Geschichte vom Mensch und Wald
Nationalparkhaus Herrenwies eröffnet
Ortenau (st) Im neuen Nationalparkhaus Herrenwies steht der Mensch im Mittelpunkt. „Hier im Nordschwarzwald haben die Menschen jahrhundertelang von und mit ihrem Wald gelebt – diese Beziehung ist Teil der Kulturgeschichte unseres Landes. Ich freue mich sehr, dass diese Beziehung im neuen Nationalparkhaus Herrenwies nun in einer sehr gelungenen Ausstellung aufbereitet ist“, sagt Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium. Einen Tag vor der Eröffnung des Hauses am morgigen Samstag, 14. September, durfte der Staatssekretär den vom Landesbetrieb Vermögen und Bau, Amt Pforzheim, kunstvoll umgebauten ehemaligen Roßstall in seiner neuen Funktion schon mal in Augenschein nehmen. „Das Haus schlägt eine Brücke zwischen Mensch und Natur und ist eine tolle Anlaufstelle im nördlichen Teil des Nationalparks“, so Baumann. Am Eröffnungswochenende und in der darauffolgenden Woche locken Ranger-, Familien- und einmalige Sonderführungen zu Architektur und Kulturgeschichte nach Herrenwies.
Rund 260 Quadratmeter auf zwei Stockwerken stehen im Nationalparkhaus Herrenwies für die Ausstellung (80 Quadratmeter), eine Infotheke, an der Besucher Tipps für Wanderungen und Infos zum Nationalpark bekommen können, und einen Raum für pädagogisches Arbeiten zur Verfügung. Dafür wurde der denkmalgeschützte ehemalige Pferdestall der Forstverwaltung in den vergangenen Jahren aufwendig durch den der Landesbetrieb Vermögen und Bau (VB-BW), Amt Pforzheim, umgebaut. Auch die Außenanlagen wurden neugestaltet und sind genau wie das Gebäude nach dem Umbau barrierefrei zugänglich.
Mensch und Wald
„Herrenwies ist der perfekte Ort, um die Beziehung der Menschen in dieser Region zu ihrem Wald zu zeigen“, sagt Nationalparkleiter Wolfgang Schlund. Lange war das Gebiet der ehemaligen Waldkolonie Herrenwies gar nicht fest besiedelt, bevor der Wald im 17. Jahrhundert als Wirtschaftsgut entdeckt und in den folgenden Jahrhunderten auf unterschiedlichste Art genutzt und verändert wurde. „Von Beweidung über jagdliche Nutzung und den Glashütten bis zum Holzeinschlag für die Flößerei – wer die Beziehung der Menschen hier zu ihrem Wald verstehen will, der muss die Geschichte kennen“, sagt Ursula Pütz, die neben dem großen auch das kleine Nationalparkzentrum leitet.
Interaktive Elemente, Anekdoten und Geschichten
Dazu leistet das neue Nationalparkhaus mit der Ausstellung einen wertvollen Beitrag. Am Eingang begrüßen die einst im Nordschwarzwald heimischen Tiere Wolf, Bär, Steinadler und Luchs die Gäste und nehmen sie mit in den ursprünglichen Wald und auf eine Reise durch die Zeit. Interaktive Ausstellungselemente, untermalt mit Anekdoten und Geschichten von ehrenamtlichen Familienforschern, erzählen eindrücklich die Herrenwieser Geschichte und berichten vom Umgang der Menschen mit dem Wald. Besonderes Highlight ist neben einem Video-Interview des im Juli 2021 verstorbenen Kniebiser Försters und Umweltaktivisten Walter Trefz auch das Gasthaus. Dort können sich d Besucher virtuell mit verschiedenen Menschen an den Tisch setzen und hören, welche Geschichten sie aus ihrem Leben und ihren Reisen im Nordschwarzwald zu erzählen haben.
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