Parkplatzmangel entlang der A5 – Verkehrsaufkommen steigt weiter

Mehr Lkw-Stellplätze für mehr Verkehrssicherheit

Ortenau (ds). Es ist schon spät, auf der Autobahn ist nicht mehr allzu viel los. Auf den Rastplätzen entlang der A5 ist für Autofahrer ein Durchkommen kaum möglich, ein Lkw reiht sich dicht an den anderen. Der Letzte steht schon fast auf der Autobahn. Zum Glück ist er hell beleuchtet und man wird beim Abbiegen auf den Parkplatz gleich auf die Gefahr aufmerksam. Man mag sich gar nicht ausmalen, was sonst alles passieren könnte. Oftmals bleibt Lkw-Fahrern gar keine andere Möglichkeit, denn ihre Ruhezeiten sind streng geregelt und die Anzahl der Stellplätze längst nicht mehr ausreichend.

"Die Zahl der Lkw auf Deutschlands Straßen hat sich seit dem Mauerfall verdoppelt und erfährt weiterhin eine Steigerung", berichtet Matthias Henrich, stellvertretender Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg (RP). So sagt eine Prognose für den Zeitraum 2004 bis 2025 einen Anstieg des Verkehrsaufkommens im Straßengüterfernverkehr um 55 Prozent voraus. "Die Auslastung der LKW-Stellplätze an der A5 ist vor allem während der Abend- und Nachtzeiten teilweise extrem hoch. Insbesondere im direkten Zulauf zu den Zollanlagen Weil am Rhein und Rheinfelden verschärft sich die Verkehrssituation – nicht zuletzt auch durch das LKW-Nachtfahrverbot in der Schweiz", so Henrich. Insgesamt 50 größere und kleinere Park-, Tank- und Rastanlagen mit rund 800 Lkw-Stellplätzen gibt es im Regierungsbezirk Freiburg derzeit entlang der A5, hinzu kommen weitere 156 Lkw-Stellplätze von Offenburg bis Bühl-Weitenung unter Regie des privaten Autobahnbetreibers Via Solutions Südwest. Aktuell im Bau ist die Erweiterung der Rastanlage Bühl, dort sollen künftig statt nur 19 138 Lkw-Stellplätze zur Verfügung stehen. Im Oktober beginnen die Bauarbeiten auf dem Gelände der Tank- und Rastanlage Mahlberg. "Hier entstehen 18 zusätzliche Lkw-Stellplätze", informiert Matthias Henrich. In Planung ist die neue Tank- und Rastanlage March mit zusätzlich 71 Lkw-Parkständen in Verbindung mit der Rastanlage Schauinsland mit 62 Stellplätzen. "Ebenfalls geplant ist die Erweiterung von sieben kleinen Parkplätzen um insgesamt 62 Lkw-Stellplätze", so Henrich.

"Zu wenige Parkplätze bedeuten immer unzureichende Flächen für Pausen und Erholung. Und dies wirkt sich negativ auf die Verkehrssicherheit aus. Die nachhaltige Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Schaffung zusätzlicher, umfangreicher Park- und Erholungskapazitäten stand und steht deshalb immer im Fokus von Via Solutions Südwest", erklärt Pressesprecher Steffen Schütz. Schon in der Jahrespressekonferenz 2016 hat Via Solutions Südwest geäußert, Kontakt zu den Regierungspräsidien als zuständigen Genehmigungsbehörden aufgenommen zu haben, um dort mögliche Erweiterungen prüfen zu lassen. "Diese Prüfung dauert nach meiner Kenntnis an, wobei die Erweiterung bestehender Parkplätze, insbesondere in den Bereichen, in denen bereits Flächen dafür reserviert sind, im Fokus stehen. Mögliche Erweiterungsflächen für LKW-Stellplätze stehen an der Park- und WC-Anlage Feldmatt zur Verfügung", so Schütz. Darüber hinaus hat Via-Solutions-Südwest-Geschäftsführer Arnaud Judet den Vorschlag des sogenannten Kolonnenparkens unterbreitet, um zu einer Entspannung der Situation zu gelangen. Dabei werden Lkw durch ein intelligentes Parksystem nach ihren Abfahrtszeiten sortiert und hintereinander in Reihen geparkt. Dadurch können 40 bis 100 Prozent mehr Lkw auf der gleichen Fläche geparkt werden.