20 Jahre Ortenau Jobcenter
Landrat Throsten Erny würdigt Leistung
Ortenau (st) Das Ortenau Jobcenter feiert sein 20-jähriges Bestehen und blickt auf eine erfolgreiche Geschichte im Bereich der Arbeitsmarktpolitik zurück. Wie das Landratsamt Ortenaukreis in einer Pressemitteilung informiert, wurde im Jahr 2005 die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) als eine von bundesweit 69 sogenannten „Optionskommunen“ ins Leben gerufen und übernahm die alleinige Trägerschaft für die Grundsicherung für Arbeitssuchende. Diese Entscheidung sei mutig gewesen und seinerzeit umstritten, habe sich aber als Erfolgsmodell etabliert.
Kraftakt
„Es war ein immenser Kraftakt, die Kommunale Arbeitsförderung innerhalb von nur vier Monaten aufzubauen. Dank des außergewöhnlichen Einsatzes der Mitarbeitenden, die mit einer Sieben-Tage-Woche alles gaben, konnten am 1. Januar 2005 alle Leistungen pünktlich ausgezahlt werden. Heute steht das Ortenau Jobcenter für maßgeschneiderte Unterstützung und konkrete Perspektiven für Menschen in schwierigen Lebenslagen,“ erklärt Landrat Thorsten Erny.
Die Gründung der Kommunalen Arbeitsförderung im Rahmen der „Agenda 2010“ der damaligen Bundesregierung habe neue Maßstäbe in der Arbeitsmarktpolitik gesetzt: weg von der reinen Versorgung, hin zur Aktivierung und Integration erwerbsfähiger Personen unter dem Grundsatz „fördern und fordern“.
Passgenau Hilfen
Um gezielte und passgenaue Hilfen für die Kundengruppen anzubieten und diese zu unterstützen, seien zahlreiche Konzepte und Projekte im Laufe der Jahre entwickelt worden. Die Struktur des Jobcenters sei stetig optimiert worden, etwa durch die Einführung des Zwei-Säulen-Modells mit den Bereichen Leistungsgewährung und Arbeitsförderung. Sozialdezernent Heiko Faller hebt in der Presseinformation die Bedeutung des Jubiläums hervor: „Das Ortenau Jobcenter hat sich über die Jahre zu einer unverzichtbaren Institution für den sozialen Zusammenhalt in der Region entwickelt. Wir bieten nicht nur finanzielle Absicherung, sondern geben Menschen die Chance auf einen Neustart und ein selbstbestimmtes Leben.“
Zahlreiche Projekte
Im Laufe der Jahre habe das Ortenau Jobcenter zahlreiche Projekte realisiert, darunter das 50plus-Programm, Zielgruppenarbeit „Alleinerziehende“ und „Unter 25 Jährige“, die JobAkademie und das Zentrum zur Integration Geflüchteter (ZIF). Entscheidend für den Erfolg sei die enge Zusammenarbeit mit Städten, Gemeinden, der Agentur für Arbeit Offenburg, karitativen Verbänden, Bildungsträgern und regionalen Unternehmen, die auch in schwierigen Zeiten Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstellen würden.
„Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, erwerbslosen Menschen einen möglichst guten Start in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, die Vernetzung mit Institutionen innerhalb des Kreises ist dabei von großer Bedeutung,“ so Silvia Kimpel, die seit 2023 das Ortenau Jobcenter leitet. „Das Sozialgesetzbuch II hat seit seiner Einführung zahlreiche rechtliche Änderungen und Reformen erfahren, die das operative Geschäft teils bedeutend beeinflussten. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich diesen Herausforderungen stets professionell und souverän angenommen und sich auf neue rechtliche Gegebenheiten eingestellt.“
Herausforderungen
Das Ortenau Jobcenter habe in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche Herausforderungen gemeistert, von der Finanzkrise 2008 über die Flüchtlingskrise 2015 bis zur Corona-Pandemie. Mit der Einführung des Bürgergelds im Jahr 2023 sei ein weiterer Wendepunkt erfolgreich bewältigt worden, der den Fokus stärker auf Qualifizierung und individuelle Förderung lege. „Ich möchte allen aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden meinen Dank aussprechen. Ihr Einsatz sorgt dafür, dass Menschen neue Perspektiven erhalten. Mit diesem Engagement wird das Ortenau Jobcenter auch künftig flexibel auf Herausforderungen reagieren und ein verlässlicher Pfeiler der sozialen und wirtschaftlichen Stabilität im Ortenaukreis bleiben. Kommunale Arbeitsförderung bedeutet nicht nur Verwaltung, sondern auch Verantwortung – für die Menschen, die sich auf uns verlassen, und für die Zukunft unseres Kreises,“ habe Landrat Erny bekräftigt und den aktuellen sowie den Kollegen der ersten Stunde und den damals Verantwortlichen Georg Benz, Michael Hattenbach und Armin Mittelstädt während einer kleinen Feierstunde im Landratsamt gedankt.
Das Ortenau Jobcenter sei als Nachfolger der Arbeitslosen- und Sozialhilfe gegründet worden und betreue heute mehr als 9.000 Bedarfsgemeinschaften im Kreis. Neben der finanziellen Absicherung liege der Fokus auf der Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration und der Förderung von Selbstbestimmung und Eigenständigkeit.
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