streupläne statt, falls erforderlich, werden sie angepasst. Zum Auffüllen der Vorräte im Depot wurde bereits im April dieses Jahres das nötige Salz bestellt. Dort lagern derzeit rund 500 Tonnen Salz. Zur Vorbereitung gehört zudem die Wartung der Winterdienstgeräte sowie der Trägerfahrzeuge. Denn zum Fuhrpark gehören zehn Fahrzeuge. Vier von ihnen sind Großfahrzeuge für den Einsatz auf den Straßen sowie sechs für Rad- und Gehwege.
Die Betriebshofmitarbeiter streuen nach den Vorgaben eines Stufenplans, den der Gemeinderat 2011 beschlossen hat, so die Information der städtischen Pressestelle. In dem Plan sind die verschiedenen Wege unterschiedlichen Prioritäten zugeordnet. Zunächst streuen die Mitarbeiter die Hauptverkehrsstraßen, die Busstrecken, Krankenhauszufahrten, Kreisverkehre sowie Radwege und weitere gefährliche Stellen. Ziel ist es, dass die Straßen bis zum Einsetzen des Berufsverkehrs um 7 Uhr von Schnee und Eis befreit sind.
Im Anschluss werden Zugänge zu Schulen, Kindergärten oder Arztpraxen geräumt, bevor die sogenannten weiteren Erschließungsstraßen an die Reihe kommen. Zudem werden Zufahrten zu Industrie- und Gewerbebetrieben von Eis und Schnee befreit. Zu den kritischen Stellen sind Brücken über die Kinzig zu zählen, wo sich durch das aufsteigende Flusswasser schneller Glatteis bildet.
Aktuell halten sich Salz und Sole noch die Waage für die Wintereinsätze. "Allerdings ist der Soleeinsatz klar zu favorisieren", teilt die Stadt Kehl mit. Der Splitanteil ist der geringste, "aber grundsätzlich ist das immer vom jeweiligen Winter abhängig", so die Mitteilung. Die 27 Einsätze im vergangenen Winter lagen im Zeitraum von Mitte November bis Ende März.
Rheinau
In Rheinau stehen für den Winterdienst elf Bauhofmitarbeiter sowie die Hausmeister der städtischen Gebäude zur Verfügung, die bereits gewappnet sind. Dabei können sie auf sechs inzwischen umgebaute Fahrzeuge zurückgreifen. Zu den Haupteinsatzorten zählen die Rheinseitenstraßen sowie die Brücken, auf denen die Stadt Rheinau auf das inzwischen gefüllte Salzlager mit Streusalz zurückgreift. Auf 18 Einsätze kamen die Bauhofmitarbeiter dabei im vergangenen Jahr.
Willstätt
Auch in Willstätt sind neben den 13 Mitarbeitern des Bauhofs die Hausmeister der gemeindeeigenen Gebäude im Wechsel bereits in Alarmbereitschaft sowie die Streusalzlager gut gefüllt. Auch die Geräte sind einsatzbereit: Im Fuhrpark für den Winterdienst stehen zwei Unimogs mit Schneepflug und Streugeräten, ein Schlepper mit Kastenstreuer sowie mehrere fahrbare oder von umgebauten Rasenmähern gezogene Streugeräte zur Verfügung. Mit Streusalz und Split will die Gemeinde bei Eis und Schnee auf Brücken sowie in den Kreisverkehren den Gefahren begegnen.
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