Zahl gestohlener Fahrräder steigt deutlich
Radfahrer machen es den Dieben oftmals zu leicht
Ortenau 1.744 Fahrraddiebstähle wurden im Jahr 2022 im Ortenaukreis der Polizei gemeldet. Deutlich mehr als in den Corona-Jahren und auch mehr als im Fünf-Jahres-Durchschnitt. Der liegt laut polizeilicher Kriminalstatistik bei 1.433.
Abgestellt und weg
Der Großteil der Diebstähle geschieht im öffentlichen Raum, so das Polizeipräsidium Offenburg. Markante Punkte sind beispielsweise in Offenburg der Bahnhof und die Innenstadt. "Es verschwinden aber auch Fahrräder direkt aus dem Keller oder vom Tiefgaragenparkplatz", weiß Rüdiger Schaupp von der Pressestelle. Bei der Wahl der gestohlenen Räder werden wenig Unterschiede gemacht: Ob Tourenrad oder Mountainbike die Diebe nehmen mit, was ihnen gefällt. So steigt aber auch die Zahl der gestohlenen E-Bikes.
Es gibt nicht nur einen Tätertyp: "Wir haben alles", erklärt Rüdiger Schaupp. Die Palette reicht vom Gelegenheitsdieb über die Beschaffungskriminalität bis hin zu Banden, die auf Veloklau spezialisiert sind. Die Aufklärungsquote lag 2022 bei 7,2 Prozent. "Wer einen Tracker am Rad hat, ist im Vorteil. Das erleichtert uns die Diebe zu finden", rät Schaupp.
Vor allem in Offenburg ist die Zahl der gestohlenen Rädern sprunghaft angestiegen: Waren es 2018 noch 487 gemeldete Fälle, so wurden 2022 im Bereich des Polizeireviers Offenburg 713 Fälle verzeichnet. In den beiden Coronajahren 2020 und 2021 lagen die Zahlen mit 306 und 315 angezeigten Diebstählen deutlicher niedriger. Die Zunahme um 108 Prozent ist der Grund, warum die Polizei und die Kommunale Kriminalprävention die Taskforce Fahrraddiebstahl im Frühjahr 2023 ins Leben gerufen haben. Offenburg liegt in der Ortenau bei den Fallzahlen an der Spitze, es folgen Kehl mit 306 Fällen und Lahr mit 224 Fällen.
Ursachenforschung
Damit das Ziel der Taskforce, die Reduzierung der Fahrraddiebstähle, erreicht werden kann, wird auch Ursachenforschung betrieben. Am heutigen Sonntag endet eine Online-Umfrage der Taskforce unter mitmachen.offenburg.de, die auch nach dem Ort des Diebstahls fragt. "Radfahrende machen es Dieben teilweise immer noch zu leicht", so die Stadt Offenburg zu den ersten Ergebnissen der Umfrage. Es würden immer noch leichtaufzubrechende, kostengünstige Schlösser gekauft, die Fahrräder nicht fest angebunden oder gar nicht abgeschlossen.
Polizei-Tipps zur Sicherung:
- Fahrrad abschließen und mit dem Rahmen, Vorder- und Hinterrad an fest verankerte Gegenstände befestigt abstellen
- Zertifizierte Schlösser benutzen
- GPS-Tracker einsetzen
- Beim Kauf den Fahrradpass ausfüllen, insbesondere die Rahmennummer hilft der Polizei bei der Fahndung
- Beim Gebrauchtradkauf sollte ein Kaufvertrag abgeschlossen und die Personalien des Verkäufers anhand des Ausweises überprüft werden
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