Bäume und Pflanzen sind im Hitzestress
Ressourcen sind endlich: Es wird nur selektiv bewässert

2.000 Liter Wasser fasst der "Elefant". | Foto: Stadt Oberkirch
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Ortenau (ds/gro). Die Hitze hat uns fest im Griff. Nicht nur Mensch und Tier leiden unter den Rekordtemperaturen, auch der Pflanzenwelt setzt die anhaltende Trockenheit zu. Die Mitarbeiter der städtischen Bauhöfe kommen mit der Bewässerung kaum hinterher.

Schon seit Anfang Juni gießen fünf Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs Kehl morgens und abends an sechs Tagen die Woche das Grün der Stadt. Vor allem die neu gepflanzten oder die geschädigten Bäume brauchen das Nass aus dem Tank dringend. Für das Gießen nutzen die Mitarbeiter verschiedene Fahrzeuge. Während ein Traktor mit seinem Wassertank fast 10.000 Liter fasst, können der Unimog mit 2.500 Litern und die kleineren Fahrzeuge jeweils mit 1.000 Litern befüllt werden. Zwei Wassertankladungen sind allein für die Bewässerung der Bäume zwischen Europabrücke und der Tramhaltestelle Bahnhof nötig. Damit kommen die Bäume etwa eine Woche über die Runde. Aber auch die Staudenpflanzungen, die Pflanzen in den Blumenkübeln und Beeten, böten ohne die tägliche zusätzliche Bewässerung ein trauriges Bild. "Durch die extreme Trockenheit und Hitze leiden die Bäume. Ihnen würde es helfen, wenn Bürger sich quasi als Paten um einen Baum in ihrem Umfeld kümmerten und ihnen täglich eine Gießkanne voll Wasser spenden würden", trägt Annette Lipowsky, Pressesprecherin der Stadt Kehl, eine Bitte des Betriebshofs vor. 

Bis zu 25.000 Liter Wasser braucht die Stadt Ettenheim pro Woche für das Wässern der Bäume und Pflanzen. Drei Mal wöchentlich rückt der Bauhof aus und legt sein Hauptaugenmerk auf Neupflanzungen und Verkehrsinseln. "Letztere leiden aktuell besonders unter der Hitze, außerdem die Ligusterhecken und Flächen entlang der Straßen", erklärt Bauhofsleiter Markus Ohnemus auf Anfrage. Um Bäume vor dem Austrocknen zu bewahren, sind in Ettenheim derzeit zwischen 150 und 200 Bewässerungssäcke im Einsatz. "Ein Sack enthält 60 bis 80 Liter Wasser, das innerhalb von fünf bis neun Stunden an den Baum abgegeben wird", erläutert Ohnemus.

"Bei den vorherrschenden Temperaturen haben fast alle Pflanzen Hitzestress", betont die Abteilung Stadtgrün der Stadt Offenburg. Vor allem Wechselflorbeete, aktuelle Anpflanzungen, Kübelpflanzen und frische Rasenansaaten bewässern die städtischen Mitarbeiter vorrangig. Dabei müsse aufgrund der begrenzten Ressourcen allerdings selektiv gearbeitet werden. 70.000 Liter Wasser werden in Offenburg pro Tag dennoch verbraucht. "Allein pro Jungbaum sind es mindestens 200 Liter je Wässerungsdurchgang", erklärt die Abteilung Baumkontrolle/Baumpflege. Idealerweise falle ein solcher Wässerungsdurchgang alle zehn Tage an, aktuell liege der Gießrhythmus je nach Standort, Boden- und Pflanzart sowie Pflanzzeitpunkt bei drei bis sieben Tagen.

Die Oberkircher Bauhofmitarbeiter sind täglich ab 6 Uhr im Einsatz, auch am Samstag werden die Pflanzen gegossen. 32.000 Liter Wasser täglich werden hierfür aus dem eigenen Brunnen auf dem Gelände des Bauhofs gezogen. Doch zum Glück muss wie andernorts auch, nicht von Hand gegossen werden: So ist beispielsweise der "Elefant" auf der gesamten Gemarkung von Oberkirch unterwegs: Das kleine, besonders wendige Gießfahrzeug dient ganz speziell der Pflege des Sommerflors. Der „Elefant“ kann mit 2.000 Liter Wasser befüllt werden. Auf einer vollständigen Tour bringt er dank mehrmaligen Auffüllens täglich rund 8.000 Liter kühles Nass für die Blumen aus. Unterstützung kommt in der Renchtalmetropole auch von freiwilliger Hand: "Gerade in den Ortschaften helfen uns die Ehrenamtlichen insbesondere bei der Pflege der Pflanzen in den Blumenkästen und -kübeln," bedankt sich Bauhofleiter Georg Knapps ausdrücklich.

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