Radwegenetz-Ausbau geht stetig weiter
Landrat Scherer toppt sein Versprechen

Vor Baubeginn: Mit dem Neubau bei Münchweier schließt der Ortenaukreis das vorhandene Radwegenetz. | Foto: Landratsamt
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  • Vor Baubeginn: Mit dem Neubau bei Münchweier schließt der Ortenaukreis das vorhandene Radwegenetz.
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Ortenau (ds). Die Bauarbeiten für den Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Ettenheim-Münchweier und Herbolzheim-Broggingen sind derzeit in vollem Gang. Damit erweitert der Ortenaukreis sein bestehendes Radwegenetz von knapp 165 Kilometern um weitere 600 Meter.

Sechs Kilometer pro Jahr

Landrat Frank Scherer war 2008 mit dem Versprechen angetreten, sechs Kilometer Radwege pro Jahr zu bauen. Sein Versprechen konnte er nicht nur einhalten, sondern sogar toppen: Etwa 6,6 Kilometer neuer Radwege wurde bis Ende 2019 entlang der Kreisstraßen gebaut, in den vergangenen zwölf Jahren insgesamt über 80 Kilometer. Rund 25 Millionen Euro hat der Kreis hierfür bereits investiert. Zu den größten Projekten zählen laut Straßenbauamtsleiter Roland Gäßler die Radwege Mittleres Kinzigtal zwischen Gengenbach und Wolfach von Strohbach über Fußbach, Biberach, Steinach, Haslach, Fischerbach, Hausach bis Kirnbach und Gutach. Auch das Projekt Renchtal mit Radwegen zwischen Appenweier, Zusenhofen, Erlach, Ulm und Stadelhofen, die Achertalradwege zwischen Önsbach, Mösbach, Waldulm und Oberachern, Radwege bei Schwanau zwischen Kippenheimweiler, Nonnenweier, Wittenweier und Ottenheim nennt Gäßler. "Radwege zwischen Linx, Zierolshofen, Holzhausen und Hausgereut sowie zwischen Wagshurst und Rheinbischofsheim waren weitere längere Radwegprojekte, ebenso zwischen Appenweier, Nesselried, Ebersweier bis Richtung Bohlsbach", ergänzt er.

Neue Verbindung

Der Ausbau der Radwege geht weiter: Im aktuellen Doppelhaushalt 2019/2020 investiert der Ortenaukreis rund fünf Millionen Euro für knapp 14 Kilometer neue Verbindungen. "Etwa das Maiwaldprojekt wird mit dem letzte Abschnitt zwischen Memprechtshofen und der Maiwaldkreuzung bis zum Sommer komplett fertiggestellt sein", berichtet Roland Gäßler. Der Kreisverkehr an der Maiwaldkreuzung L87/ K5312 ist bereits unter Verkehr. Der Radweg zwischen Gamshurst und Memprechtshofen, einschließlich der Erneuerung der Fahrbahndecke und der Brücke über den Rittgraben, wurde schon im vergangenen Jahr fertiggestellt. Der Radweg zwischen Ebersweier und Durbach- Unterweiler ist jüngst freigegeben worden.

Drei weitere Projekte hat das Land aktuell genehmigt: die Strecke zwischen Legelshurst und Zierolshofen mit einer Länge von 3,9 Kilometern, der Abschnitt zwischen Zierolshofen und Bodersweier an der Kreisstraße mit 1,69 Kilometern Länge und die 1,12 Kilometer lange Strecke zwischen Kippenheim und Kippenheimweiler an der Kreisstraße.

Radschnellwege

Mit dem Bau von Radschnellwegen soll noch mehr für Zweiradfahrer in der Ortenau und über deren Kreisgrenzen hinaus getan werden. Bereits im Sommer 2017 sind entsprechende Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben worden. "Der Förderantrag für die Planung des Radschnellwegs zwischen Offenburg und Gengenbach liegt beim Verkehrsministerium Baden-Württemberg", sagt Gäßler. Die Planung wird zu 75 Prozent über Finanzhilfen des Bundes gefördert. Weitere 12,5 Prozent kommen vom Land über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. "Für die verbleibenden 12,5 Prozent werden der Ortenaukreis und die Stadt Offenburg die Kosten als Eigenanteil tragen", so der Straßenbauamtsleiter. Mit den Planungen soll in diesem Jahr begonnen werden, Baubeginn könnte dann 2026 sein.

Machbarkeitsstudie

Ob das Land oder der Kreis die Kosten für den geplanten Radschnellweg zwischen Offenburg, Kehl und Straßburg tragen wird, wird derzeit noch geprüft. "Nach den bisherigen Aussagen des Landesverkehrsministeriums ist der grenzüberschreitende Radschnellweg nicht für die Baulastträgerschaft des Landes vorgesehen", informiert Roland Gäßler. Die berührten Städte und Gemeinden, der Ortenaukreis, der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau, der Hafen Straßburg sowie der Regionalverband haben jedenfalls im Oktober 2019 eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, die Realisierung des Radschnellwegs zeitnah voranzutreiben und Fördermöglichkeiten auf Landes- und Bundesebene einzuwerben.
Auch für den Radschnellweg von Offenburg über Friesenheim nach Lahr gibt es eine positive Machbarkeitsstudie. "Die Abstimmungen mit den betroffenen Kommunen über die weiteren Schritte laufen", so Gäßler. Ganz aktuell hat der Regionalverband Südlicher Oberrhein eine weitere Machbarkeitsstudie für die Verbindung Lahr–Ettenheim-Rust–Herbolzheim–Kenzingen–Emmendingen in Auftrag gegeben, mit Unterstützung der betroffenen Landkreise und Kommunen. "Der Ortenaukreis hatte sein Interesse bereits bestätigt und Unterstützung zugesagt", berichtet Roland Gäßler.

Vor Baubeginn: Mit dem Neubau bei Münchweier schließt der Ortenaukreis das vorhandene Radwegenetz. | Foto: Landratsamt
Mit dem Rad durchs Kinzigtal: Der Kreis hat das Wegenetz ausgebaut.  | Foto: Schwarzwald-Tourismus

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