Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen
Ortenauer Baum wird ein Ausstellungsstück
Offenburg/Achern (st). Eine stattliche Alteiche aus dem Illenauer Wald bei Achern wird noch in diesem Jahr von einem Spezialunternehmen nach Unteruhldingen transportiert. Dort wird sie als Nachbildung des ältesten Einbaums der Bodenseeregion im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen ausgestellt.
Baum passt perfekt
Revierleiter Peter Schmiederer vom Amt für Waldwirtschaft im Landratsamt Ortenaukreis erklärt, wie es dazu kam: „Diese alte Eiche ist letztes Jahr aufgrund der Trockenheit vollständig abgestorben, stand jedoch in unmittelbarer Nähe eines bebauten Grundstücks.
Komplett abgestorbene Eichen stürzen innerhalb weniger Jahre um." Daher musste dieser Baum aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Der Baum passe perfekt für ein Projekt des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen am Bodensee.
Einbaum wolle man nachbauen
„Dort wurde vergangenes Jahr im Bodensee auf bayrischer Seite bei Wasserburg in fünf Metern Tiefe der älteste je im Bodensee gefundene Einbaum entdeckt“, sagt Museumsdirektor Gunter Schöbel. „Er stammt aus der Bronzezeit aus dem 12. Jahrhundert vor Christus. Es war ein sehr großer Baum, wie man ihn heute nur noch selten finde." Diesen Einbaum wolle man nun im Pfahlbaumuseum nachbauen.
"Einbäume wurden als Wasserfahrzeuge benutzt und bestanden aus einem Baum", sagt Schöbel. Dieser sei von von Hand mit Werkzeugen ausgehöhlt worden. „Nach dem Transport an den Bodensee noch in diesem Jahr werden wir die abschließenden Untersuchungen in München und am Bodensee abwarten.
Im Frühjahr 2020 werden wir uns dann an die Rekonstruktion des Einbaums machen. Unterstützt werden wir im Rahmen des europäischen Kulturjahres durch das europäische Projekt 'sharing heritage'."
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