Vorerkrankte brauchen ein Attest
Nur bei Termin im Impfzentrum

Atteste sollten erst kurz vor dem Besuch im Impfzentrum beim Arzt beantragt werden. | Foto: gro
  • Atteste sollten erst kurz vor dem Besuch im Impfzentrum beim Arzt beantragt werden.
  • Foto: gro
  • hochgeladen von Christina Großheim

Stuttgart/Ortenau (st). Vom kommenden Montag, 3. Mai, an öffnet das Land die Vergabe von Impfterminen für alle Menschen mit Vorerkrankungen aus der dritten Priorität nach Paragraf 4 der Corona-Impfverordnung des Bundes. Dazu gehören zahlreiche Menschen mit Vorerkrankungen, etwa behandlungsfreien Krebserkrankungen, HIV, Rheumaerkrankungen und Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen, Asthma oder Adipositas. Lediglich für die Impfung im Impfzentrum ist dabei ein Attest vom Arzt als Impfbescheinigung erforderlich, hat das Ministerium nun die Vorgaben konkretisiert.

In diesem Zusammenhang bitten Ministerium und KVBW darum, erst dann ein Attest in der Praxis des behandelnden Arztes
anzufordern, wenn ein Impftermin im Impfzentrum vereinbart wurde, am besten erst wenige Tage vor dem vereinbarten Termin. Die Hausarztpraxen hätten derzeit aufgrund der Corona-Impfungen und vermehrten Nachfragen in diesem Zusammenhang mit einem hohen Andrang zu tun. Das Attest erst nach der Terminbuchung anzufragen, helfe, die anfallende Arbeit in den Praxen besser zu verteilen und die Erreichbarkeit der Praxen sicher zu stellen. Vorerkrankte Menschen, die sich ohnehin beim Haus- oder Facharzt impfen lassen möchten, bräuchten kein Attest. Die Daten über ihre Erkrankung lägen in der Praxis vor, ein eigener Nachweis erübrige sich damit. Die Praxen würden sich abhängig von ihren Kapazitäten selbst bei den infrage kommenden Patienten melden.

„Wir öffnen ab kommenden Montag auch für Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma oder HIV die Impfterminvergabe. Allerdings ist der Impfstoff weiterhin begrenzt, und die Berechtigten erhalten nur nach und nach Termine“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Mittwoch, 28. April, in Stuttgart. Mit dem weiteren Öffnungsschritt würden schätzungsweise rund 1,5 Millionen weitere Menschen impfberechtigt. Entsprechend sei ab Montag wieder mit einer großen Nachfrage bei der zentralen Terminvergabe zu rechnen. Auch die Praxen rechnen mit deutlich mehr Nachfragen und bitten ihre Patienten um Geduld.

„Die Haus- und Fachärzte kennen ihre Patienten und wissen, welche der Patientinnen und Patienten eine Impfung am dringendsten brauchen. Die Öffnung der Impfpriorisierung hat aber nicht zur Folge, dass mehr Impfstoff und mehr Termine zur Verfügung stehen. Daher bitten wir alle um Geduld: Ihre Haus- oder Facharztpraxis wird von sich aus auf Sie zukommen, wenn sie Ihnen ein Impfangebot machen kann“, so die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung, Dres. Metke und Fechner.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.