Breitbandausbau
Rheinau und Willstätt gut aufgestellt

In Rheinau wird am Breitbandausbau gearbeitet. | Foto: als
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Willstätt/Rheinau (als). "Willstätt ist im gesamten Bereich des Breitbandausbaus gut aufgstellt", erklärt der Leiter der EDV-Abteilung im Willstätter Rathaus, Tapico Muley, und verweist darauf, dass man Mitglied in der Ortenauer Breitband GmbH & Co. KG sei. "Der Breitbandausbau ist für Willstätt schon lange ein Standortfaktor für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftskraft und Lebensqualität und basiert auf einer Entwicklungsbedarfsanalyse", so Muley. Ein sogenanntes Backbone-Netz mit dezentralen Einspeisepunkten für die einzelnen Kommunikationsnetze der verschiedenen Anbieter sorge dafür, dass im Rahmen der Willstätter Breitbandinitiative sämtliche Ortsteile an das schnelle Breitbandnetz angeschlossen werden konnten. "Insbesondere im Gewerbegebiet von Legelshurst hat es Nachholbedarf bei der flächendeckenden Breitbandversorgung mit VDSL-Anschlüssen gegeben", erläutert Muley.

Die neue Übertragungsrate mit hoher Datengeschwindigkeit werde nun 100 bis 150 Megabits pro Sekunde (Mbit/s) betragen. In den privaten Wohngebieten sei die Versorgungsanlage mit Breitband-Internetanschluss und einer ursprünglichen 50 Mbit/s-Datenübetragungsrate schon seit jeher gut gewesen. "Hier hat kein nennenswerter Nachholbedarf bestanden", so Mulay. Trotzdem sieht der EDV-Leiter der Gemeinde Willstätt weiteres Entwicklungsbedarfspotential. "Willstätt zündet mit dem Breitbandausbau den Datenturbo", betont EDV-Spezialist Tapico Muley. 

Vektortechnik in Rheinau

Der Bauamtsleiter der Stadt Rheinau, Roland Mündel, erklärt im Gespräch mit dem Stadtanzeiger, dass man zusammen mit der Deutschen Telekom AG ein gemeinsames Leerrohrkonzept, durch welche die Glasfaserkabel verlegt werden, entwickelt habe, um flächendeckendes Breitband zu gewährleisten. Das Leerrohrkonzept laufe über Verteilerkästen mit Vektortechnik, 100 bis 150 Mbit/s seien möglich. Die Vektortechnik diene dazu, Störungen zwischen Verteilerkästen und Endkundenhaushalt auszugleichen sowie höhere Download- und Uploadgeschwindigkeiten zu generieren, trotz älterer Kupferleitungen. "Dabei geht natürlich Geschwindigkeit verloren, je weiter der Endteilnehmer von der Verteilerstelle entfernt ist", so Mündel.

Grundsätzlich beteilige sich die Stadt Rheinau an Förderprogrammen des Landes Baden-Württemberg. Das Backbone-Netz, das die Verbindungen unter den einzelnen Kommunen im Ortenaukreis bewerkstelligen soll, nutze man als Mitgliedskommune für die Hintergrundinfrastruktur der Glasfasertechnologie. Die Rheinauer Ortsteile Rheinbischofsheim, Freistett, Helmlingen, Diersheim und Honau seien laut Roland Mündel gut versorgt und seien mit einer Mindestdatenübertragungsrate von 50 Mbit/s ausgestattet. Lediglich im Freistetter Gewerbegebiet bestehe nach wie Nachholbedarf.

Derzeit läuft ein Ausschreibungsverfahren der Ortenauer Breitband GmbH zur Anbieterwahl für das Backbone-Glasfasernetz im Ortenaukreis. „Die bisher unversorgten Gebiete bekommen nach dem Ausschreibungsziel mindestens 100 MBit/s. Das lässt sich mit unterschiedlichen Technologien realisieren, wir wünschen uns natürlich ein zukunftssicheres kommunales Netz möglichst mit Glasfaser“, so Geschäftsführer Peter Lassahn. Er rechnet damit, in diesen Tagen einen Netzbetreiber gefunden zu haben. Dieser stellt dann auf eigene Kosten die aktive Technik bereit und schließt Verträge mit den Endkunden ab.

Kreisweites Backbone

Das passive Netz setzt sich zusammen aus dem kommunalen kreisweiten Backbone, das alle Kommunen des Ortenaukreises anschließen soll, sowie aus den einzelnen kommunalen Ortsnetzen, die Ortenauer Breitband GmbH gehören, insgesamt 46 an der Zahl. "Auch die fünf Kommunen, die nicht Mitglied bei uns sind, weil sie schon anderweitig mit Breitband versorgt sind, werden durch das Backbone angebunden. Bei diesen Kommunen liegt der Fokus jedoch nicht auf der Anbindung ihrer Ortsnetze an das kreisweite Backbone, sondern auf die Zusammenschaltung unseres kommunalen Netzes mit anderen Netzen", erklärt Peter Lassahn.

In Rheinau wird am Breitbandausbau gearbeitet. | Foto: als
Rollen mit Leerrohren, in die später im Freistetter Industriegebiet das Glasfaserkabel gezogen wird. | Foto: als

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