Kommunalwahl 2019
Parteien schon lange auf der Suche nach Kandidaten

2019 sind Kommunalwahlen. | Foto: Breithaupt
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Ortenau (ds). Auch wenn voraussichtlich erst am 26. Mai 2019 gewählt wird, ist die Kandidatensuche für die Kommunalwahl bei den meisten Parteien in der Ortenau schon in vollem Gang.

Beispielsweise in Ettenheim geht man am Mittwoch der Frage nach: "Was macht eigentlich ein Gemeinderat?" Ab 19 Uhr beantworten Vertreter der vier Gemeinderatsfraktionen im Bürgersaal Fragen interessierter Bürger. Wir haben exemplarisch in der Ortenau bei fünf Fraktionen nachgefragt, wie sie sich auf die Suche nach Kandidaten begeben.

Die Offenburger Grünen haben schon lange mit der Kandidatensuche begonnen und bereits zwei inhaltliche  "Gemeinderatsdenkwerkstätten" zu ihren Wahlzielen veranstaltet – "übrigens mit Kinderbetreuung, um auch Eltern kleiner Kinder die Mitarbeit zu ermöglichen", berichtet der Fraktionsvorsitzende Stefan Böhm. An einer ersten Infoveranstaltung im Frühjahr nahmen rund 40 Interessierte teil. Auch im Rahmen anderer Veranstaltungen, etwa zu den Themen Glyphosat oder Wohnungsbau, laden die Grünen zum Einstieg in die Kommunalpolitik ein. "Natürlich sprechen wir Menschen auch direkt an", so Böhm.

Den idealen Kandiaten für seine Fraktion gebe es nicht, "da die Bürgerschaft so vielfältig ist, dass erst viele Kandidaten gemeinsam eine gute Liste ergeben, die altersgemischt ist und Menschen aus vielen gesellschaftlichen Erfahrungsbereichen repräsentiert". Eine ganz wichtige Qualität sei der Mut zum Widerspruch, zur Vertretung eigener Meinungen – in der eigenen Fraktion genauso wie im Gemeinderat gegenüber nicht immer wohlgesonnenen Stadträten anderer Parteien.

Die Acherner SPD ist bereits seit einem halben Jahr auf Kandidatensuche. "Natürlich wird es noch einige Zeit brauchen, bis die Liste insbesondere in den Stadtteilen befüllt werden kann", so Markus Singrün auf Anfrage. In den Wochen nach der Sommerpause will die SPD gezielt Veranstaltungen in allen Stadtteilen anbieten, um über die Arbeit eines Stadtrats ausgiebig zu informieren.

Ein Idealbild eines Kandidaten hat die SPD nicht: "Natürlich freuen wir uns, wenn die Kandidaten auch Mitglied der SPD sind, aber zwingend notwendig ist dies nicht. Alle Bürger, die Lust haben, an der zukünftigen Entwicklung unserer schönen Gesamtstadt mitzuarbeiten und diese auch maßgeblich zu prägen, sind bei den Stadträten der Acherner SPD herzlich willkommen. Besonders würde es uns freuen, wenn sich mehr Frauen bei uns engagieren würden", betont Singrün.

"Nach meiner Erfahrung gelingt die Kandidatenfindung nahezu ausschließlich durch persönliche Ansprache", sagt Jörg Uffelmann, Fraktionsvorsitzender der FDP im Lahrer Gemeinderat. Schon seit geraumer Zeit sei man auf der Suche nach geeigneten Kandidaten. "Im Idealfall, sofern es diesen überhaupt gibt, hat der Kandidat bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Stadt und bringt die Bereitschaft mit, sich im Wahlkampf zu engagieren", so Uffelmann.

Mit zuvor angemeldeten Hausbesuchen haben die Freien Wähler in Mühlenbach bisher die besten Erfahrungen bei der Kandidatensuche gemacht. "Damit beginnen wir ein halbes Jahr vor der Wahl", erläutern Thomas Keller und Klaus Armbruster. Leider sei vielen die Freizeit wichtiger als ein Ehrenamt, obwohl in einer kleinen Gemeinde wie Mühlenbach nur einmal pro Monat getagt werde.

Die CDU Kehl beschäftigt sich schon seit dem Frühjahr mit der Vorbereitung der Kommunalwahl. "Die Gewinnung von neuen Kandidaten ist schwerer geworden", räumt Fraktionsvorsitzender Richard Schüler ein. So hat man sich in der ersten Phase darauf konzentriert, dass die bisherigen Kandidaten ihnen bekannte und geeignete Mitbürger ansprechen. "Neben der beruflichen Erfahrung ist für uns auch die örtliche Beziehung ein wichtiges Argument", so Schüler.

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