Öffnungs-Strategie
Landrat Frank Scherer stellt Antrag zur Modellregion
Offenburg (st). Landrat Frank Scherer hat heute in einem Schreiben an Minister Manne Lucha beim Ministerium für Soziales und Integration offiziell beantragt, den Ortenaukreis zur Modellregion für Öffnungs-Strategien in der Corona-Pandemie zu machen.
Nach dem Beschluss der Bund-Länder-Konferenz vom 22. März können die Länder in zeitlich befristeten Modellprojekten ausgewählten Regionen erlauben, einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen, um die Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten unter Nutzung eines konsequenten Testregimes zu untersuchen.
Wissenschaftliche Begleitung
„In dem vom Ortenaukreis initiierten Modellprojekt, soll es insbesondere darum gehen, dass in einem ersten Schritt dem Einzelhandel, der Gastronomie, der Hotellerie, Kultureinrichtungen wie Kino, Theater oder Museen, Musik- und Kunstschulen sowie dem Europa-Park und dem Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtbauernhof grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet wird, ihre Einrichtungen und Betriebe unter vorab festgelegten Bedingungen zu öffnen“, erklärt Landrat Frank Scherer. Als Modellregion soll der gesamte Ortenaukreis gelten. „Allerdings möchten wir ganz bewusst einen anderen Weg als Tübingen gehen, indem nicht alle Betriebe und Einrichtungen der genannten Bereiche auf einer bestimmten Fläche unter bestimmten Voraussetzungen öffnen können, sondern mit wissenschaftlicher Begleitung nur einige, diese müssen sich durch ein wissenschaftlich geprüftes strenges Hygiene-, Schutz- und Testkonzept auszeichnen und werden dafür vorab durch das Gesundheitsamt zertifiziert“, informiert der Landrat. „So ist ein besonders hohes Schutzniveau für Besucherinnen und Besucher des jeweiligen Betriebs oder der Einrichtung und den Mitarbeitenden sichergestellt.“
Anhand dieser Versuchsteilnehmer könnte so bereichsspezifisch erprobt werden, ob und inwieweit in den betreffenden Bereichen in Zukunft von der Politik Öffnungsschritte beschlossen werden können, wenn neben den allgemeinen Schutzmaßnahmen bereichsspezifische Hygiene-, Schutz- und Testkonzepte umgesetzt werden.
"Best Practicer" gesucht
Die Zertifizierung der Betriebe würden das Gesundheits- und Gewerbeaufsichtsamt des Ortenaukreises unter Mitwirkung der Dehoga, des Einzelhandelsverbands sowie der Wirtschaftsregion Ortenau in qualifizierter Weise vornehmen. „Wir suchen also „best practicer“, so Scherer. Die Kommunen des Ortenaukreises würden ein konsequentes Testregime sicherstellen. Bereits jetzt steht der Ortenauer Bevölkerung und allen Besucherinnen und Besuchern des Ortenaukreises mit insgesamt rund 40 großen Teststationen in den Städten und Gemeinden des Ortenaukreises, sowie zahlreichen weiteren Testangeboten, etwa in Apotheken, eine flächendeckende Testinfrastruktur zur Verfügung, die bedarfsorientierte kurzfristig erweitert werden könne.
Ortenauer Tagespass
Mit der geplanten Einführung des „Ortenauer Tagespasses“ erfolge zudem eine IT-gestützte Anbindung aller zertifizierten Schnelltestzentren an das Gesundheitsamt des Ortenaukreises. Eine rasche Feststellung erkrankter Personen, sowie eine umgehende und lückenlose Nachverfolgung etwaiger Kontaktpersonen, ist auch künftig sichergestellt. Daneben bilde die seit Anfang März 2021 im Ortenaukreis eingebundene Luca-App einen weiteren wichtigen Baustein bei der schnellen und sicheren Kontaktpersonennachverfolgung und damit der Durchbrechung etwaiger Infektionsketten.
Wissenschaftlich begleitet würde das Projekt durch das Mannheimer Instituts of Public Health des Universitätsklinikums Mannheim. Im Landratsamt koordiniert Dezernent Michael Loritz das Vorhaben.
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