Die Pläne von Kommunen und Schulen
Notbetreuung und Fernunterricht
Ortenau (rek/mak/ds). Die Landesregierungen haben in Absprache mit der Bundesregierung das Herunterfahren des öffentlichen Lebens bis auf ein Mindestmaß ab dem heutigen Mittwoch beschlossen. Auch an den Schulen und Kindertageseinrichtungen sind im Zeitraum vom 16. Dezember bis 10. Januar die Kontakte deutlich einzuschränken. Kinder sollen in dieser Zeit wann immer möglich zu Hause betreut werden. Daher werden in diesem Zeitraum die Schulen und Kindertagesstätten bundesweit grundsätzlich geschlossen. Für Abschlussklassen gilt die Ausnahme, dass sie bis zu Beginn der regulären Weihnachtsferien am 23. Dezember verpflichtend Fernunterricht erhalten, für Kindergartenkinder und Schüler bis zur siebten Klasse wird eine Notbetreuung eingerichtet. Wir haben bei einigen Kommunen und Schulen nachgefragt, wie sie sich auf die neue Situation vorbereitet haben.
Nicht klar, ob der Server den Ansturm bewältigt
"Wir haben uns seit Wochen auf dieses Szenario vorbereitet und die Lehrkräfte intensiv geschult", erklärt Thomas Rahner, Leiter der Kaufmännischen Schulen in Offenburg. Die Schüler benötigten zu Hause lediglich einen Internetzugang und ein Endgerät. Schüler, die kein Endgerät besäßen, hätten die Möglichkeit, eines zu leihen. "Für uns ist aber nicht klar, ob der Server den Andrang bewältigen wird. Daher wollen wir, dass möglichst viele Lehrkräfte von zu Hause aus unterrichten, um unsere Internetleitung nicht zu sehr zu strapazieren", macht Rahner auf ein zusätzliches Problem aufmerksam.
"Die Moscherosch-Schule ist seit Schuljahresbeginn auf etwaigen Fernunterricht vorbereitet", berichtet Schulleiter Bertram Walter für die Willstätter Werk-Realschule. Das entsprechende Tool sei im Laufe des ersten Halbjahres immer wieder als Ergänzung zum Präsenzunterricht eingesetzt worden.
Am Geroldsecker Bildungszentrum in Seelbach sind alle Abschlussschüler über Microsoft-Teams erreichbar. "Unser Fernunterricht startet am Mittwochmorgen entlang des ganz normalen Stundenplans", so Rektor Daniel Janka. Vorgesehen ist ein Wechsel zwischen Videokonferenz, Lernpaketen und online gestellten Aufgaben einzelner Fächer und Stunden.
Am Gymnasium Achern ist man sehr gut aufgestellt. "Bei uns sind alle Klassen und Lerngruppen auch virtuell vorhanden", erklärt Fabian Sauter-Servaes, Pressesprecher der Schule, die sich bereits lange vor Corona digital mit einer modernen Serverstruktur neu aufgestellt hat und bereits beim ersten Lockdown schnell und effizient auf Fernunterricht umstellen konnte. Von den schuleigenen insgesamt 40 Notebooks und 200 iPads seien nur ein oder zwei Geräte zur Ausleihe angefragt worden, so Sauter-Servaes.
Anspruch auf Notbetreuung haben Kinder, deren Erziehungsberechtigte die Betreuung nicht selber organisieren können, weil sie bei ihren Arbeitgebern unabkömmlich sind. So weist die Stadt Lahr darauf hin, dass Kinder in der Notbetreuung grundsätzlich nur mit einer bestätigten Arbeitgeberbescheinigung berücksichtigt werden können. Diese muss zum Start der Notbetreuung vorliegen oder spätestens bis Freitag, 18. Dezember, bei den Einrichtungen nachgereicht werden. Nach wie vor sei eine Vermischung der Gruppen nicht möglich, das heißt, die Kinder der Notbetreuung werden in ihren bisherigen Gruppen oder Klassen von den üblichen Betreuungs- und Lehrkräften betreut.
In Offenburg bieten alle Einrichtungen der Stadt und die Schulen selber Notbetreuung an. Für Kitakinder mit Anspruch auf Notbetreuung gilt dabei grundsätzlich, dass weiterhin die gebuchte Betreuungszeit in der gewohnten Einrichtung und Gruppe in Anspruch genommen werden können. In den Weihnachtsferien steht die Notbetreuung in Offenburg für angemeldete Grundschulkinder an jenen Tagen und Standorten zur Verfügung, die auch regulär eine Ferienbetreuung angeboten hätten.
Die Notbetreuung in Kehl wird zunächst bis zum 22. Dezember angeboten und am 4. Januar fortgeführt. Auch bei der Stadt Kehl ist ein entsprechendes Formular für eine Anmeldung über die städtische Homepage zu erhalten.
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